Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0689 - Das schwarze Skelett

0689 - Das schwarze Skelett

Titel: 0689 - Das schwarze Skelett
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
und jetzt war es anders.
    Das Skelett konzentrierte sich darauf, mit dem Kristall Nicoles Lebensfaden zu durchtrennen und wunderte sich, wie unglaublich leicht der Dhyarra auf seinen Gedankenbefehl reagierte.
    Jetzt!
    ***
    »Jetzt!«, keuchte Nicole.
    Im gleichen Augenblick, in welchem das Skelett die Dhyarra-Magie einsetzte, rollte sie sich ungeachtet der sofort wieder explosiv ausbrechenden Schmerzen in ihrem Knie herum. Einmal, zweimal!
    Da lag die Sense des Knochenmanns!
    Nicole bekam sie mit beiden Händen zu fassen. Sie richtete sich auf, stützte sich dabei auf das gesunde Knie und schwang die Sense wuchtig empor.
    Das Skelett schien fassungslos.
    Die Konzentration auf den Dhyarra-Kristall zerflatterte. Die tödliche Energie, die bereits nach Nicole griff, schwand.
    Und die Sense traf das Gerippe!
    Durchschnitt die Knochen, wie ein glühendes Messer durch Butter gleitet!
    Sekundenlang stand der Knochenmann aufrecht, dann kippte sein Oberkörper. Einzelne Rippenstücke, eine Hand, Reste von Elle und Speiche polterten zu Boden - alles, was die Klinge zerhackt hatte.
    Nicole blieb in Bewegung, gab der Sense noch einmal Schwung und nutzte den, mit der Waffe einen Bogen durch die Luft zu beschreiben und erneut auf das Skelett einzuschlagen. Ein abwehrend hochgereckter Arm zersplitterte, dann flog der Schädel halbiert auseinander. Und noch einmal führte Nicole die Sense, zertrümmerte weitere Teile des Gerippes.
    So lange, bis sie sicher war, dass es ihr nicht mehr gefährlich werden konnte…
    Jetzt erst kippte der Unterkörper des Skeletts um.
    Die Knochen lösten sich voneinander, letzter Beweis dafür, dass der Schwarze nun endlich »tot« war.
    Nicole atmete tief durch.
    Trotz allem fühlte sie sich noch nicht ganz sicher. Sie nahm ihren Dhyarra-Kristall aus zerfallenden Fingern. Dann richtete sie sich langsam auf, stützte sich dabei auf die Sense.
    Sie konnte stehen, aber die Hauptlast lag auf dem gesunden Bein. Das schmerzende Knie konnte sie nicht belasten. Es schien zwar nicht verletzt zu sein, aber der stechende Schmerz machte sie rasend.
    Sie betrachtete den Knochenmann.
    Ganz allmählich zerfielen die Reste des Dämonischen zu Staub.
    Er stellte nun wirklich keine Gefahr mehr dar.
    Jetzt brauchte sie nur noch seine unheimliche Welt wieder zu verlassen.
    Sie nahm den Dhyarra-Kristall, um das Tor wieder zu öffnen, durch das der Knochenmann sie hierher geholt hatte.
    Aber sie konnte sich nicht auf den Sternenstein konzentrieren.
    Es war wie vorhin.
    Ihre Gedanken schweiften ab, verloren sich in Spielereien oder in verwaschenen Bildern. Sie konnte den Dhyarra-Kristall nicht benutzen!
    Nicht hier!
    Weder vor dem Tod des Skeletts noch hinterher!
    Sie blieb in dessen verdammter Welt gefangen…
    ***
    Auch Zamorras zweiter Versuch, die Barriere zu durchstoßen, misslang. Er ballte die Fäuste. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als stärkeres Geschütz aufzufahren. Vielleicht gelang es ihm mit einer machtvollen Beschwörung, die aber erst umständlich vorbereitet werden musste, vielleicht benötigte er Ted Ewigk und dessen Machtkristall, einen Dhyarra 13. Ordnung.
    Oder Merlin musste helfen…
    Aber an den wollte Zamorra sich zuallerletzt wenden. Seit Merlin Zamorra das Amulett abgenommen und ihn dazu erpresst hatte, in die Vergangenheit zu reisen, um einer ominösen »Puppenspielerin« einen noch ominöseren Wandteppich zu entreißen, war das Verhältnis zwischen ihnen sehr gespannt. Beim damaligen Abschied hatte Merlin das Amulett nicht zurückgegeben - Zamorra hatte es erst eine Weile später wieder zu sich gerufen. Mit diesem Trick hatte der Zauberer von Avalon wohl nicht gerechnet. [7]
    Also umfangreiche Beschwörung oder Teds Machtkristall. Letzteres war der einfachere Weg. Wenn das nicht klappte, konnte Zamorra es immer noch mit anderer Magie versuchen. Dass er mit dem Amulett nicht durchkam, hatte er bereits erfahren.
    »Pierre«, sagte er. »Kannst du Ted Ewigk in Rom anrufen und herbitten?«
    »Du solltest dir vielleicht selbst mal ein Handy zulegen«, brummte Robin.
    »Dann kostete aber meine Telefongebühren.«
    »Geizkragen! Reicht es nicht, dass du schon für deine Taxifahrten bei der Mordkommission nassauerst? Musst du mich jetzt auch noch in den Ruin treiben? Weißt du, was ein Auslandsgespräch kostet?«
    »Freizeittarif«, zeigte Zamorra sich informiert. »Du wirst es überstehen. Außerdem kannst du froh sein, dass du keinen deutschen Telefonanbieter hast - die sind so unverschämt teuer,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher