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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen
Autoren: Martin Barkawitz
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Kombu kamen mit schnellen Schritten herbei.
    »Was ist hier los?«, fauchte der Martor.
    »Ich… wir… der Nackthäuter…«, stammelte einer der Rekruten.
    »Was habt ihr hier verloren?«, fragte Kooranovian mit gefährlicher Ruhe.
    Keiner, der jungen Tiger antwortete.
    »Dieser Nackthäuter ist ein Verräter, der für uns äußerst nützlich ist«, log der Martor. »Könnt ihr euch vorstellen, was für Informationen uns entgangen wären, wenn ihr ihn gekillt hättet?«
    Die drei Rekruten schwiegen betreten. Dass ein Mensch außer zum Fressen überhaupt für etwas nützlich sein konnte, ging offenbar über ihren Horizont. Jedenfalls bisher.
    »Ihr werdet beim Strafdienst Gelegenheit haben, über Disziplin nachzudenken«, erklärte Kooranovian. »Kombu! Diese drei Soldaten werden während der nächsten vier Monde jeden Tag die Menschenlatrine reinigen!«
    An den Augen der Rekruten erkannte Zamorra, dass dies die schlimmste Strafe war, die sich der Martor hatte ausdenken können.
    »Und nun weggetreten, ihr Schwachköpfe!«
    Die drei jungen Tiger schlichen mit eingezogenen Köpfen davon.
    Kooranovian trat neben Zamorra, als sie außer Sicht- und Hörweite waren.
    »Sie hassen eben die Menschen, ich kann es ihnen nicht verdenken. - Bist du in Ordnung, Zamorra?«
    Der Dämonenjäger deutete stumm auf seine blutverschmierte Brust.
    Der Martor zog einen Metallstab aus seinem Uniformhemd, mit dem er die Blutung sofort zum Stoppen brachte. Sogar der Schmerz ließ nach.
    »Funktioniert leider nicht bei Strahlerwunden«, meinte Kooranovian.
    »Gibt es kein Neupflanz gegen Strahlerbeschuss?«, fragte Zamorra uhschuldig.
    Der Tiger kniff seine schrägen Augen zusammen.
    »Woher weißt du von Neupflanz?«
    »Dondez Kombu hat es kurz erwähnt. Ich wusste gar nicht, dass du auch ein begabter Wissenschaftler bist, Martor. Und was ist nun Neupflanz eigentlich genau?«
    Der Martor ließ die Frage unbeantwortet. Stattdessen warf er dem Kombu einen Unheil verkündenden Blick zu.
    »Dondez ist eine Plaudertasche. -Wir gehen jetzt zur Maschine hinüber!«
    Zamorra wurde von den beiden Tigern in die Mitte genommen. Sie stiefelten zu dem Luftfahrzeug, wo inzwischen noch vier weitere Tiger standen. Sie waren aus anderen Richtungen gekommen.
    »Einsteigen!«, kommandierte der Martor. »Dann erkläre ich alles Weitere!«
    Scharfer Raubtiergeruch erfüllte das Innere der Maschine. Zamorra wurde auf einen Sitz zwischen zwei Tiger gedrängt. Die Sitzschale war etwas zu klein für ihn, obwohl er ein hoch gewachsener Mann war. Die Raubtiere schienen sich zu ekeln, neben einem Nackthäuter sitzen zu müssen.
    Doch als Soldaten taten sie, was ihnen befohlen wurde.
    Die Luke schloss sich hinter Kooranovian. Er war als Letzter eingestiegen.
    »Tapfere Kijnzho!«, begann der Martor. »Dieser Nackthäuter ist Zamorra, von dem ich euch bereits berichtet habe. Er gehört ab sofort zu unserer geheimen Friedensdelegation.«
    »Ein Nackthäuter als nachgemachter Tiger!«, stieß ein Zijnzho hasserfüllt hervor. »Was für ein Hohn!«
    Kooranovian brachte ihn mit einem zornigen Blick zum Schweigen. Der Zwischenrufer senkte den mächtigen Tigerschädel.
    »Zamorra wird unsere Vorschläge dem Feind vortragen. Da er selber ein Mensch ist, werden sie ihm eher trauen als uns. Wir starten jetzt sofort zur Latzuk-Basis. Ich habe noch eine geheime Nachricht an die menschliche Delegation abgesetzt. Sie erwarten uns bereits.« Mit dem nächsten Satz wandte Kooranovian sich an Zamorra. »Die Latzuk-Basis ist ein vorgeschobener Grenzposten der Menschen auf diesem Frontabschnitt. Sie befindet sich genau zwischen ihrem und unserem Gebiet.«
    Dann zog der Tiger-Offizier ein zusammengefaltetes Papier aus der Hemdtasche und gab es Zamorra.
    »Das hier ist unser schriftliches Friedensangebot. Du musst es dem Kommandanten der Nackthäuter übergeben, wenn die Verhandlungen beginnen.«
    Zamorra nickte. Er steckte das Papier in die Uniformtasche, die durch die Tigerkrallen nicht zerfetzt worden war. Sorgfältig knöpfte er sie zu.
    »Noch Fragen?«
    Keiner der Anwesenden antwortete Kooranovian. Alle schienen wie in Trance angesichts der unglaublichen Mission, die ihnen bevorstand.
    Zamorra begriff, was für ein ungeheurer Schritt Friedensverhandlungen nach einem so langen, blutigen und hasserfüllten Krieg sein mussten. Und doch war es die einzig vernünftige Lösung.
    Kooranovian rief dem Piloten einen Befehl zu.
    Fast lautlos hob das Luftfahrzeug ab. Zamorra hatte wieder
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