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069 - Duell um das Höllenschwert

069 - Duell um das Höllenschwert

Titel: 069 - Duell um das Höllenschwert
Autoren: A.F.Morland
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vor ihm hatten. Ich bin davon überzeugt, du wirst unter ihnen keinen finden, der jetzt trauert. Für einen toten Fujex werden sie ihr Leben nicht aufs Spiel setzen. Sie werden uns in Ruhe lassen und nach Hause reiten, und vielleicht wird einer von ihnen Fujex' Nachfolge antreten.«
    Es war ein wichtiger Sieg, den wir errungen hatten, aber es blieb ein bitterer Nachgeschmack: Frank Esslin.
    Sastra würde ihn zum gefährlichen Mord-Magier ausbilden, und wenn wir ihn danach wiedersahen, würde er vielleicht stark genug sein, um uns zu besiegen.
    Frank Esslin… Nun schien er für uns endgültig verloren zu sein.
    Der Kampf hatte uns wertvolle Zeit gekostet. Wir mußten uns beeilen. Cinto übernahm auf seinem Shanggin wieder die Führung. Wir durchquerten das Bergmassiv in scharfem Ritt, und die Zeit brannte uns gelinde gesagt auf den Fingernägeln, denn es sollte nachts gefährlich sein, den Friedhof der Phantome zu betreten.
    Und die Sonne hatte kein Erbarmen mit uns. Sie sank unaufhörlich tiefer. Wenn sie erst einmal untergegangen war, würden wir warten müssen, bis es wieder hell wurde.
    Das waren schätzungsweise zwölf Stunden, die wir verloren.
    Zwölf Stunden! Ein Geschenk, das wir Atax auf keinen Fall machen wollten.
    Wir trieben unsere Pferde an. Sie griffen weit aus. Manchmal hatte ich den Eindruck, mein Tier würde über den Boden fliegen.
    Jubilee gab ihr Bestes. Obwohl der Kampf sie geschwächt hatte, kam kein Wort der Klage über ihre Lippen. Sie wußte, was für uns auf dem Spiel stand und hielt mit, so gut sie konnte. Sie wollte für uns kein Hemmschuh sein. Das rechnete ich ihr hoch an.
    Als das Ende der Schlucht kam, überfiel mich ein unbeschreibliches Gefühl. Die Sonne war noch zu sehen, und Cinto hatte gesagt, daß der Friedhof der Phantome hinter den Bergen liegen würde.
    Wie weit hinter den Bergen?
    Die Schlucht war jetzt ziemlich breit. Ich schloß zu Cinto auf. Der Shanggin stampfte unermüdlich vorwärts. Es schien ihm großen Spaß zu machen, zeigen zu können, was in ihm steckte.
    »Cinto! Wie weit noch?« schrie ich atemlos hinüber.
    »Nicht mehr sehr weit«, gab der Prä-Welt-Ritter zurück. »Ich könnte vorausreiten…«
    »Das halte ich für keine gute Idee. Du darfst den Friedhof nicht allein betreten. Wir wissen nicht, wie gefährlich das ist. Außerdem kennt keiner von uns den Weg.«
    Wir entfernten uns von den Bergen. Immer länger wurden unsere Schatten. Immerhin waren es nun wieder friedliche Schatten und keine, die uns nach dem Leben trachteten.
    Vor uns tauchte struppiges Grünland auf. Wir versuchten zusammenzubleiben. Cruv und Tuvvana hielten sich mustergültig, und Parthos wuchs in diesen Augenblicken über sich hinaus.
    Es ging um den Kopf seines geliebten Sohnes. Er wollte ihn sich heute noch holen - vor Sonnenuntergang. Nicht erst morgen.
    Der Shanggin stampfte kleine Büsche und hohes Gras nieder. Er legte eine breite Spur, der wir folgten. Eine halbe Stunde verging. Der untere Rand der Sonne berührte bereits den fernen Horizont.
    In mir krampfte sich alles zusammen. Wir schaffen es doch nicht, dachte ich. Cinto mußte die Zeit berechnet haben, in der es seinem Shanggin gelungen wäre, die Strecke zurückzulegen.
    Aber wir saßen auf Pferden…
    »Dort!« rief der Prä-Welt-Ritter plötzlich. »Dort vorn! Siehst du ihn, Tony? Das ist der Friedhof der Phantome!«
    Ich sah tatsächlich etwas. Ruinen ragten auf. Graubraunes Gemäuer, verwüstet, zerstört, verfallen, bizarr geformt, ohne Funktion.
    Gräber. Totems. Geschnitzte Pfähle. Auch Grabsteine gab es. Vielleicht sogar mit Inschriften.
    Sofort flackerte neue Hoffnung in mir auf. Wir kamen doch noch nicht zu spät. Ein Viertel der Sonne war erst verschwunden, als wir den verfluchten Friedhof erreichten.
    Eine Mauer, kniehoch nur, umgab den Leichenacker. Es gab einen Torbogen aus rostigem Eisen. Keine Tore.
    Ich sprang von meinem dampfenden, schnaubenden Pferd. Die Sonne schien sich nun zu beeilen. Bald würde Dämmerlicht über die Gräber kriechen und eine ungeahnte Gefahr heraufbeschwören.
    Oder existierte diese Gefahr bereits jetzt? Niemand von uns wußte es. Wir würden es erfahren, wenn wir den Friedhof betraten. Obwohl Jubilee, Cruv und Tuvvana ziemlich abgekämpft und erledigt aussahen, wollten sie mitkommen.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte ich. »Aber daraus wird nichts. Ihr bleibt hier.«
    »Aber wenn wir mehr sind…«
    »Bitte, Cruv«, sagte ich eindringlich. »Keine Debatten jetzt. Dafür haben
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