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0697 - Der Leichenholer

0697 - Der Leichenholer

Titel: 0697 - Der Leichenholer
Autoren: Jason Dark
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gefunden. Das lässt tief blicken. Ich gehe davon aus, dass dieses Haus noch mehr Geheimnisse in sich birgt. Als normal würde ich es nicht ansehen. Zudem gehöre ich zu den Menschen, die tödliche Empfänge hassen.«
    »Ich ebenfalls«, erwiderte Suko, »wobei ich mich frage, was der Anlass gewesen sein könnte.« Er schaute kurz auf mich, und ich gab die Frage an die Frau weiter.
    »Zufall!«, erklärte Edna und lächelte dabei so kalt, dass es keiner von uns glaubte.
    Ich ging einen Schritt auf sie zu, und sie zuckte zurück. »Nein, das ist kein Zufall, Edna. Es geht um Colette Mercier. Wir suchen sie, die beiden Männer haben sie gesucht. Und wir wissen, dass sie von Ihnen angerufen und in dieses Haus gelockt wurde. Das steht fest, es ist eine Tatsache. Es hat keinen Sinn, dass Sie versuchen, uns als Lügner hinzustellen.«
    »Gehen Sie!«
    »Nein. Erst wenn wir Colette Mercier gefunden haben. Und wir werden auch mit dem Besitzer reden.«
    »Rafugil ist nicht hier!« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da wusste ich, dass sie log. Das aber behielt ich für mich, fragte stattdessen: »Wo ist er denn hingegangen?«
    »Weg!«
    »Mit Colette!«
    »Möglich!«
    Ein scharfes Lachen gellte durch die Küche, und Kirk sagte: »Glauben Sie dieser verfluchten Schlampe kein Wort. Die lügt wie gedruckt. Nehmen Sie die mal in die Mangel!«
    »Nein!«
    Er drehte sich zu Suko um. »Warum nicht?«
    »Es ist nicht unsere Art.«
    Als Kirk den Mund zur nächsten Frage öffnete, lösten sich Schweißperlen von seinem Gesicht.
    »Menschenfreunde, wie? Reine Menschenfreunde. Wie schön für euch.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Gewalt ist…«
    »Aber Kanonen hast du!«
    »Seien Sie ruhig.«
    Es war gut, dass Suko die Diskussion nicht noch stärker entfachte. Sie konnte uns nur schaden und ablenken. Zudem hatte ich am Lächeln der Frau bemerkt, dass sie sich darüber freute, und den Triumph wollten wir ihr nicht gönnen. Nach wie vor war sie für mich der springende Punkt. Sie wusste Bescheid. Vor allen Dingen wusste sie mehr, als sie zugeben wollte, was mich wurmte.
    »Aber Colette ist gekommen - oder?«
    »Das kann sein.«
    »Ist sie da oder nicht?«
    Trotz der scharf gesprochenen Frage blieb sie gelassen. Sie legte nur die Stirn in Falten. »Das hier ist mein Reich. Was mein Chef tut, damit habe ich nichts zu tun.«
    Suko bewegte sich und hob die Waffe des Mannes auf. Er steckte sie in den Gürtel, verfolgt vom wütenden Blick des schwarzhaarigen Mannes. »Ich denke, dass wir bisher nur einen kleinen Teil dieses außergewöhnlichen Hauses kennen gelernt haben. Es muss noch andere Räume außer dieser Küche geben, die für uns sicherlich interessanter sind. Findest du nicht auch, John?«
    »Und ob.« Ich wandte mich an Edna. »Sie kennen sich aus, Madame. Wie wäre es mit einer Führung?«
    Zunächst antwortete sie nicht. Sie legte ihre Hände zusammen und dachte nach.
    »Nun?«
    »Was wollen Sie sehen?«
    »Das Atelier. Von außen ist es ein kleines Wunderwerk der Architektur. Jetzt wollen wir uns davon überzeugen, ob das Innere diesen Eindruck nicht verwischt.«
    »Dort wird gemalt.«
    »Weiß ich.«
    »Mehr nicht!«, erklärte sie.
    Es hatte sich so endgültig angehört.
    Ich wurde den Eindruck nicht los, dass sie versuchte, uns hinzuhalten. Edna wollte nicht, dass wir uns umschauten.
    »Was haben Sie zu verbergen?«
    »Nichts!«
    »Dann können wir ja gehen.«
    Kirk meldete sich. »Da gibt es eine Treppe!«, keuchte er. »Sie führt nach oben, wahrscheinlich zum Atelier hin. Ich werde…« Er blieb nicht mehr stehen, lief los - und stoppte, weil er genau gegen die Mündung der Waffe prallte.
    »Nein«, sagte Suko. »Sie werden nicht mitgehen. Ich habe eine viel bessere Idee.« Mit der linken Hand hatte er an seinen Gürtel gefasst und dort eine Handschelle losgehakt. »Ist das kein nettes Schmuckstück, Kirk? Es wird Ihnen stehen. Treten Sie zurück. Bis an den Ofen bitte. Er ist ja nicht heiß!«
    Kirk erstickte bald an seiner eigenen Wut, sah aber ein, dass er nicht viel ausrichten konnte. Der Inspektor hielt die besseren Argumente in seiner Hand.
    »Du machst einen Fehler, Chinese, und zwar einen verdammt großen Fehler.«
    »Das wird sich herausstellen.« Suko bewegte die linke Hand. Die Handschelle klickte. Es musste dem Kerl vorkommen wie die reinste Höllenmusik. Er blieb stehen, als ihn der Handlauf des Ofens berührte.
    Suko bewegte die Waffe. »Und jetzt die Arme nach vorn!«
    Zähneknirschend kam der Mann dem
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