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0680 - Todeskuß der Schattenhexe

0680 - Todeskuß der Schattenhexe

Titel: 0680 - Todeskuß der Schattenhexe
Autoren: Jason Dark
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die Tagesaufsicht, Sir. Unter anderem haben Sie die nicht sesshaften Personen…«
    »Ja, ich weiß schon«, unterbrach ich ihn, bevor er seiner Beamtensprache fortsetzen konnte. »Wann will er mit mir reden?«
    »Am besten sofort.«
    »Gut, ich komme.« Ein schneller Blick auf Suko bewies mir, dass er keine Lust hatte.
    »Geh allein, John.«
    »Sicher.«
    Ich fuhr in die Tiefe, wo die Zellen für Untersuchungshäftlinge untergebracht waren. Dort gab es auch Räume, wo man ungestört sprechen konnte. Der Prediger hockte beim Wachpersonal und erzählte aus früheren Zeiten. Die Histörchen mussten wohl gut gewesen sein, denn alle Beamten hörten zu und waren eigentlich sauer, als ich auftauchte und die lustige Runde unterbrach.
    »Ah, der Schotte.«
    »Sehr richtig, Prediger. Was wolltest du mir sagen?«
    »Hier nicht.« Er tat geheimnisvoll und wunderte sich, als ich schnüffelte. »Hast du was?«
    »Ja, du riechst so…«
    »Widerlich sauber, nicht?«
    »So kann man es auch nennen«, murmelte ich.
    Man hatte ihm andere Kleidung gegeben, saubere.
    Der Raum, in den wir uns hockten, lag nur wenige Schritte entfernt, und der Prediger verzog das Gesicht. »Ich vermisse die Sonne, John, den Wind und…«
    »Kriegst du bald alles wieder zurück, wenn wir den Fall gelöst haben.«
    Er malte mit der Zeigefingerspitze auf dem Tisch, der zwischen uns stand. »Das heißt, dass ihr noch nichts erreicht habt, bisher?«
    »So ist es.«
    »Ha, ha. Tut richtig gut, wenn ein Bulle das zugibt.« Er grinste breit. »Aber du bist ja anders als die übrigen Bullen, Schotte. Du bist eben einer von uns und…«
    »Hör mal, Prediger. Hast du mich nur kommen lassen, um mir das zu sagen?«
    Er war fast beleidigt. »Das war doch gut - oder nicht?«
    »Im Prinzip schon, aber ich habe meine Zeit nicht gestohlen. Je heftiger wir weitermachen, umso schneller könnt ihr wieder zurück in euer Krankenhaus.«
    »Ach ja, ihr seid ja die Wühler. Schrecklich so etwas. Aber ich habe nachgedacht.«
    »Wie schön.«
    »Es ist sogar etwas dabei herausgekommen, was euch interessieren könnte«, sagte er mit leiser Stimme. »Und zwar hängt es mit den Morden zusammen.«
    »Gut, Prediger.«
    »Ich habe nämlich nachgedacht, und mir ist dabei etwas eingefallen, wie ich meine.«
    »Was denn?«
    »Es geht um den Keller, John. Das ist ein verfluchter Ort. Ich war mal dort und habe es genau gespürt. Er ist einfach furchtbar. Man spürte das Grauen, das dort lauert, sogar körperlich.«
    »Das kann ich bestätigen.«
    »Du weißt nicht weiter.«
    »Bisher nicht.«
    »Unter dem Keller liegt noch ein Keller. Es sind also zwei Keller, verstehst du?«
    »Ja…«
    »Also, Schotte. Ich war nicht in dem unteren Keller, aber ich weiß, wie man dort hinkommt. Da gibt es einen Geheimgang vom Grundstück aus. Ist mir auch nur durch Zufall aufgefallen. So einen runden Deckel«, er zeichnete ihn mit den Händen nach, »musst du in die Höheziehen. Dann kannst du hinunter.«
    »Weiter.«
    »Keine Ahnung. Ich habe auf halber Strecke aufgehört. Aber der Gang läuft auf das Krankenhaus zu. Oder auf den Keller, der unter dem Ersten liegt, wie ich dir sagte.«
    »Interessant.«
    »Ich müsste allerdings mitkommen und dir den Einstieg zeigen. Er liegt ziemlich versteckt. Aber umsonst ist das nicht. Ich und meine Kumpel haben Durst…«
    »Ja, ja, ich verstehe schon.«
    »Zwei Schachteln wären gut.«
    »Welche Schachteln?«
    »Zwei Schächtelchen Bier.«
    »Okay. Habt ihr einen besonderen Wunsch, was die Marke angeht?«
    »Nein.«
    Ich holte Geld hervor und gab es dem Prediger. Der war sofort verschwunden. Später bestand er darauf, dass wir erst loszogen, wenn die beiden »Schachteln« eingetroffen waren.
    Die Zeit konnten wir uns nehmen. Ich hatte inzwischen Suko mobilisiert, der zusammen mit mir wartete. Zwei Flaschen steckte der Prediger in seine Taschen. Erst dann war er bereit zu gehen. Eine Dritte hatte er kurz angetrunken und sie weitergereicht.
    »So, Freunde der Bullenfront, jetzt fühle ich mich wohl.« Bei diesen Worten schlug er sich auf den linken Schenkel.
    Wir nahmen den Rover. Der Prediger lümmelte sich in den Fond und genoss es, wieder einmal Auto fahren zu können.
    »Wenn du uns geleimt hast«, warnte ich ihn, »schneide ich dir beide Ohren ab.«
    »Nein, nein, habe ich nicht. Nur kann ich für nichts garantieren, das müsst ihr verstehen.«
    »Ach, wie schön«, grummelte Suko. Er sah beileibe nicht begeistert aus.
    Natürlich steckten wir fest. In London war
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