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0689 - Das schwarze Skelett

0689 - Das schwarze Skelett

Titel: 0689 - Das schwarze Skelett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufpassen, nicht wieder in Reichweite irgendwelcher hungriger Killerpflanzen zu kommen.
    »Dein Zorn trifft mich ohnehin«, presste sie hervor. »Was du erbeutet hast, ist dein Tod!«
    Das Skelett lachte wild auf.
    »Nichts und niemand kann mich töten!«
    Zumindest jetzt nicht, dachte Nicole. Um den Kristall einsetzen zu können, musste sie ihn berühren. Anders ging’s nicht. Momentan war der Sternenstein für sie so wertlos, als befände er sich auf der Rückseite des Mondes.
    »Ich denke, es handelt sich um eine magische Waffe, die du gegen mich einsetzen wolltest«, sagte das Skelett. »Also denke ich weiter: was ich erbeutet habe, ist dein Tod.«
    Es trat langsam näher, hatte den Overall zu Boden fallen lassen. Erschrocken sah Nicole, dass der Kristall zu leuchten begann.
    »Es ist ein Dhyarra-Kristall, nicht wahr?« Das Skelett lachte meckernd. »Einer der vierten Ordnung. Endlich halte ich einen dieser legendären Zaubersteine in meinen Händen… endlich…«
    Und du verfluchtes Miststück kannst ihn auch noch benutzen!, durchfuhr es Nicole entsetzt. Das Aufleuchten des Kristalls bewies es. Das Skelett hatte ihn aktiviert! Und da es auf Anhieb erkannt hatte, wie stark er war, würde es ihn höchstwahrscheinlich auch beherrschen können. Die Hoffnung, dass er zu stark für das Potenzial des Skeletts war und es vernichten würde oder ihm den Verstand ausglühte, schwand.
    »Narr!«, stieß sie hervor. »Wenn du mich jetzt tötest, wirst du Salonar nie erhalten!«
    »Oh, aber sicher doch«, höhnte der Knochenmann. »Dein Freund Zamorra weiß ja nicht, dass du tot bist. Er wird mir das Schwert geben und hoffen - und ich schenke ihm deinen Kadaver!«
    Unbändige Wut schoss in Nicole empor. Wut über die maßlose Verachtung, mit der das Skelett von ihr sprach.
    Dabei war sie noch nicht einmal tot!
    »Wozu überhaupt brauchst du Salonar?«, fragte sie, allein um noch etwas Zeit zu gewinnen.
    »Es ist die einzige Waffe, die mich bannen kann«, sagte das Skelett. »Deshalb muss ich sie besitzen, damit kein anderer sie gegen mich benutzen kann.«
    »Schön, dass ich’s weiß«, keuchte Nicole - und griff an!
    ***
    Mit dem, Amulett versuchte Zamorra die Stelle zu finden, von der aus er beobachtet wurde. Es war eine andere als die, an der sich der Beobachter anfangs versteckt oder ihm später am Ort von Nicoles Entführung die Barriere gezeigt hatte.
    Der Unheimliche schien über viele Möglichkeiten zu verfügen, sich zu verstecken.
    Die Steile, an der Zamorra das »neue« Versteck spürte und auch wieder Astaroths dunkle Aura wahrnahm, war dunkel. Er fand keine Möglichkeit, hindurch zu sehen, aber er fühlte immer deutlicher, dass der Beobachter sich genau dahinter verbarg.
    Durch vielleicht weniger als einen Meter Distanz von ihm getrennt, aber dennoch unerreichbar fern.
    Zamorra glaubte beinahe, höhnisches Lachen zu hören.
    Aber plötzlich verschwand die fremde Präsenz. Die Aura wurde schwächer.
    »Verdammt!«, keuchte Zamorra. Er konzentrierte sich auf seinen Dhyarra-Kristall, um damit die Barriere zu durchstoßen, ehe sein Gegner - ein schwarzes Skelett? - sich endgültig von hier zurückzog!
    Er schaffte es, die Barriere sichtbar zu machen. Als einen vagen Schimmer in der Dunkelheit des Waldstücks. So fand er sein Angriffsziel. Und mit aller Kraft bemühte er sich, diese Barriere nun aufzubrechen, zu durchdringen, zu zerstören. Hineinzugelangen in jene andere Sphäre.
    Aber es gelang ihm nicht.
    Lag es daran, dass der Beobachter sich zurückzog? Oder hatte es einen anderen Grund?
    Es war eines der wenigen Male, dass ein Dhyarra-Kristall versagte… aber damit wollte Zamorra sich nicht abfinden!
    ***
    Das Skelett bedauerte den Angriff und die Ablenkung durch den Pflanzen-Angriff nicht mehr. Zwar hatte es vorübergehend die Beobachtung Zamorras aufgeben müssen, aber die konnte es jederzeit wieder aufnehmen.
    Und es besaß jetzt einen der legendären Dhyarra-Kristalle!
    Das bedeutete einen weiteren Machtzuwachs.
    Es musste diesen Kristall unbedingt sofort erproben. Indem es die Geliebte des Dämonenjägers Zamorra damit tötete. Eigentlich hatte es das mit der Sense tun wollen, wie schon bei vielen Hinrichtungen. In den skurrilen Bauwerken im Hintergrund seines kleinen Reiches verbarg es noch allerlei andere tödliche Waffen und Gerätschaften, aber irgendwie passte die Sense in das Vorstellungsbild der Menschen, und sie empfanden die größte Angst, wenn der Sensenmann kam, um sie zu holen.
    Doch hier
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