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0689 - Das schwarze Skelett

0689 - Das schwarze Skelett

Titel: 0689 - Das schwarze Skelett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Funk. »Chef, die Handynummer des Taxifahrers…«
    »Moment.« Der Chefinspektor stoppte den Wagen, weil es nicht gut war, während der Fahrt zu telefonieren. Er tippte die Nummer gleich in sein eigenes Handy und rief den Fahrer selbst an.
    Er ließ sich beschreiben, wo er den Mann finden konnte.
    Nahe beim Tatort!
    »Bleiben Sie bitte dort. Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Über Funk unterrichtete er Brunot davon, dass er eben umdisponiert hatte. Brunot wiederum konnte ihm jetzt erzählen, dass es sich um genau jenen Taxifahrer handelte, der Zamorra und Nicole befördern sollte.
    »Passt ja prima«, brummte Robin und gab wieder Gas.
    Wenig später war er vor Ort, nur war von den beiden Dämonenjägern nichts zu sehen. Der Fahrer dagegen überfiel Robin erst mal mit der Frage, ob er denn die Fahrt und die Wartezeit tatsächlich von der Polizei bezahlt bekäme.
    Davon wusste Robin nichts. »Aber wenn mein Assistent es Ihnen zugesichert hat, werden Sie es auch bekommen.« Und wenn die Rechnungsstelle das nicht absegnet, holen wir uns das Geld gnadenlos von Zamorra wieder zurück, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Wo ist Zamorra?«, wollte er dann wissen. Der Taxifahrer wies ihm mit ausgestrecktem Arm die Richtung. »Die beiden sind dorthin verschwunden.«
    »Und das Skelett, das Sie gesehen haben?«
    Der Fahrer lachte leise auf. »Ich fasse es nicht«, murmelte er. »Ich hatte es fast schon bereut, die Meldung überhaupt gemacht zu haben. Sie glauben mir das wirklich? Vielleicht war’s ja jemand, der sich als Skelett verkleidet hat. Jetzt in der Abenddämmerung…«
    »Aber vorhin dämmerte es noch nicht, oder?«
    Trotzdem musste sich Robin mit der vagen Beschreibung zufrieden geben, die der Fahrer ihm lieferte. Der glaubte auch, zwischendurch einen Schrei gehört zu haben, war sich aber nicht ganz sicher. »Könnte auch ein Vogel gewesen sein. Hier gibt’s Raubvögel, die machen ganz schön Lärm, kann ich Ihnen sagen…«
    Robin winkte ab. »Warten Sie hier«, bat er.
    »Natürlich. Tue ich ja schon die ganze Zeit über… ziemlich leicht verdientes Geld.«
    Robin hörte schon nicht mehr zu. Er marschierte los, um Zamorra zu suchen.
    Nur wenig später fand er ihn. Der Dämonenjäger kauerte am Boden, hielt das Amulett in den Händen und war in die Zeitschau versenkt. Irgendwie bekam er mit, dass sich ihm jemand näherte, löste sich aus der Halbtrance und wandte sich um.
    »Was machst du hier im Wald statt in der Mordhütte?«, fragte Robin. »Zählst du Ameisen und Blattläuse?«
    »Nicole ist verschwunden«, sagte Zamorra. »Ich habe versucht, herauszufinden, wie, aber ich komme irgendwie nicht richtig ‘ran. Eigentlich sollte sie mich magisch absichern, aber dabei ist sie wohl überrumpelt worden. Ich hörte sie aufschreien, kam her und fand nichts mehr.«
    »Auch nicht über die Zeitschau ?«, wunderte sich Robin.
    »Ich stoße auf eine Barriere. Und die trägt die Aura eines Dämons, an den ich hier eigentlich gar nicht glauben kann, weil ich sicher bin, dass noch etwas anderes dahinter steckt. Ein heimlicher Beobachter, den ich zu finden hoffte.«
    Er sah Robin an.
    »Was die Spuren am Tatort angeht - mit den Kreidezeichen ist tatsächlich was faul. Und der Dämon scheint Astaroth zu sein. Wie auch hier. Nur kann mir das irgendwie nicht gefallen. Es ist - nicht echt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich kann’s nicht erklären. Ich spüre es nur. Und ich bin mir dabei noch nicht einmal wirklich sicher. Alles verschwimmt irgendwie.«
    In diesem Moment veränderte sich die Umgebung.
    Hier zwischen den Bäumen war es schon beinahe dunkel geworden. Aber aus dem Dunklen heraus schälte sich etwas Gelbrotes, eine verwaschene Landschaft, wie hinter wallenden Nebelschleiern verborgen, flirrend wie hinter heißer Luft.
    Zamorra sah Astaroth!
    In jener Gestalt, in welcher er sich den Menschen meistens zeigte. Auch wenn Zamorra relativ selten mit dem Erzdämon zu tun bekommen hatte, erkannte er diese Erscheinung doch sofort. Und zu Füßen Astaroths lag Nicole wehrlos am Boden!
    Alles blieb undeutlich und verschwommen.
    Robin keuchte. Langsam glitt seine Hand unter die Jacke zur Dienstwaffe.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Selbst wenn du Spezialmunition drin hättest - du erreichst ihn nicht«, raunte er. »Er ist nicht wirklich hier. Die Barriere bleibt undurchdringlich.«
    Astaroth bewegte sich.
    Nicole richtete sich halb auf, wie eine Marionette, die von dem Dämon bewegt wurde. Sie hob eine Hand, sagte
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