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0686 - Horror am Himmel

0686 - Horror am Himmel

Titel: 0686 - Horror am Himmel
Autoren: Jason Dark
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das der fliegende Drache?«
    Sein Lachen hörte sich fast kindisch an, und er freute sich auch wie ein Kind.
    Er klatschte in die Hände. Es hörte sich an, als würde er in Knetgummi schlagen.
    »Richtig erfasst, der Drache ist mein Geschöpf und mein Begleiter. Er bewacht mich, und er wird dafür sorgen, dass alles in meinem Sinne geschieht. Wenn nicht, wird er dieses Flugzeug mit einem Biss zerstören.«
    Jetzt war ich blass geworden. Einen Teil seiner Pläne kannte ich nun, und ich ging davon aus, dass er sie auch durchführen würde. Mit diesem ersten Schritt würde er sich nicht zufrieden geben.
    »Du sagst nichts?«, krächzte er mir entgegen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Willst du wissen, wie es weitergehen soll?«
    »Sicher.«
    »Ich will nicht nach New York.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht. Wohin dann?«
    »Zu dir.«
    Im Moment begriff ich nicht. »Was soll das denn wieder heißen?«
    »Tu nicht so. Ich will nach London. Mit dieser Maschine nach London fliegen, das ist alles.«
    Fast hätte ich gelacht. Im letzten Augenblick gelang es mir, diesen Gefühlsausbruch zu stoppen.
    »Das ist einfach Irrsinn, hörst du? Die Maschine wird in New York landen und damit…«
    »… ist es nicht beendet. Sie soll aufgetankt werden, um dann wieder in Richtung London zu starten. Und keiner der Passagiere wird sie verlassen. Sie alle bleiben meine Geiseln. Horror am Himmel. So ähnlich hast du sicherlich gedacht.«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Na, siehst du. Und das ist eingetroffen. Ich will nach London, Sinclair. Ich will zu euch.«
    »Und was willst du dort?«
    »Das werde ich dir jetzt nicht sagen. Wenn wir in London gelandet sind, kläre ich dich auf. Ich habe bestimmte Vorgaben, und ich werde die Pläne des Teufels ausführen. Dieser erste Versuch wird einschlagen wie eine Bombe.«
    Das befürchtete ich auch.
    Sein Maul verengte sich, er grinste und nickte mir zu. »So, das wäre zunächst alles. Wenn ich dir wieder etwas zu sagen habe, rufe ich dich auf dem bekannten Weg.«
    Ich war entlassen, fragte auch nicht mehr, denn er sackte in sich zusammen, als wollte er meditieren und dabei die Kräfte der Hölle anrufen, damit sie ihm zur Seite standen.
    Ich bekam es zwar nicht unbedingt mit der Angst zu tun, aber sein Trip nach London hatte mich schon geschockt. Das war wie ein Treffer mitten ins Gesicht.
    Mit spitzen Fingern umfasste ich den Rand der Plane und zog sie langsam nach unten. Schweiß bedeckte mein Gesicht.
    Als ich aufstand, schmerzten meine Gelenke. Ich hatte einfach zu lange gekniet.
    Ich drehte den Kopf und schaute hoch zur Luke, wo noch immer der Kapitän wartete.
    »Ist alles klar?«
    »Ja, ich komme zu Ihnen.« Langsam und nachdenklich kletterte ich die Stufen der Leiter hoch. Über meinem Rücken rieselte die Gänsehaut, der Druck im Magen nahm auch zu.
    Sarrel las mir vom Gesicht ab, dass etwas nicht stimmte. »Was war denn los?«
    »Später.«
    Er schloss die Luke und stellte keine Fragen mehr. Hinter ihm ging ich zurück in den Passagierraum, dessen Helligkeit mich im ersten Moment störte. »Ich muss erst nachdenken«, sagte ich leise zu ihm, damit die anderen Fluggäste nichts hörten. »Dann komme ich zu Ihnen und werde mit Ihnen sprechen. Sagen Sie dem Personal, dass es mich durchlassen soll. Es wird einige Veränderungen geben.«
    »Hören Sie, Sinclair, Sie jagen mir Angst ein. Ich bin für die Sicherheit der Menschen verantwortlich.«
    »Ich weiß, und das sollen Sie auch bleiben. Aber es geht nicht anders. Glauben und vertrauen Sie mir.«
    »Gut.« Er eilte davon. Ich ging langsam, setzte mich auf meinen Platz und wurde von Bill und Tricia sehnlichst erwartet.
    »Was ist denn geschehen?«, flüsterte Bill.
    Ich hatte meine Hände vor das Gesicht gepresst und ließ sie jetzt langsam sinken. »Hatten wir nicht von einem Horror am Himmel gesprochen?«
    »Kann sein.«
    »Ich fürchte, dass es in den nächsten Sekunden zu einer verdammten Tatsache wird…«
    ***
    Natürlich mussten die beiden Bescheid wissen, und ich informierte sie über meinen Kontakt mit Cigam. Die anderen Fluggäste bekamen nichts mit. Die meisten schliefen oder dösten vor sich hin.
    Andere lasen, wieder andere arbeiteten, sahen Akten durch oder machten sich Notizen. Selbst die beiden Kinder blieben ruhig auf ihren Plätzen. Auch ihnen war es langweilig geworden.
    Tricia und Bill hörten mir gespannt zu. Ich nahm auch kein Blatt vor den Mund und sagte alles so, wie es war.
    Bill Conolly nickte nur. Wir beide
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