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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen
Autoren: Martin Barkawitz
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blickte sich um.
    Dondez Kombu hatte ihn mit dem Kolben seines Strahlers gestoßen.
    »Nicht da lang«, fauchte er. »Hier, nach rechts!«
    Zamorra verkniff sich einen Kommentar und kam wieder vom Boden hoch. Dann bog er zwischen zwei Hütten in einen schmalen Pfad ein.
    Immerhin ließ sich der Kombu zu einer Art Entschuldigung herab, als keine anderen Tigersoldaten mehr in der Nähe waren.
    »Das musste sein«, sagte er. »Wenn ich nicht hart genug bin, würden die Kameraden misstrauisch. Du bist also wirklich aus einer fremden Welt?«
    »Das kann man wohl sagen«, knurrte Zamorra.
    »Und warum willst du uns helfen?«
    »Sagen wir: der Martor hat mich überzeugt«, erwiderte der Parapsychologe diplomatisch.
    »Ja, der Martor ist ein echter Kijnzho.« Die Stimme des Kombu klang ehrfurchtsvoll. »Er ist einer unserer tapfersten Kämpfer. Und ein wissenschaftliches Genie. Einige unserer Neupflanz-Fähigkeiten hat er selbst entwickelt.«
    »Neupflanz?«, wiederholte Zamorra. »Was soll das sein?«
    »Das wirst du noch merken«, erwiderte der Kombu ausweichend. »Halt an!«
    Zamorra stoppte. Er befand sich nun in unmittelbarer Nähe eines kleinen Feldes, wo man den Urwaldboden mit Kunststoff-Plattenelementen belegt hatte. Auf dieser ebenen Fläche stand ein Fluggerät.
    Jedenfalls vermutete Zamorra, dass es eines war.
    Die Maschine hatte die Form einer sehr dicken und kurzen Zigarre. Sie stand auf Stelzen mit Rädern. In den Rumpf des Fluggerätes waren Bullaugen eingelassen. In der Mitte gab es eine Kanzel. Und links und rechts davon Rotoren.
    An den Außenseiten waren waffenähnliche Gebilde angebracht. Die Maschine war schätzungsweise halb so groß wie der Rotor-Tank, den Zamorra zuvor im Dschungel gesehen hatte.
    »Bist du über unsere Pläne informiert?«, fragte der Kombu.
    »Ich weiß nur, dass ihr Frieden mit den Menschen wollt.«
    »Nicht so laut!« Der Kijnzho blickte sich um. »Wenn das jemand herausbekommt, sind wir verraten und verkauft. Wir sind hier in geheimer Mission!«
    Zamorra nickte. Er hatte die Wachen bemerkt, die am anderen Ende des Flugfeldes mit schussbereiten Strahlern standen.
    »Das sind auch unsere Leute«, meinte Dondez Kombu. »Aber man kann nie wissen, wer gerade zuhört… Ich frage mich, wo der Martor bleibt.«
    Der Unteroffizier schien nervös zu sein. Zamorra konnte es ihm nicht verdenken. Wenn die Menschen genauso hasserfüllt waren wie die Tiger, würde seine Mission als Friedensstifter kein Zuckerschlecken werden. Das war sie wahrscheinlich sowieso nicht.
    »Ich gehe nachsehen, wo der Martor bleibt«, entschied der Kombu. »Und du wartest hier, kapiert? - Hast du Hunger?«
    Zamorra nickte. Er war schließlich noch vor dem Frühstück von Château Montagne entführt worden.
    Der Kijnzho griff in seine Hosentasche und förderte eine Frucht zu Tage. Er drückte sie Zamorra in die Hand.
    »Hier. Sowas fressen Nackthäuter doch, oder?«
    »Manchmal schon.«
    Zamorra betrachtete die Frucht. Sie ähnelte einer Mango, hatte allerdings Druckstellen und begann an einem Ende bereits zu faulen. Ein paar Spiegeleier mit Schinken und ein großer Becher Kaffee wären ihm lieber gewesen. Aber wer konnte schon sagen, wann es wieder etwas zwischen die Kauleisten gab.
    »Ich bin gleich zurück.«
    Der Kombu schulterte seinen Strahler und verschwand zwischen den Hütten.
    Zamorra biss in die Frucht und musterte das Fluggerät auf dem Feldflugplatz. Das Obst schmeckte gar nicht einmal übel. Der Saft rann ihm am Kinn herunter.
    Plötzlich traf ihn ein gemeiner Tritt von hinten in die Kniekehlen!
    ***
    Zamorra stürzte zu Boden. Da er gerade in die Frucht gebissen hatte, wurde ihr Fleisch zwischen dem Boden und seinem Gesicht zerquetscht. Die klebrige Masse verteilte sich auf seiner Nase, seinen Wangen und seinem Kinn.
    Zamorra drehte sich um, versuchte wieder auf die Beine zu kommen.
    Hinter ihm standen drei Jungtiger.
    Der Dämonenjäger vermutete, dass sie zu den Rekruten gehörten, die vorhin auf dem Exerzierplatz Kehleaufschlitzen geübt hatten.
    Vielleicht wollten sie ja ihre Fähigkeiten an ihm ausprobieren?
    Zunächst lachten sie ihn jedenfalls aus. Sein vom Fruchtfleisch verschmiertes Gesicht musste sehr komisch aussehen.
    »Schmeckt’s dir, Nackthäuter?«, johlte einer der Jungtiger. »Köstlich, so eine halbverfaulte Duspat-Frucht, nicht wahr?«
    »Nackthäuter fressen alles«, sagte einer der anderen Rekruten.
    »Wirklich?« Der dritte Soldat hob seinen linken Stiefel. »Dann kannst du ja
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