0681 - In Satans Zeichen
Rücken. Dennoch fragte sie sich, wie sie mit den anderen fertig werden sollte. Es waren einfach zu viele. Sie traute sich durchaus zu, drei oder vier von ihnen mit Karate- und Kung Fu-Tricks auszuschalten. Aber die Übrigen würden sie überwältigen. Denn dass die Gegner einer nach dem anderen auftauchten und warteten, bis sie an der Reihe waren, gab es nur in schlechten Filmen oder schlechten Romanen. In der Wirklichkeit kamen sie alle auf einmal und behinderten sich dabei gegenseitig nur in geringem Maße.
Vor allem, wenn sie gut genug aufeinander eingespielt waren…
Sie begriff, dass sie so gut wie tot war.
Sie würden sie packen und auf dem Altar ihrem verdammten Krakendämon opfern. Und es gab niemanden, der ihr helfen konnte. Denn Ted wusste nicht, wo sie sich befand. Er nahm vermutlich an, dass sie immer noch dem Dämon nachspürte, und selbst wenn sie zur vereinbarten Zeit nicht am Treffpunkt erschien, würde er sich zwar Gedanken machen, aber nicht wissen, wo er sie suchen sollte.
Verfahrener war eine Situation selten gewesen.
Und die Unheimlichen kamen ihr immer näher!
***
Astardis bemühte den Spiegel des Vassago, immer noch die unkomplizierteste Art für einen Magier, einen Blick an einen anderen Ort zu tun. Erforderlich war eine glatte, spiegelnde Wasserfläche und die Kenntnis der Beschwörungsformeln, mit denen Vassago gezwungen werden konnte, zu Diensten zu sein.
Vassago ließ sich allerdings nur ungern beschwören, erst recht, wenn er es dabei mit einem anderen Dämon zu tun hatte, dem er helfen sollte. Vassago pendelte zwischen dem Guten und dem Bösen; er hoffte darauf, irgendwann Erlösung zu finden und in die Höheren Sphären des Lichtes emporsteigen zu dürfen. Deshalb gewährte er seine Magie lieber einem menschlichen Zauberer, der Gutes tun wollte, als einem Schwarzmagier oder gar einem Dämon.
Indessen war ihm klar, dass er sich auch nicht völlig gegen die Schwarze Familie stellen durfte. Noch nicht. Denn der Zeitpunkt für eine mögliche Erlösung lag noch in weiter Ferne. Am Ende der Welt…
Deshalb musste Vassago dem Wunsch des Astardis nachkommen. Denn der war mächtig genug, Vassago eine Menge Kummer zu bereiten…
Seinen Widerwillen äußern konnte er immerhin. Aber Astardis ging nicht einmal darauf ein. Er verlangte nur nach der Magie.
Und er sah.
Die spiegelnde Wasserfläche zeigte ihm Insanto Oktomala, den Dämon, der selbst mit dem Höllenzwang nicht zu erreichen gewesen war, aber als Astardis sah, womit sich Oktomala gerade beschäftigte, verzieh er ihm alles.
Oktomala brachte Ted Ewigk um.
»Dann ist ja alles in bester Ordnung«, stellte Astardis zufrieden fest und wurde über die Distanz zwischen Hölle und Erde hinweg Zeuge, wie der »selige Krake« den lästigen Geisterreporter erwürgte.
***
»Packt sie endlich!«, zischte einer der Kuttenträger, dessen Gesicht wie bei den anderen unter einer Kapuze im Dunklen lag. »Was soll dieses Theater?«
Drei andere Kuttenträger sprangen Nicole an.
Mit denen wurde sie schnell fertig. Die drei Sektierer hatten wohl nicht damit gerechnet, dass eine nackte Frau ihnen ernsthaften Widerstand entgegensetzen konnte. Frauen hatten gefälligst in hysterischer Angst zu zittern und zu schreien. Deshalb waren die Angreifer leichtsinnig. Ehe sie begriffen, was mit ihnen geschah, hatte Nicole sie bereits mit Kung Fu-Hieben unschädlich gemacht.
Jetzt wurde den anderen klar, dass sie ihr Opfer unterschätzt hatten.
Sie griffen jetzt so an, dass Nicole keine Chance mehr hatte. Es gelang ihr noch, zwei der Angreifer außer Gefecht zu setzen, aber die anderen überwältigten sie. Gegen die Kräfte mehrerer Männer, die ihre Arme und Beine festhielten, hatte sie keine Chance mehr. Sie wurde trotz aller Gegenwehr zum Altar geschleppt. Acht Mann waren nötig, die tobende Nicole zu bändigen. Sie wusste, dass sie um ihr Leben kämpfte, und wandte alle Kraft auf, über die sie noch verfügte. Wenn sie erst einmal auf dem Altar lag, war sie verloren.
Fast hätte sie es doch noch geschafft, einen oder zwei Meter vor dem Altarstein, sich wieder zu befreien, aber da entdeckte einer die Verletzung an ihrem Kopf - und schlug drauf.
Nicole verlor vor Schmerz beinahe die Besinnung.
Sie war nicht mehr in der Lage, auch nur noch irgendetwas zu tun. Hilflos vor rasendem Schmerz musste sie es über sich ergehen lassen, auf die kalte Steinplatte gepresst und gefesselt zu werden. Eiserne Hand-und Fußschellen schlossen sich um ihre
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