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0699 - Schule des Satans

0699 - Schule des Satans

Titel: 0699 - Schule des Satans
Autoren: Claudia Kern
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er überlegen lächelnd. »Die Regeln unseres Geheimbunds verbieten es.«
    »Geheimbund?«
    Die Phantasie der Schüler war geweckt. Sie bestürmten Alex mit Fragen, aber der lehnte sich zurück und schwieg. Nur der Inder Prasad schüttelte den Kopf. »Was für ein Quatsch. Es gibt keinen Geheimbund. Ihr habt euch einfach nur in den Lehrplan gehackt und dann ein paar Informationen aus den Universitätsdatenbanken gezogen. Tolle Idee, mehr aber auch nicht.«
    »Du zweifelst an meinen Worten?«, fragte Alex.
    »Ich glaube, du willst dich nur interessant machen.«
    Mort und Jimmy standen auf.
    »Wenn wir dir die Macht unseres Bundes demonstrieren«, sagte Mort mit einem Unterton, den er für drohend hielt, der seine Stimme jedoch nur merkwürdig knarren ließ, »wirst du dich dann in aller Öffentlichkeit bei Alex entschuldigen?«
    Prasad grinste. »Hey, wenn euch das gelingt, küsse ich euch sogar die Füße.«
    Alex erhob sich ebenfalls. »Ich gehe schon mal die Schuhe putzen.«
    Das Gelächter der anderen folgte ihm und seinen Freunden hinaus auf den Korridor.
    »Wir haben ein Problem, nicht wahr?«, fragte Jimmy nervös.
    Alex runzelte die Stirn. »Warum sollten wir ein Problem haben?«
    »Weil«, entgegnete Jimmy und versicherte sich, dass niemand zuhörte, »es doch keinen Geheimbund gibt.«
    »Jetzt schon«, sagte Alex.
    »Genau«, stimmte Mort zu. »Und Prasad wird als erster zu spüren bekommen, was dieser Bund alles kann.«
    Jimmy folgte ihm, als er sich auf den Weg zur nächsten Klasse machte. Nur Alex blieb ein wenig zurück. Er dachte an den Geheimbund, den er gerade ins Leben gerufen hatte, und fragte sich, warum er das getan hatte. Es schien keinen Grund für seine übereilten Worte zu geben und keine Erklärung, dass er den Namen des fiktiven Bundes schon gekannt hatte, bevor er diesen Satz zu Wahid gesagt hatte.
    Alex sprach den Namen leise flüsternd mit einer gewissen Ehrfurcht aus.
    »Filii noctis.«
    ***
    »Es war so erniedrigend«, sagte Elsa Radcliffe. Sie hatte sich von Zamorras und Nicoles Anwesenheit nicht irritieren lassen und die gesamte Geschichte ihres misslungenen Unterrichts geschildert.
    Norman hatte sie nicht davon abgehalten, was Zamorra auf die Idee brachte, dass dieser Zwischenfall mit dem Grund seiner Einladung zusammenhing.
    »Sie haben sich bestimmt in den Lehrplan gehackt«, sagte Nicole und äußerte damit ohne es zu wissen die gleiche Vermutung wie Prasad. »Haben die Schüler Zugang zum Internet?«
    Norman nickte und zündete sich eine weitere Zigarette an. »Jeder verfügt über einen eigenen PC mit Standleitung. Die Computer sind vernetzt, und die Schule kann alle Daten einsehen. Schließlich wollen wir nicht, dass die Schüler sich auf Pornoseiten herumtreiben oder anderen Unsinn anstellen.«
    »Hacker können sehr geschickt sein«, gab Zamorra zu bedenken. »Wenn selbst das FBI nicht vor ihnen sicher ist, wieso sollte es deine Schule sein?«
    »Diese Jungs sind keine Hacker.«
    Norman stand auf, wühlte in einigen Papierstapeln und kehrte schließlich mit drei Akten zurück, die er auf dem Tisch ausbreitete.
    Er öffnete die erste und sagte: »Das ist Alexander Van Naar, sehr intelligent, aber leider auch faul und arrogant. Sein Vater kontrolliert einige Diamantenminen in Südafrika und besitzt riesige Weideflächen in Namibia. Alexanders Noten sind unterdurchschnittlich oder waren es bis vor ein paar Wochen. Auf einmal erzielt er überall Bestleistungen, korrigiert die Lehrer und wird von Tag zu Tag unkontrollierbarer. Aber wir können nicht einschreiten.«
    Zamorra nickte. »Schließlich kannst du einen Schüler nicht wegen seines Wissens bestrafen.«
    »Das ist unser Dilemma.« Norman öffnete die zweite Akte. »Mortimer Grant. Mittelmäßig intelligent, schlechter Schüler. Seiner Familie gehören eine Reihe von Bohrinseln in der Nordsee. Ebenso wie Alexander zeigt er keinerlei Talent für Computer. Er ist heute zum ersten Mal durch Intelligenz aufgefallen. Sonst zieht er es vor, sich auf dem Schulhof zu prügeln.«
    Auch die dritte Akte wurde aufgeschlagen. »Und das bringt uns zu James Hodge, dem Dritten im Bunde. Sein Vater behauptet von sich, die Waffe, mit der John F. Kennedy getötet wurde, stamme aus seinen Beständen. In den meisten Ländern der Welt gilt er als unerwünschte Person. James ist nicht dumm, aber er geht gern den leichtesten Weg. Damit erklärt sich seine Beteiligung an dieser Sache, was auch immer da vorgeht.«
    »Wir hatten anfangs den gleichen
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