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0699 - Schule des Satans

0699 - Schule des Satans

Titel: 0699 - Schule des Satans
Autoren: Claudia Kern
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Englischlehrerin mehr als nur befreundet gewesen waren.
    »Nein, er steht wieder auf.« Alex runzelte die Stirn. »Jetzt nimmt er die Kreide aus der Tasche. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was er damit will.«
    Bisher beeindruckten ihn Zamorras Fähigkeiten nicht sonderlich. Er hatte noch immer nicht begriffen, dass er manipuliert wurde, und Alex bezweifeite, dass Normans Behauptung, er könne sie vor Alfred schützen, stimmte. Bruder Drummond schien größere Qualitäten zu haben, auch wenn er wesentlich brutaler vorging. Aber zumindest hatte er die Interessen der filii noctis bereits zweimal geschützt und sogar Zamorra von seiner neugierigen Gefährtin getrennt. Diese Taten sprachen für sich.
    »Was macht er denn jetzt?«, sagte Alex irritiert. »Er malt irgendwas mit Kreide an die Wand. Norman, ich glaube, dein Freund hat das Geschwür im Kopf und nicht du.«
    Die anderen lachten.
    Alex beobachtete, wie Zamorra sorgfältig eine kompliziert aussehende Reihe von Strichen an die Wand zeichnete. Sie sahen aus wie ein Siegel.
    Und dann waren da nur noch die dunklen Balken und die alten Spinnenweben des Dachbodens, die langsam hin und her schwangen.
    Der Teenager setzte sich ruckhaft auf und schüttelte den Kopf. Er konzentrierte sich auf Zamorra und auf die Eingangshalle, aber das Bild änderte sich nicht.
    »Was ist los?«, fragte Jimmy.
    Alex sah ihn fassungslos an. »Er ist weg. Ich kann ihn nicht mehr sehen.«
    ***
    »Wir wollen, dass du gehst«, sagte Alfred. Seine Stimme klang jung, aber seine dunklen Augen waren alt und sahen Nicole mit einer seltsamen Mischung aus Weisheit und Berechnung an.
    »Wer ist wir?«, fragte die Dämonenjägerin. Das Amulett in ihrer Hand war kühl. »Die filii noctis ?«
    Das Wesen mit dem Aussehen eines Jugendlichen schüttelte den Kopf. »Das ist nur ein Name, den sich die Erhöhten vor langer Zeit gegeben haben. Wir brauchen solche Namen nicht.«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage. Wer bist du?«
    Alfred schwieg für einen Moment, schien über die Frage nachzudenken. Dann sagte er: »Ich weiß es nicht. Ich kann dir nur sagen, dass ich nicht der Antichrist bin, wie gerne vermutet wird, kein Dämon oder Teufel. Ich bin auch nicht der Tod, aber man kann mich töten, wenn auch nur für kurze Zeit. Ich bin gezwungen, alle hundert Jahre an diesen Ort zu kommen und die Kinder zu erhöhen, doch ich darf nicht zulassen, dass sie die Erhöhung vollenden. Bist du jemandem wie mir schon mal begegnet?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Nicole.
    »Schade. Ich hatte gehofft, du wüsstest, wie man Wesen wie mich nennt.«
    Zumindest war; Alfred nicht schwarzmagisch, denn das Amulett reagierte nicht auf ihn. Aber was er war, konnte die Dämonen jägerin auch nicht sagen.
    »Was ist eine Erhöhung?«, fragte sie stattdessen.
    »Die Verwandlung, die am Ende der Veränderungen steht. Meine Aufgabe besteht darin, diese Verwandlung zu verhindern und die Erhöhten zu mir zu nehmen.«
    Das ergibt keinen Sinn , dachte Nicole. »Wenn ich das recht verstehe, setzt du einen Prozess in Gang, der diese Schüler intelligenter werden lässt.«
    »Nicht nur intelligenter. Ihr Wissen, ihr Können, ihre magischen Fähigkeiten, alles wird gesteigert, aber nicht von mir. Ich weise ihnen nur den richtigen Weg. Dieser Ort verändert sie.«
    »Aber warum verhinderst du dann das Ende des Prozesses? Warum lässt du die Erhöhung nicht geschehen?«
    »Weil es meine Bestimmung ist, so zu handeln«, entgegnete Alfred laut. Nicole hatte den Eindruck, dass er sich diese Fragen schon häufig selbst gestellt hatte, ohne eine Antwort zu finden.
    »Ich weiß nicht, was nach der Erhöhung passieren würde«, fuhr er ruhiger fort. »Vielleicht würde die Welt in einem Feuersturm vergehen. Vielleicht würden die Erhöhten wie die Reiter der Apokalypse alles hinwegfegen. Vielleicht soll ich sie sammeln und auf eine große Schlacht vorbereiten, die irgendwann geschehen wird. Ich kann es nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich die Erhöhung verhindern muss.«
    Er drehte sich um und bedeutete Nicole ihm zu folgen. Sie gingen den Korridor entlang, bis sie einen Kellerraum voller alter Öltanks erreichten. Eine zweite Tür lag an seinem Ende.
    »Dort geschieht es«, sagte Alfred und zeigte auf die Tür. »Sie gehen als Menschen hinein und kommen als Erhöhte heraus. Keiner, der dort gewesen ist, kann sich an das erinnern, was mit ihm geschah, aber sie alle haben Angst.«
    Nicole hörte ihm kaum zu. Eine mächtige magische
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