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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens
Autoren: Unbekannt
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aber die Ironie war nur allzu leicht erkennbar.
    Harvernor-Drong ließ sich nicht reizen.
    „Ich bin von Ihren Bedenken unterrichtet worden und kann sie verstehen", sagte er ruhig. „Es ist eine ernste und schwierige Situation eingetreten, für die es keinen Präzedenzfall gibt."
    „Es gärt nach wie vor in dieser Galaxis", erklärte Hotrenor-Taak.
    „Der Greiko braucht keinen Strafplaneten zu sehen, um zu erkennen, was hier in Wirklichkeit gespielt wird."
    Der Politiker ließ sich mit der Antwort Zeit.
    „Sie fühlen sich wahrscheinlich übergangen", stellte er schließlich fest. „Aber wir wurden von dem Wunsch der Greikos genauso überrumpelt wie Sie jetzt von der bevorstehenden Ankunft des Besuchers. Was hätten wir tun sollen? Eine Ablehnung hätte die Greikos mißtrauisch gemacht. Wir mußten ihrem Vorschlag sofort und ohne Bedenkzeit zustimmen."
    „Sie wissen, daß diese Entwicklung zu einer Katastrophe führen kann!"
    „Wir machen uns große Sorgen", behauptete Harvernor-Drong.
    „Sie nehmen vielleicht an, daß wir die Probleme nicht erkennen, weil wir so weit von den Schauplätzen entfernt sind."
    „Es sieht oft danach aus!" sagte Hotrenor-Taak.
    „Ihre Bitterkeit ist durchaus berechtigt, mein Freund! Aber nicht in dieser Situation. Sie müssen diese Angelegenheit meistern."
    „Die Regierung bleibt also bei ihrer Entscheidung? Der Greiko wird nicht zurückgeschickt?"
    „Wir haben keinen Grund, unsere Entscheidung zu ändern."
    Obwohl sie über riesige Entfernungen zueinander sprachen, glaubte Hotrenor-Taak, die Gefühle des anderen zu verstehen.
    Harvernor-Drong fühlte sich durch die hartnäckig vorgebrachten Einwände des Verkünders der Hetosonen belästigt.
    Hotrenor-Taak wußte plötzlich, daß er allein war.
    Wenn er Verkünder der Hetosonen bleiben wollte, mußte er mit diesen Schwierigkeiten fertig Werden.
    „Nun gut", sagte er dumpf. „Ich werde den Greiko empfangen und dafür sorgen, daß er alles so vorfindet, wie er es erwartet." '.
    Harvernor-Drong lächelte.
    „Ich wußte, daß wir uns auf gie verlassen können."
    „Wie heißt er?" fragte Hotrenor-Taak.
    „Kroiterfahrn", antwortete Harvernor-Drong.
     
    3.
     
    Bei Einbruch der Dämmerung hatte es Beltahun Mtaye riskiert, eine flugfähige Mikrokamera mit infrarotspürer aus dem Versteck der USO-Spezialisten loszuschicken, um das Gebiet der Hauptkliniken von Tahun beobachten zu können. Die Gefahr, daß die Laren oder Soldaten Leticrons die bienengroße Kamera entdeckten und daraus Rückschlüsse auf die Anwesenheit von Gegnern zogen, war groß.
    Trotzdem hatte Braunter Schulz diese Aktion genehmigt, denn er wollte ebenso wie Mtaye und Traxin Sorgol herausfinden, was auf Tahun geschah.
    Die drei Männer hockten nebeneinander auf dem Erdboden und beobachteten den Schirm, auf dem die Bilder der Kamera übertragen wurden. Das Versteck der drei USO-Spezialisten war so flach, daß keiner von ihnen stehen oder auf einem Stuhl sitzen konnte. Die mit einem Pflanzenteppich abgedeckte Bodenhöhle lag sechshundert Meilen südlich von Amrhun-Stadt und dreihundert Meilen südöstlich vom größten Raumhafen auf Tahun.
    Die Hauptkliniken waren nur sechzig Meilen entfernt.
    Die Ausrüstung der kleinen Höhle war spartanisch, denn es sollte auf jeden Fall vermieden werden, daß das Versteck durch Ortungsversuche der Laren angepeilt wurde.
    Schulz hatte das Versteck in die Nähe einer meteorologischen Kontrollstation gelegt, so daß zufällige Peilungen dem Wirken der robotischen Anlagen dieser Station zugeschrieben werden konnten.
    Bevor die Laren und Leticrons Männer Tahun besetzt hatten, waren die Spezialisten der USO in einem wesentlich größeren Versteck in den Praja-Bergen untergebracht gewesen. Schon sieben Tage nach Ankunft der Laren auf Tahun war diese Station gefunden und ausgeräuchert worden. Acht USO-Speziali-sten hatten bei dieser Aktion den Tod gefunden oder waren verhaftet worden.
    Schulz, Mtaye und Sorgol waren die letzten Vertreter der USO auf Tahun, und sie beabsichtigten, dies durch taktisch kluges Verhalten auch noch für lange Zeit zu bleiben.
    Dabei kam ihnen zugute, daß die Laren auf Tahun äußerst behutsam vorgingen. Den Konzilsvölkern war offenbar daran gelegen, die Ordnung auf Tahun zu bewahren, um das Medo-Center für die eigenen Zwecke benutzen zu können.
    So war die Besetzung Tahuns relativ friedlich verlaufen. Nur ein paar Ärzte und Raumfahrer, die Widerstand geleistet hatten, waren verhaftet worden.
    Die
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