Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Aufklärungsverband jener ominösen Fremden in der Nähe des Schlundes aufgetaucht war, zu einem Zeitpunkt, an dem eine Ploohn-Flotte von dreißigtausend Einheiten zum Durchgang durch den Aufrißtrichter bereitstand.
    „Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit, Trodyf", erwiderte die Königin. „Du wirst die betreffenden Ortungsdaten auf die Positronik meines Flaggschiffs überspielen."
    „Jawohl, ehrwürdige Königin", sagte Trodyf mit zitternden Fühlern. Seine großen Facettenaugen glitzerten vor Eifer. Er stand der Königin des Ploohn-Volkes zum erstenmal Auge in Auge gegenüber, auch wenn es nur eine indirekte Begegnung war.
    Aber es genügte, um ihn vor Wonne erschauern zu lassen.
    „Danach kehrst du nach Kneys zurück und berichtest dem Oberkommando über unsere Begegnung", fuhr die Königin fort.
    „Jawohl, ehrwürdige Königin", bestätigte Trodyf.
    Jaymadahr Conzentryn beendete das Gespräch, indem sie einem der Offiziere ihres Flaggschiffs durch einen Wink zu verstehen gab, er solle die Hyperfunkverbindung unterbrechen.
    Anschließend ließ sie wieder eine Sammelschaltung zu den Kommandanten der übrigen Raumschiffe herstellen.
    „Der Gegner hat einen Aufklärungsverband von vierundzwanzig Einheiten in die Nähe des Schlundes geschickt", gab sie bekannt.
    „Wahrscheinlich wurde unser Aufklärungsschiff von ihm nicht bemerkt. Aber selbst dann, wenn der Gegner es bemerkt haben sollte, kann er nicht mit einer sofortigen „Reaktion auf sein Erscheinen rechnen. Schon gar nicht wird er mit dem plötzlichen Auftauchen eines weit überlegenen Verbandes rechnen.
    Wir werden uns diesen Überraschungseffekt zunutze machen, über den Gegner herfallen und seine Schiffe vernichten. Zu diesem Zweck haben die einzelnen Gruppen der Flotte ihren Durchgang durch den Aufrißtrichter so zu berechnen, daß sie nach der Wiederverstofflichung den feindlichen Verband in Form einer mehrfach gestaffelten Kugelschale umgeben.
    Keines der gegnerischen Schiffe darf entkommen, und wenigstens einige dieser Schiffe sind nur so zu beschädigen, daß wir verwertbare Trümmer und möglichst auch lebende Besatzungsmitglieder bergen können."
    Sie hob ihren linken Arm.
    „Vorwärts - für die Größe des Ploohn-Volkes!"
    Major Hester Bouillon blickte überrascht auf, als die Ortungsautomatik einen Warnimpuls ausstrahlte.
    Aber er war keineswegs erschrocken. Schließlich hatten sie damit rechnen müssen, daß sich auch andere Lebewesen für die Nahtstelle und den Schlund interessierten - und er wußte auch, daß in dem Mahlstrom Raumschiffe eines Volkes zu operieren pflegten, das sich das Volk der Ploohns nannte. Es hatte - wenn auch ohne seine Beteiligung - schon kriegerische Zusammenstöße mit Angehörigen dieses Insektenvolkes gegeben.
    Als sein Blick auf den Bildschirm des Ortungsauswerters fiel, wurde Hester allerdings blaß.
    Aber noch war er skeptisch, denn seiner Meinung nach mußte der Ortungsautomatik ein Fehler unterlaufen sein. Unmöglich konnten mehrere tausend Raumschiffe gleichzeitig rings um den Aufklärungsverband praktisch aus dem Nichts aufgetaucht sein.
    Dennoch senkte sich seine Hand, einem antrainierten Reflex gehorchend, ohne Zögern auf die Schaltplatte, mit der der Gefechtsalarm für die ARCADIA ausgelöst wurde.
    Im nächsten Augenblick heulten die Alarmsirenen durchdringend in jenem unheilverkündenden Rhythmus durch den Schnellen Kreuzer, der höchste Gefahr für Schiff und Besatzung anzeigte - und der eventuell ein Vorbote des Todes war.
    Sekunden später erkannte Major Hester Bouillon, daß der Ortungsautomatik kein Fehler unterlaufen sein konnte, denn inzwischen war die Tripelauswertung gelaufen. Tripelauswertung, dieses Wort stand für den gleichzeitigen Einsatz dreier Positronikelemente, die eine als unwahrscheinlich eingestufte Information auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen hatten.
    Und wenn ihre Auswertungen gleich lauteten, dann konnte es keinen Zweifel mehr an der Richtigkeit der Information geben.
    Genau das aber war eingetreten.
    Inzwischen lagen sogar die genauen Daten vor. Demnach waren dreißigtausend Raumschiffe rings um den kleinen Aufklärungsverband materialisiert - und diese dreißigtausend Einheiten wurden ihrer Konstruktionsmerkmale wegen als Kampfschiffe der Ploohns eingestuft.
    Im nächsten Moment meldete sich der Kommandeur des Verbandes über eine Hyperkom-Sammelschaltung.
    „An alle!" sagte er mit mühsam beherrschter Stimme. „Höchste Gefahrenstufe! Wir sind von einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher