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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht
Autoren: Unbekannt
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Kombinationen jener Menschen, die den Laren als Hilfstruppen dienten. Damit waren sie in den Augen aller anderen Menschen zu Verrätern am eigenen Volk abgestempelt.
    Aber in ihrem Fall bot die Rolle von Quislingen den besten Schutz gegenüber Patrouillen und Spitzeln.
    Dennoch stockte Ben Swanson und Chas Hiatt unwillkürlich der Atem, als sie um die nächste Ecke bogen und vor sich vier schwerbewaffnete Soldaten des Leticron sahen, Überschwere, die wie wandelnde Stahlklötze wirkten.
    Zwei der Überschweren standen mit schußbereiten Schockwaffen im Hintergrund, während ihre beiden Kameraden ein Tor bildeten, durch das die Passanten gehen und ihre ID-Karten vorzeigen mußten.
    Roctin-Par schlug, ohne zu zögern, einen knappen Bogen um die kontrollierenden Soldaten und ging zwischen den beiden anderen hindurch.
    Der Anführer der Patrouille sah den Laren und salutierte - ein wenig lässig, denn die Überschweren des Leticron hatten von ihrem Befehlshaber immer wieder gehört, daß sie die Elite der galaktischen Raumlandesoldaten seien, die geballte Faust des Ersten Hetrans der Milchstraße. Daher betrachteten sie die Laren zwar als Verbündete, aber doch nicht als gleichwertige Kämpfer.
    Für sie waren die Laren Knopfdrucksoldaten.
    Roctin-Par wußte, daß die Überschweren sich irrten, weil sie nur eine bestimmte Schicht von Laren kennengelernt hatten.
    Doch das ließ ihn kalt. Er fühlte sich nicht beleidigt. Für ihn war einzig und allein wichtig, daß Leticrons Soldaten ihn und seine terranischen Begleiter ohne Kontrolle passieren ließen.
    Die drei Männer erreichten die Rohrbahnstation nach wenigen Minuten.
    Ben Swanson fühlte sich seltsam fremd. Als er zum erstenmal auf Olymp gewesen war, hatte das Leben in den Rohrbahnstationen und Straßen lärmend und bunt pulsiert. Heute wirkte es leblos und grau, ein trister Abklatsch früherer Betriebsamkeit.
    Aber er fühlte sich immer noch wohler als in der Dunkelwolke Provcon-Faust, und er war froh, daß er neben Chas Hiatt vom Befreiungskomitee für den Flug nach Olymp ausgewählt worden war.
    Die drei Männer bestiegen den nächsten Zug, der in Richtung Innenstadt fuhr. Wenige Minuten später verließen sie ihn auf der Station mit dem klangvollen Namen Columbus Circle.
    Als sie die Station verließen, fanden sie sich am Rande eines rechteckig geformten Parks, an dessen Rand turmähnliche Hochbauten in den Himmel ragten, riesige Gebäude aus Glasfaserbeton, Edelstahl und Glas-sit. Hier hatten die großen galakti-schen Handelsgesellschaften ihren Sitz, von hier aus wurden ehedem Milliardenabschlüsse getätigt.
    Aber diese Zeiten waren vorbei. Die imposanten Gebäude waren nur noch Monumente einer besseren Vergangenheit - und eine Mahnung für die Gegenwart, die Zukunft nicht den Abgesandten des Konzils zu überlassen.
    Aber diese Mahnung fruchtete nichts angesichts der larischen SVE-Raumer und der Kampfschiffe der Überschweren.
    Dennoch waren Roctin-Par und seine terranischen Freunde nicht mutlos, denn noch gab es Hoffnung. Solange der Kaiser der Freifahrer sich noch auf freiem Fuß befand, war die Herrschaft der Laren über Olymp nicht vollkommen.
    Die drei Männer wandten sich dem nächsten Standort für vollrobotische Gleitertaxis zu. Noch immer konnte jeder, der über eine Kreditkarte oder über Solarmünzen verfügte, ein Gleitertaxi benutzen.
    Die Männer ließen sich von einem Taxi zum Danton Center bringen, das inzwischen in Leticron Center umbenannt worden war. Es handelte sich dabei um eine Ansammlung von achtzehn Geschäftshäusern, in denen zahlreiche Freihandelsgesellschaften residierten. Es gab aber auch ein Kulturzentrum, zahllose Gaststätten, Bars, Sensofilmtheater und andere Freizeithallen.
    Hier herrschte immer noch eine besondere Atmosphäre, wenn ihr auch der strahlende Glanz früherer Tage fehlte.
    Es waren allerdings nicht mehr die Freihändler, die hier dominierten. Ihre Rolle war von den Akonen, Arkoniden, Springern, Überschweren und den Angehörigen der von Menschen gegründeten Sternenreiche übernommen worden: Offiziere, Soldaten, Wissenschaftler, Wirtschaftsfachleute und Händler, die teils mit den Flotten der Verbündeten Sternenreiche, teils in ihrem Gefolge nach Olymp gekommen waren. Sie suchten in ihrer Freizeit Zerstreuung, und da sie reichlich mit Besatzungsgeld ausgestattet waren, konnten sie sich vieles leisten, was sich die Freihändler versagen mußten.
    Da weder Roctin-Par noch die beiden Terraner Sehnsucht nach der
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