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069 - Duell um das Höllenschwert

069 - Duell um das Höllenschwert

Titel: 069 - Duell um das Höllenschwert
Autoren: A.F.Morland
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wir im Moment wirklich keine Zeit.«
    Ich bat Boram, bei den dreien zu bleiben. Dann wandte ich mich um und ließ meinen Blick gespannt über die Gräber schweifen. Der Schweiß rann mir über die Stirn und in die Augen. Ich sehnte mich nach einer erholsamen Pause, aber die durften wir uns nicht gönnen.
    In einem dieser Gräber lag Bilcos Kopf.
    »Wo werden wir den Kopf finden?« wollte Cinto wissen. »Wir können nicht in sämtlichen Gräbern nachsehen.«
    »Der Kristallkopf befindet sich in Kessams Grab«, sagte Mr. Silver. »Sastra sagte, es wäre das größte Grab und befände sich in der Mitte des Friedhofs.«
    »Hoffentlich hat der Mord-Magier dich nicht belogen«, sagte der Vernichter.
    »Ich habe ihm sein Geheimnis mit dem Höllenschwert entlockt. Es ließ keine Lüge zu.«
    »Gehen wir«, sagte Parthos nervös.
    Wir nahmen ihn in unsere Mitte. Ich drehte mich noch einmal kurz zu Jubilee, Cruv, Tuvvana und Boram um.
    »Egal, was auf dem Friedhof passiert, ihr betretet ihn nicht, verstanden?«
    »Tony, die Sonne!« rief Cinto.
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte ich, und dann gingen wir los.
    Als wir den eisernen Torbogen erreichten, vernahm ich ein leises Knistern, und ich sah Blitze über die Gräber zucken. Die Phantome schienen auf unsere Nähe zu reagieren.
    Hinter uns wieherten die Pferde aufgeregt, und der Shanggin stieß ein dumpfes Brüllen aus. Die Tiere witterten die Gefahr. Es war, als wollten sie uns warnen.
    Aber wir mußten den verfluchten Leichenacker betreten. Daran führte kein Weg vorbei. Ich setzte als erster meinen Fuß hinein. Dicht hinter mir ging Parthos. Er bebte vor Aufregung.
    Mr. Silver hielt sein Schwert in der Hand. Cinto hatte die Lanze beim Shanggin gelassen. Seine Rechte umschloß ebenfalls den Schwertgriff.
    Die Blitze häuften sich, und mir schien, als verstärkte sich auch ihre Intensität. Mal zuckten sie über diesem Grab, mal über jenem.
    Es gab keine bestimmte Reihenfolge, kein System. Meine Lippen wurden langsam spröde, mein Mund trocknete aus. Ich wußte nicht, wohin ich zuerst sehen sollte.
    Als ein knisternder Blitz über das Grab vor mir raste, übersprang mein Herz einen Schlag, während meine Hand zum Revolver zuckte, doch ich ließ die Waffe stecken, da ich nicht attackiert wurde.
    Wir strebten auf die Friedhofsmitte zu. Ich hörte Parthos hinter mir heftig atmen, konnte mir vorstellen, wie es jetzt in ihm aussah.
    Kessams Grab… Wo war es? Wir suchten es, und ich entdeckte einen breiten, hellen Stein, in den der Name des Toten gehauen war.
    KESSAM
    Wir hatten das Grab gefunden. Wir eilten darauf zu, während sich die Sonne mehr und mehr verabschiedete. Ihr Schein erhellte nur noch den Himmel, den Friedhof nicht mehr.
    Parthos drängte sich an mir vorbei. »Bilco«, flüsterte er. »Mein Sohn…«
    Er warf sich auf die Knie und wollte das Grab mit bloßen Händen aufscharren. Da zuckten Blitze auf. Parthos schrie und riß die Hände zurück.
    Aber er warf sich gleich wieder nach vorn. Mit den Fäusten hieb er auf den harten Boden ein und schrie: »Gib mir den Kopf meines Sohnes!«
    Das Grab reagierte. Wieder einmal erfüllte sich der gefährliche Fluch. Wir vernahmen ein anhaltendes Knirschen, ich sah, wie die Erde aufbrach, packte den Zauberer und riß ihn zurück.
    Eine Klaue durchstieß den Boden wie eine unheimlich schnell wachsende Todesblume. Zuckend öffnete sich die Totenhand, und ganz kurz war ein kleiner Kristallkopf in ihr zu sehen.
    Jetzt schlossen sich die Finger um den Kopf und bildeten eine harte Faust. Und dann erhob sich Kessam. Aber nicht nur er. Alle anderen Phantome kamen ebenfalls aus ihren Gräbern.
    ***
    Grauenerregende Krieger, mumifiziert, skelettiert. Morsche, zerlumpte Kleidung hing an dürren Körpern. Einige tote Krieger trugen ihre eisernen Helme.
    Eine Armee des Schreckens umgab uns!
    Man hatte ihnen ihre Waffen mitgegeben. Die hielten sie jetzt in ihren knochigen Händen.
    Ihren Kehlen entrangen sich schaurige Laute. Manche hielten einen Schild vor ihren eingetrockneten Körper, der nur deshalb vor uns stand, weil ein Fluch ihn dazu zwang.
    Schwerter, Lanzen, Dolche - und womit diese Krieger zu Lebzeiten sonst noch gekämpft hatten - waren gegen uns gerichtet.
    »Verdammt!« kommentierte Mr. Silver die Situation.
    Die Phantome rückten näher.
    Parthos verlor den Kopf. Er stürzte sich mit einem zornigen Schrei auf Kessam, der Bilcos Kopf in seiner Linken hielt. Der Zauberer wollte den Kopf haben.
    Mit seinem Angriff löste
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