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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens
Autoren: Unbekannt
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dünnen Folie bespannt. Sie stellte einen zusätzlichen Ortungsschutz dar.
    „Bisher haben die Laren auf Tahun für Ordnung gesorgt, weil sie der Ansicht waren, daß sie unsere Kliniken brauchen könnten", sagte Mtaye. „Wenn sie ihre Anstrengungen jetzt verstärken, deutet das darauf hin, daß sie Tahun wirklich brauchen."
    „Ein prominenter Lare, der schwer erkrankt ist!" schlug Sorgol vor.
    „Unsinn!" rief Schulz. „Sie würden ihn in seine Heimatgalaxis bringen."
    „Ein prominenter Mitarbeiter Leticrons, oder vielleicht sogar Leticron selbst!" Sorgol wurde nicht müde, seine Idee zu verfolgen.
    „Die kennen sich alle aus. Ihretwegen müßte auf Tahun nichts verändert werden", sagte Schulz. Er saugte die Dropshülle aus und spie sie aus.
    Nein, es muß jemand sein, der krank, wichtig und nicht eingeweiht ist."
    „Eine solche Person gibt es nicht!" sagte Mtaye schläfrig.
    „Du meinst, daß wir eine solche Person nicht kennen", korrigierte ihn Schulz.
    „Ich habe irgendwo einmal gelesen, daß die Deutschen ein besonders gründliches Volk waren", sagte Sorgol amüsiert. „Das bricht bei dir jetzt wieder durch, Goethe."
    Schulz rieb sich die Augen.
    „Warum sehen wir nicht nach?" fragte er seine beiden Freunde.
    Sie starrten ihn an, ihrem Temperament entsprechend mit unterschiedlichen Reaktionen ihrer Mimik. Sorgols Gesicht begann zu zucken, Mtaye hob nur eine Augenbraue.
    „Ich bin nicht dafür, daß wir irgendwelche Verrücktheiten begehen", sagte Traxin Sorgol nach einer Weile. „Es ist ein Wunder, daß wir noch nicht entdeckt und auf einen Strafplaneten deportiert wurden. Das scheint dich leichtsinnig zu machen, Goethe."
    „Ich bin nur neugierig.!"
    „Wir können die Kamera noch ein paarmal losschicken", schlug Mtaye vor. „Es ist möglich, daß wir dann etwas herausfinden."
    „Wir machen noch einen Versuch mit der Kamera", stimmte Schulz zu. „Wenn wir dann kein Glück haben, müssen wir selbst nachsehen."
     
    *
     
    Die Nachrichten vom USO-Stütz-punkt auf Tahun waren bisher immer mehr oder weniger nichtssagend gewesen. Das lag einmal an der fast unveränderten Situation auf dieser Welt und zum ändern an der Unbeweglichkeit, zu der die Spezialisten Schulz, Mtaye und Sorgol verdammt waren. Die drei Männer sendeten in regelmäßigen Abständen eine kurze Routinenachricht, die dann nach Quinto-Center weitergeleitet wurde.
    Die letzte Nachricht jedoch unterschied sich erheblich von ihren Vorläuferinnen.
    Atlan blickte auf den dechiffrierten Text und überlegte, wie er die Botschaft beurteilen sollte.
    Schulz hatte gemeldet, daß die Laren und Leticrons Truppen auf Tahun alles daran setzten, um die Bedingungen für die auf Tahun arbeitenden Mitglieder der Solaren Flotte in kürzester Zeit zu normalisieren und sogar zu verbessern.
    Diese Ereignisse standen im krassen Gegensatz zu den Ereignissen in der übrigen Galaxis, wo Leticrons Söldner weiterhin ungehindert Jagd auf alle Terraner und Terraabkömmlinge machten.
    Schulz hatte seine Nachricht nicht kommentiert, aber es war anzunehmen, daß er einen bestimmten Verdacht hatte. Atlan kannte diesen erfahrenen Mann aus einigen gemeinsamen Einsätzen. Er erinnerte sich, daß Schulz ein Freund ungewöhnlicher Methoden war.
    Atlan schob die Nachricht über den Schreibtisch und sah den Mann auf der anderen Seite ernst an.
    „Was halten Sie davon, Tek ?"
    Der berühmte USO-Spezialist und Zellaktivatorträger war gerade von einem Einsatz zurückgekommen. Er sah hager und müde aus.
    Wie wir alle! dachte Atlan.
    Niemand fand zur Zeit viel Ruhe. Alle USO-Spezialisten, die sich noch in Freiheit befanden, waren ständig damit beschäftigt, möglichst viele Menschen nach Gäa in die Provcon-Faust zu bringen und auf diese Weise vor dem Zugriff der Laren zu retten.
    „Es könnte sich um ein Experiment handeln", überlegte Ronald Tekener laut. „Ich glaube nicht, daß die Laren irgend etwas aus einer Laune heraus tun."
    „Nein, bestimmt nicht! Sie werden ihren Grund für ihr Verhalten haben." Atlan stützte den Kopf in die Hand und stemmte den Ellenbogen auf die Tischplatte. „Ich wüßte gern, was sie dazu veranlaßt."
    Tekener streckte die Beine von sich.
    „Ist das ein Auftrag?"
    „Vorläufig nicht", erwiderte Atlan. „Wir warten weitere Nachrichten von Tahun ab. Schulz wird uns informieren, sobald er etwas herausfindet."
    Er erhob sich.
    „Ich muß jetzt zurück nach Gäa. Sie werden sich inzwischen um alles kümmern. Halten Sie die Augen offen,
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