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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens
Autoren: Unbekannt
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meisten Einwohner Tahuns lebten mehr oder weniger ungestört und konnten ihren Arbeiten nachgehen. Allerdings waren sie sich der Macht im Hintergrund bewußt, und auch die Situation innerhalb der Galaxis war ihnen bekannt. Um nicht ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie viele Einwohner anderer Planeten, fügten sich die Bewohner Tahuns in ihr verhältnismäßig günstiges Schicksal.
    Bei ihren heimlichen Beobachtungen hatten die USO-Spezialisten festgestellt, daß die bisher schon nicht sehr strengen Bestimmungen für die auf Tahun lebenden Terraner weiter gelockert wurden. Es sah fast so aus, als sollten die ursprünglichen Verhältnisse auf dieser Welt in aller Eile wiederhergestellt werden.
    Schulz und seine beiden Mitarbeiter standen vor einem Rätsel.
    Um es zu lösen, hatte Schulz der Entsendung einer Mikrokamera durch Spezialist Mtaye zugestimmt.
    Mtaye hockte zwischen seinen beiden Freunden er war so groß, daß sein schwarzes Kraushaar sogar in dieser Stellung die Höhlendecke streifte.
    „Da!" sagte er mit seiner schwermütig klingenden Stimme. „Sie entfernen den Absperrungszaun zwischen der Haiuptklinik und der larischen Verwaltung."
    Sorgol blickte zu Schulz hinüber.
    „Was hältst du davon, Goethe?"
    Der grauhaarige Mann mit den schweren Tränensäcken unter den wasserblauen Augen trug diesen Spitznamen aus zwei Gründen: Wegen seines urdeutschen Namens und seiner Kenntnisse in klassischer Literatur.
    Schulz zuckte die Achseln.
    „Vielleicht sind sie zu der Überzeugung gelangt, daß sie sich alle Sicherheitsmaßnahmen sparen können."
    „Was könnte sie dazu gebracht haben?" forschte Sorgol weiter.
    Er war klein, hatte schütteres Haar und ein spitzes Gesicht. Er war der temperamentvollste der drei Männer - und der intelligenteste.
    Trotzdem besaß er nicht Schulz' Qualitäten eines echten Anführers.
    „Vielleicht die Verhältnisse in der Galaxis", vermutete Schulz.
    „Wer wollte schon von Tahun fliehen, wenn er ständig über TV miterleben kann, wie es in anderen Teilen der Galaxis zugeht?"
    „Vielleicht, vielleicht!" nörgelte Sorgol. „Du stellt deine eigenen Vermutungen immer wieder in Frage."
    Schulz kratzte sich am Kinn.
    „Ich habe eben keine Ahnung!"
    „Die Kamera wechselt jetzt ihre Position!" machte sie Mtaye auf ein paar Manipulationen aufmerksam, die er am Schaltpult ausführte.
    „Es ist genug!" ordnete Schulz an. „Hol das Ding zurück, Beltahun. Ich will nicht, daß wir uns durch Leichtsinn verraten.
    Unsere Beobachtungen der letzten Tage haben ihre Bestätigung gefunden."
    Der schwere Afroterraner nickte.
    „Es ist wie auf einem Truppenübungsplatz vor der Besichtigung durch einen Kommandeur", meinte er. „Alles wird auf Hochglanz gebracht, denn niemand möchte unangenehm auffallen."
    Schulz stieß einen Pfiff aus.
    „Daran habe ich noch nicht gedacht, Beltahun!" gab er zu.
    Sorgol machte eine ärgerliche Bewegung.
    „Was soll das, Goethe? Wen sollten die Laren und Leticrons Schergen schon erwarten? Was sie hier getan haben, geschah mit voller Übereinstimmung Leticrons und Hotrenor-Taaks."
    „Vielleicht gibt es noch jemand!" meinte Schulz nachdenklich.
    „Vielleicht!" spottete Sorgol.
    Schulz kroch zum Bildschirm hin und schaltete die Anlage aus.
    „Wir wissen längst nicht alles über die Laren und das Konzil, Traxin", erinnerte er.
    Mtaye lenkte die Mikrokamera in das Versteck zurück. Damit sie nicht entdeckt wurde, ließ er sie langsam dicht über den Boden fliegen. So dauerte es fast zehn Minuten, bis die Kamera zurück war.
    Schulz atmete erleichtert auf, als er sah, daß Mtaye das wertvolle Gerät siganesischer Bauweise in der dafür vorgesehenen Magnetschatulle verbarg. Die Aussendung einer solchen Kamera stellte immer ein großes Risiko dar.
    „Die Laren haben von Anfang an versucht, die auf Tahun lebenden Menschen bei guter Laune zu halten", sagte Schulz nachdenklich. „Wenn sie jetzt diese Bemühungen noch verstärken, dazu in solcher Eile, muß das einen besonderen Grund haben."
    „Hör auf damit, Goethe!" warnte ihn Sorgol. „Du machst nur deine Nerven fertig. Wenn du wissen willst, was wirklich gespielt wird, mußt du zu den Laren gehen und sie nach der Ursache ihrer Bemühungen fragen. In ihrem derzeitigen Zustand wären sie vielleicht sogar bereit, einen USO-Spezialisten laufen zu lassen, der sie bisher bespitzelt hat."
    Schulz schob sich einen Wasserdrops in den Mund und rollte sich auf den Rücken.
    Die Decke über ihm war mit einer
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