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0698 - Der Ghoul aus dem Gully

0698 - Der Ghoul aus dem Gully

Titel: 0698 - Der Ghoul aus dem Gully
Autoren: Jason Dark
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jetzt bist du hier.«
    »Wie toll.«
    »Also hau rein.«
    Ich schaute auf die Beine der Barmaid, deren hinterer Rockschlitz bei jedem Schritt weiter aufsprang. »Ich soll reinhauen, dabei weiß ich nicht, um was es geht.«
    »Die Knochen.«
    »Ist das alles.«
    »Hör auf, John, hast du nicht von einem Ghoul gesprochen? Du hast mir am Telefon erzählt, daß mein Bericht geradewegs auf einen Ghoul hindeutet. Streite es nicht ab.«
    »Das tue ich auch nicht.«
    »Na bitte.«
    »Aber wo soll ich ansetzen? Habt ihr wenigstens die Namen der drei Toten herausgefunden?«
    »Haben wir.«
    »Was ist dabei herausgekommen?«
    »Nichts, wenn ich ehrlich sein soll. Sie sind nicht registriert gewesen. In unserer Kartei haben wir sie jedenfalls nicht gefunden. Das steht schon fest.«
    »Na toll.«
    »Es gibt auch sonst keine Verbindungen zwischen ihnen, John. Da bin ich ganz ehrlich. Was wir herausfanden, ist nicht viel, aber die drei Toten schienen sich als Lebende nicht gekannt zu haben.«
    »Ja, das ist mager.«
    Stahl hob die Schultern. »Und weitere Spuren gibt es nicht. Ghouls hinterlassen wohl keine.«
    »Da hast du leider recht.«
    »Dann siehst du noch keinen Ausweg, John?«
    Ich knabberte an einer Salzstange, die ich aus einem Glas geholt hatte. »Dazu weiß ich zu wenig, Harry. Ich kenne keine Hintergründe, ich kann mir kein Motiv vorstellen, das alles fehlt, und deshalb weiß ich auch nicht, wo ich den Hebel ansetzen soll. Tatsache ist nur, daß es sich bei dem Mörder um einen Ghoul handelt. Darauf deuten alle Spuren hin.«
    »Und damit habe ich noch nie etwas zu tun gehabt«, erklärte der Kommissar.
    »Sei froh.« Ich bestellte noch ein Wasser, bekam es mit einem freundlichen Lächeln serviert und hing meinen Gedanken nach. »Dreimal habt ihr bisher die Knochen gefunden.«
    »Richtig.«
    »Du hast auch die zuletzt gefundene Probe untersuchen lassen, wie ich hörte.«
    »Das stimmt.« Harry trank einen Schluck Kaffee. Er legte mir seine Hand auf die Schulter. »Unsere Eierköpfe haben nicht herausgefunden, aus welch einem Material das Gewebe besteht.«
    »Schleim«, sagte ich.
    »Auch Schleim hat…«
    »Nicht aufregen, Harry. Ghouls sind eine ganz besondere Art von Dämonen.«
    »Schleimer…«
    »Nicht so harmlos wie in den Ghostbusters-Filmen. Da steckt schon mehr dahinter.« Ich erzählte ihm kurz von einem Planeten der Magier, wo ich vor Jahren die Geburtsstelle der Ghouls erlebt hatte, und Harry Stahl wurde ein wenig blaß um die Nase.
    »Wie kannst du sie killen?«
    »Durch eine geweihte Silberkugel schaffe ich es. Die Kraft des Silbers trocknet sie aus, da haben sie dann keine Chance mehr.«
    Stahl schaute mich starr an. Dann schüttelte er den Kopf. »John, ich weiß, was du jetzt denkst, aber das kannst du von mir nicht verlangen. Es ist unmöglich, durch Leipzigs Abwasseranlagen zu pilgern. Das ist eine Unterwelt, die du nicht durchqueren kannst. Und wahrscheinlich kommen die Ghouls ja von dort.«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Die Anlagen sind verrottet. Da mußt du dich regelrecht durchkämpfen. An einigen Stellen sind sie zusammengebrochen. Allein der Gedanke daran schockt mich schon.«
    »Sei doch nicht so pingelig.«
    »Bin ich aber. Wenn du dir mal die Rohre anschaust, die unter der Erde weggeholt wurden, bekommst du das große Staunen. Auch sie hält oft nur der Rost zusammen. Da ist in den letzten vierzig Jahren kaum etwas gemacht worden.«
    Ich hob die Schultern. »Es wäre ja nicht das erste Mal, daß ich einen Ghoul unter der Erde gejagt hätte. Ich habe mich sogar schon durch Friedhöfe gekämpft. Das war bei meiner ersten Begegnung mit einem Ghoul. Da fällt mir was ein, Harry. Gibt es in der Nähe der Tatorte einen Friedhof?«
    »Nicht direkt. Aber auch nicht zu weit entfernt.«
    »Das ist doch schon was.«
    Er staunte. »Meinst du, daß die Leichenfresser auf einem Friedhof hausen?«
    Ich deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger nach unten in meine leere Kaffeetasse. »Nicht auf einem Friedhof, sondern darunter. Unter den Gräbern, Harry. Ich habe erlebt, daß sie sich Gänge geschaffen haben, um die Gräber zu erreichen.«
    »Du meinst doch die Toten?«
    »Natürlich.«
    Der Kommissar schluckte. »Das ist echt ein Hammer«, flüsterte er. »Aber du hast recht…«
    »Ja, sie töten ihre Opfer zunächst, wobei sie anschließend ihrem Kannibalismus frönen.«
    Er schüttelte sich. »Das habe ich noch nie erlebt. Das ist ja schlimmer als der Leichenfürst mit seinen Zombies.«
    »Ghouls
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