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0673 - Angelique, die Vampirin

0673 - Angelique, die Vampirin

Titel: 0673 - Angelique, die Vampirin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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müssen.
    Besser war es, ganz schnell zu verschwinden - und seine Energie darauf zu verwenden, die eigene Spur zu verwischen.
    Denn daß Angelique Cascal ihn hier erwartet hatte, gab ihm zu denken.
    Jemand mußte genau wissen, wie er vorging.
    Die Vampirin konnte es nicht sein; sie kannte ihn nicht gut genug, um seine Gedankengänge vorauszusehen. Da kam eher Stygia in Frage.
    Womit die Schlußfolgerung äußerst nahe lag, daß Stygia die Vampirin zu ihrem Werkzeug gemacht hatte!
    Stygia hatte also damit gerechnet, daß er hierher kam. Stygia hatte mithin auch die Vampirin auf ihn angesetzt, aber dieselbe Stygia hatte ihm doch vorher den Auftrag gegeben, den Bruder dieses Vampirmädchens zu rekrutieren!
    Verdammt, wie paßte das alles zusammen?
    Darüber mußte er in Ruhe nachdenken. Was war der wirkliche Plan der Fürstin der Finsternis? Wer sollte hereingelegt werden? Er, Calderone?
    Natürlich würde Stygia es nicht zulassen wollen, daß er sich von ihr abwandte, nachdem er ihr so lange Zeit ein treuer Helfer gewesen war. Aber daß sie ihn auf diese Weise angreifen ließ, überraschte ihn. Damit zeigte sie ganz neue Qualitäten, auch wenn sie schon zuvor Meisterin der Intrigen gewesen war.
    Er wollte per Teleport verschwinden.
    Aber er hatte einen Moment zu lange gezögert. Im gleichen Moment, in welchem er sich auf die Flucht konzentrierte, sprang Angelique Cascal ihn erneut an.
    Und diesmal bekam sie ihn so zu fassen, daß er sich nicht mehr wehren konnte!
    ***
    »Erfolgschancen?« fragte Zamorra leise.
    »Abwarten«, erwiderte Nicole. »Wir müssen das erst mal antesten. Vielleicht funktioniert es überhaupt nicht.«
    »Fantastisch«, grummelte Yves. »Und was dann?«
    »Dann darfst du dein Gehirn anstrengen«, erwiderte Nicole. »Wenn du auf die Jagd nach Lucifuge Rofocale gingst, hast du dir ja auch so einiges einfallen lassen.«
    Er wandte sich ab.
    »Ich werde mein Gehirn anstrengen«, versprach er. »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    Teri war bereits vorausgegangen. Sie hockte in Angeliques Zimmer auf deren Bett und streckte die Hand aus, als Nicole eintrat. »Bist du bereit?« fragte sie.
    Nicole erkannte das leichte Zögern in ihrer Stimme. Die Unsicherheit. Die Frage, ob Nicole ihr vielleicht des Annäherungsversuchs im Château wegen trotz gégenteiliger Versicherung doch noch böse war.
    Eine mentale Verschmelzung dieser Art war ein wesentlich intimeres Erlebnis als Sex. Es ging in die Tiefe, in die Persönlichkeit.
    »Ich bin bereit«, sagte Nicole und ergriff Teris Hand, um sich neben ihr auf dem Bett im Schneidersitz niederzulassen, »wenn du es bist.«
    »Dann öffne deine Sperren«, bat die Druidin.
    Nicole hob die Abschirmung auf, die verhinderte, daß andere unerlaubt ihre Gedanken lesen konnten. Diese Abschirmung hätte die Verschmelzung verhindert.
    Teri als die bessere und stärkere Telepathin ergriff die Initiative. Sie führte Nicole und leitete die Verbindung, die Verschmelzung, ein. Aus zwei Bewußtseinen wurde eines - zumindest für einen begrenzten Zeitraum.
    Und Nicole war Teri und Teri war Nicole. Und Terinicole - oder war es Nicoleteri? - suchte nach Angelique. Nach der Vampirin. Nach der Angeliquevampirin. Nach der Vampirangelique Seelen durchdrangen sich.
    Seelen berührten sich.
    ***
    Tan Morano verzichtete darauf, seine vampirischen Möglichkeiten zu nutzen, weil er damit in diesem Fall viel zu langsam vorankam. Statt dessen charterte er ein kleines Flugzeug.
    Er hypnotisierte den Eigner und Piloten und suggerierte ihm, für den Flug bezahlt worden zu sein. Hypnotisch erwirkte er auch die Startfreigabe für die Maschine. Es erstaunte ihn immer wieder, wie leicht es war, Menschen zu beeinflussen. Er betrat einfach den Kontrollturm, als gehöre er zum Personal, und niemand hielt ihn auf. Er befahl, daß zu einer bestimmten Zeit »sein« Flugzeug starten durfte, und niemand wunderte sich darüber.
    Von San Antonio, Texas, nach Baton Rouge, Louisiana. Rund 750 Kilometer. Mit eigenen Flughäuten hätte er Tage für den Flug gebraucht, die Cessna schaffte das in ein paar Stunden. Und er war am Ziel nicht erschöpft, sondern im Vollbesitz seiner Kräfte, weil er die Gelegenheit im Flugzeug genutzt hatte, sich in einen kurzen, aber ergiebigen Tiefschlaf zu versetzen.
    Natürlich hätte er es auch noch schneller haben können, auf einem Umweg, den er aber nur sehr ungern benutzte. Einerseits kostete es ihn eine Unmenge an Kraft, sich in Höllen-Tiefen zu versetzen, und zum anderen bestand
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