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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon
Autoren: Roger Clement
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Tapetentür in ein Nebenzimmer ging. »Ich kenne eine Million Yvonnes…«
    Fooly sprang vom Tisch, was für ein kleines Erdbeben sorgte.
    »Mir ist gerade eingefallen, dass ich auch einen dringenden Anruf erwarte! Bis später also…«
    Butler William vertrat seinem Zögling den Weg.
    »Gehe ich Recht in der Annahme, dass du für den unerfreulichen Zustand des Billardtischs verantwortlich bist, Mister MacFool?« Wenn er ihn so anredete und nicht einfach ›Fooly‹ nannte, war es sehr ernst, das wusste der Jungdrache nur zu gut…
    Zamorra hielt sich aus der Auseinandersetzung heraus. Er hatte sich mit Foolys Tollpatschigkeit längst abgefunden. Außerdem wusste er, dass William dem Jungdrachen nie lange böse sein konnte.
    Andere Menschen übrigens auch nicht.
    Fooly setzte zu einer wortreichen Rechtfertigung an, warum der Tisch ihn sozusagen angesprungen hatte und der Riss auf höhere Gewalt zurückzuführen war.
    Da trat Nicole wieder in den Billardraum.
    Zamorra genügte ein kurzer Blick in das Gesicht seiner schönen und intelligenten Lebensgefährtin. Es war etwas passiert. Das spürte er sofort.
    »Wer hat angerufen, Cherie?«, fragte Zamorra.
    Es dauerte fast eine Minute, bis Nicole Duval antwortete.
    »Yvonne Berthemy. Wir kennen uns von der Uni her. Sie hat mich um Hilfe gebeten. Ihr Leben wird bedroht.«
    Zamorra hob die Augenbrauen.
    »Das ist übel. Aber hat sie sich noch nicht an die Polizei gewandt?«
    »Die würde ihr wohl nicht glauben, Chef. Anscheinend will ihr eine Art böser Kobold ans Leder…«
    ***
    Wenig später saßen Zamorra und Nicole am prasselnden Kaminfeuer beisammen. Die Dämonenjägerin berichtete die wenigen Fakten, die sie von ihrer Studienfreundin am Telefon erfahren hatte.
    »Yvonne Berthemy arbeitet für die UNESCO. Sie gehört zu einer französischen Forschergruppe, die in Angkor Kunstschätze sucht und restauriert.«
    Zamorra nickte. Die sagenumwobene Tempelstadt Angkor im kambodschanischen Dschungel gehörte zu den seltsamsten und wunderbarsten Bauwerken der Welt. Obwohl Forscher aus verschiedenen Ländern schon seit über hundert Jahren mit Ausgrabungen beschäftigt waren, gab es immer noch sehr viele Geheimnisse um die ehemalige Metropole des Khmer-Reiches.
    Zamorra selbst war vor gut änderthalb Jahrzehnten einmal in Kambodscha gewesen. Aber damals hatte er sich mit anderen Dingen befassen müssen. [2]
    Zum Beispiel mit der DYNASTIE DER EWIGEN…
    »Wieso wird nun Yvonnes Leben bedroht?«, hakte er nach.
    »So weit ich verstanden habe, arbeitet Yvonne in einem abgelegenen Tempel. Er steht einige Meilen von Angkor entfernt mitten im Urwald. Und dort ist sie bereits einmal von diesem bösen Kobold angefallen worden…«
    Zamorra war skeptisch.
    »Ich kenne diese Yvonne nicht. Aber könnte es nicht auch ein tollwütiger Affe oder so etwas gewesen sein? Wie kommt sie darauf, dass es ein schwarzmagisches Wesen ist?«
    »Ich habe Yvonne als eine ernsthafte Studentin in Erinnerung, Cheri. Für meinen Geschmack sogar schon etwas zu humorlos…«
    »Eine Streberin«, warf Zamorra ein.
    Nicole Duval verzog das Gesicht. »Wenn du so willst - eine Streberin. Wenn also Yvonne Berthemy mich anruft und mir von einem bösen Kobold berichtet, muss sie das schon gewaltige Selbstüberwindung gekostet haben…«
    »Yvonne weiß also, dass du gegen schwarzmagische Wesen kämpfst.«
    Nicole nickte.
    »Wir sind in Verbindung geblieben. Und wie dir selbst am besten bekannt ist, besteht meine Arbeit nicht nur daraus, Berichte zu tippen.«
    Das konnte man wohl sagen. Obwohl Nicole Duval offiziell Zamorras Sekretärin war, wäre die Berufsbezeichnung Dämonenjägerin passender gewesen. Zamorra betrachtete die dunkelhaarige Französin als gleichberechtigte Partnerin an seiner Seite. Oft genug hatte er sein Leben nur ihrem Mut, ihrer Energie und ihrem klugen Kopf zu verdanken.
    Außerdem liebte er sie.
    Was auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Wie bist du mit Yvonne verblieben?«, wollte Zamorra wissen.
    Nicole grinste.
    »Ich habe ihr gesagt, dass wir aktuell gerade keine Verpflichtungen haben und daher umgehend nach Kambodscha fliegen, um ihr gegen die dämonische Gefahr beizustehen.«
    Mit gespieltem Groll zog Zamorra die Augenbrauen zusammen.
    »Was macht dich so sicher, dass ich einverstanden bin?«
    »Die Tatsache, dass ich dich kenne, Cheri.«
    »Und?«
    Nicole begann, an ihren Fingern die Gründe abzuzählen.
    »Erstens bist du unheilbar neugierig. Zweitens liegt gerade wirklich nichts an. Als
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