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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe
Autoren: Larry Brent
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Mädchen, indem es den Blick Larry
entgegenhob.
    Keller hatte
Sandy mit dem Gedanken vertraut gemacht, daß Larry ein Auge auf sie haben würde,
um ihm Bericht zu erstatten. Mit Larrys Einvernehmen hatte er den PSA-Agenten
als seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter vorgestellt.
    »Ich werde
bellen, so laut es geht, wenn es die Situation erfordert«, lächelte Larry. »Und
Angst brauchen Sie vor mir auch nicht zu haben. Sie wissen doch: Hunde, die
bellen, beißen nicht!«
    Sie sah ihn
mit einem langen, stummen Blick an. Sie schien von dieser Aussage nicht ganz
überzeugt zu sein.
    Der Abend
wurde später, als Larry erwartet hatte.
    Die Jovlins
waren gastfreundlich. In ihrer Gesellschaft fühlte man sich wohl. Der
freundliche Amerikaner gewann die Sympathien der Familie. Schnell war die etwas
bedrückte Stimmung einer Fröhlichkeit und Herzlichkeit gewichen, wie sie
einfachen Menschen eigen war.
    Vergessen waren
die Sorgen um Sandy. Das Mädchen selbst blühte in der Gesellschaft auf.
    Ihre Wangen
röteten sich. Sandy redete wie ein Buch, was darauf zurückzuführen war, daß sie
etwas zuviel Alkohol genossen hatte. Die Gläser wurden immer wieder
nachgefüllt. Auch Larry trank etwas mehr, als es an sich seine Gewohnheit war,
doch er kannte seine Grenzen.
    Seiner
Meinung nach brauchte man seine Männlichkeit nicht dadurch unter Beweis zu
stellen, daß man so viel Alkohol in sich hineingoß, bis man unter dem Tisch
lag.
    Auch Sally
Jovlin befand sich in bester Laune. Ihr Eingeborenentemperament ging häufig mir
ihr durch.
    Sandy
verabschiedete sich zuerst und ging auf ihr Zimmer.
    Auch Larry
hielt es für an der Zeit, das Zimmer drüben im Gästebungalow aufzusuchen. Es
war halb zwei Uhr morgens.
    Andrew Jovlin
ging einmal kurz nach draußen, so daß X-RAY-3 mit der rundlichen Mrs. Jovlin
mehrere Minuten lang allein war.
    »Ist es sehr
schlimm mit Sandy?« fragte sie unvermittelt und blickte Larry an.
    »Ich glaube
nicht. Es sieht ganz so aus, als ob sich die Angelegenheit recht bald
bereinigen ließe«, antwortete Larry ausweichend.
    »Sie gefällt
mir nicht. Sie glaubt, ihren Vater zu sehen. Glauben Sie an so etwas Ähnliches
wie die Stimme des Blutes?« fragte sie plötzlich.
    Larry Brent
sah die Frau überrascht an. Sie sprach etwas verworren, schien ihm, und er
führte das auf die Wirkung des Alkohols zurück.
    »Stimme des
Blutes?« echote Larry Brent. »Wie meinen Sie das, Madam? Ich verstehe Sie
nicht.«
    »Weil die
Beschreibung, die sie von dem Mann gab, genau auf ihren Vater paßt! Aber das
weiß sie nicht.«
    Larry kratzte
sich am Kopf. Jetzt verstand er gar nichts mehr.
    »Wollen Sie
damit sagen, daß Sally an Gedächtnisschwund leidet, so daß sie nicht mehr weiß,
wer ihr Vater ist?« Larrys Frage klang genauso absurd wie die rätselhafte
Bemerkung von Sally Jovlin. Die Frau schüttelte den Kopf. »Sie weiß nicht, daß
die mysteriöse Gestalt ihr Vater ist«, entgegnete sie leise. »Andrew ist nicht
ihr leiblicher Vater!«
     
    ●
     
    Zwei Uhr
nachts.
    Alle Fenster
im Haus und im Gästebungalow waren dunkel.
    Im lauen
Nachtwind bewegte sich die nackte Birne, die an einem dünnen Kabel am Mast
abseits der Zapfsäule hing und ein kleines, handbemaltes Schild beleuchtete,
auf dem Andrew Jovlin vermerkt hatte, daß hier zu jeder Tages- und Nachtzeit
jemand dienstbereit sei. Man müsse nur den Klingelknopf betätigen.
    Im Dunkeln
außerhalb des Lichtkreises tauchte plötzlich ein Schatten auf.
    Er verhielt
in der Bewegung. Nachdenklich betrachtete der Fremde das einsame Haus. Langsam
kam er darauf zu und mied den Lichthof.
    Der Mann war
etwas untersetzt; er ging ein wenig vornübergebeugt. Ein gedrungener, massiger
Schädel saß auf dem Stiernacken. Der Mann drehte ein wenig den Kopf, so daß der
schwache Lichtschein der nackten Birne sich auf seinem fahlen, teigigen Gesicht
spiegelte.
    Der
nächtliche Besucher machte einen kranken, unglücklichen Eindruck.
    In seinen
Basedowaugen glomm ein erlöschender Funke.
    Der Fremde
kehrte in den Schattenbereich des abseits liegenden Gästebungalows zurück und
schlich an der kahlen Wand entlang, als suche er etwas, wisse jedoch nicht, was
er eigentlich mit sich anfangen sollte.
    Minutenlang
hielt er sich im Kernschatten des Gästehauses auf, löste sich dann aus dem
Dunkel und passierte die breite, ausgeleuchtete Fläche, die zwischen dem
Gästebungalow und dem eigentlichen Wohnhaus lag.
    Der Besucher
erreichte die Breitseite des Wohnhauses und tauchte nach hinten in
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