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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Für diese Nacht ist genug passiert. Es ist vorbei.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß wir jetzt schlafen können?« fuhr Mostaches Frau auf. »Nach dem, was hier passiert ist?«
    »Dann eben nicht. Die Fensterscheiben… ist sonst noch was kaputtgegangen?«
    »Keine Ahnung«, brummte Mostache. »Siehst du - aufräumen müssen wir noch und ein paar Bretter provisorisch vor die Fenster nageln, damit kein Regen 'reinkommt. Von wegen schlafen…«
    »Dann seid ihr ja beschäftigt. Über den Schaden unterhalten wir uns morgen weiter.«
    »Du hast es plötzlich merkwürdig eilig, Drachenbändiger«, sagte Mostache. »Was ist los? Ich denke, daß du uns etwas verschweigst.«
    »Da denkst du völlig richtig«, sagte Zamorra, wandte sich ab und lief nach vorn.
    Dort stand jetzt auch Lafittes Renault Nevada. Fooly war eben im Begriff, in den Laderaum zu klettern.
    »Eine kurze Frage noch, kleiner Freund«, wandte Zamorra sich an ihn.
    »Kannst du noch ein bißchen Feuer speien?«
    »Warum?« ächzte der Drache.
    »Ich verspreche dir, daß ich dich mit dem speziellen Zaubertrank anschließend wieder auf die Beine bringe. Und ich werde dich mit dem Amulett unterstützen. Kannst du Feuer speien?«
    »Ich kann alles«, stöhnte Fooly. »Aber wozu?«
    »Ich möchte ein wenig Unrat verbrennen«, sagte Zamorra. »Pascal, Nicole, William - wir fahren noch einmal zu Avenges Ruine!«
    ***
    Das Haus lag in tiefer Dunkelheit. Zamorra und Lafitte halfen dem Drachen, die für ihn drangvolle Enge des eigentlich großen Kombifahrzeugs wieder zu verlassen, und sie stützten ihn auf dem Weg zur Ruine.
    »Was habt ihr eigentlich vor?« fragte Fooly.
    »Das würde mich auch mal interessieren«, sagte Nicole. »Chef, was hast du vor?«
    »Wie ich schon sagte - Unrat verbrennen. Spinnweben, Staub, Müll, Rattennester. Mal sehen, was dann übrigbleibt.«
    Sie faßte ihn an der Schulter. »Sag mal - willst du das ganze Haus abbrennen? Oder was?«
    Er lächelte kühl.
    »Dann würde ich mein Feuerzeug nehmen«, sagte er. »Ich benötige aber etwas, das eher selektiv zerstört. Drachenfeuer.«
    »Und wozu soll das nun gut sein?«
    »Abwarten, brennen lassen«, murmelte er.
    »Zamorra!« Sie rüttelte ihn. »Mach keinen Unsinn! Brandstiftung ist eine Straftat! Willst du unbedingt in einer Gefängniszelle landen, deren Türschlüssel man wegwirft?«
    »Vertrau mir. Ich weiß, was ich tue«, erwiderte er.
    »Das sagt Inspector Sledge Hammer in den Filmen auch immer, ehe er alles in Grund und Boden schießt und seinen Captain in den Wahnsinn treibt! Mach keinen Quatsch! Ich lasse das nicht zu! Es ist schon genug passiert!«
    »Paß auf«, sagte Zamorra. »Bei all diesen Dingen, die sich in den letzten Tagen hier abgespielt haben, ist eine Magie im Spiel, die ich nicht richtig fassen kann, weil sie nicht schwarz ist. Aber sie ist trotzdem schädlich, wie wir an Foolys Absturz und an Malteser-Joes Beinahe-Tod gesehen haben. Die hölzerne Leiche im Baum war eine Warnung, oder auch eine Kampfansage. Und zwar an mich! Wer auch immer dahintersteckt, will mir schaden. Das hier war alles nur ein Vorgeplänkel.«
    »Ja, und?«
    »Und ich will ihm mit Drachenmagie zuleibe rücken. Vielleicht packt ihn die.«
    »Vielleicht bringt sie Fooly aber auch um!« warnte Nicole. »Vergiß nicht, daß wir ihn bewußtlos auf der Straße gefunden haben, als er Avenge verfolgte.«
    Zamorra schmunzelte. »Du denkst also auch, daß Avenge dahintersteckt.«
    »Ich denke gar nichts!« protestierte Nicole.
    »Das ist für Frauen typisch…«, murmelte Zamorra mit breitem Grinsen und machte einen schnellen Sprung zurück, um ihrem gegen sein Schienbein gezielten Tritt zu entgehen.
    »Anwesende ausgeschlossen«, versuchte er sich zu retten.
    »Darüber reden wir später noch eingehender«, drohte Nicole.
    »Darf ich auch was dazu krächzen?« warf Fooly ein. »Mademoiselle Nicole, du hast eben selbst gesagt, daß du gar nichts denkst. Wer die Waffen zum Feind trägt…«
    »Männer!« knurrte sie abschätzig.
    »Ich bin kein Mann. Ich bin ein Drache!« wehrte Fooly sich hoheitsvoll.
    »Und außerdem betonst du das Wort nicht richtig«, erklärte Pascal Lafitte. »Du mußt es ganz andächtig, ehrfürchtig und bewundernd aussprechen.«
    »Das Wort Drache?« hoffte Fooly.
    »Aaahhhrrrrggg!« stöhnten Zamorra, Lafitte und Nicole im Chor.
    »Zurück zum Thema«, griff Nicole das ursprüngliche Thema wieder auf. »Fooly wurde angegriffen. Und zwar mit Erfolg.«
    »Ich weiß davon
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