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0668 - Silva auf dem Höllenthron

0668 - Silva auf dem Höllenthron

Titel: 0668 - Silva auf dem Höllenthron
Autoren: Jason Dark
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dringend ist.«
    »Klar doch. Das sagen sie alle.«
    Silva verdrehte die Augen. Hoffentlich hatte sie Glück. Sie wußte ja selbst, daß sie störte. Wahrscheinlich erinnerte sich Sheila Conolly nicht mehr an sie, obwohl diese Frau auf Silva einen anderen Eindruck gemacht hatte als all die Fluppies und Schwuchteln, die sie sonst umgaben. Die Warterei dauerte ihr viel zu lange und ließ auch die Nervosität in ihr hochsteigen.
    Im Hintergrund hörte sie den Jungen reden und auch eine Frauenstimme antworten.
    Dann nahm jemand den Hörer. »Ja, bitte?«
    »Mrs. Conolly?«
    »Stimmt.«
    »Ich bin Silva Mancini.«
    Die Frau reagierte nicht, und Silva spürte bereits die Enttäuschung, als doch eine Antwort durchklang. »Bitte, helfen Sie mir auf die Sprünge, Mrs. Mancini…«
    »Ich bin Silva, das Model, und ich habe…«
    »Natürlich, die Silva.« Ein helles Lachen klang durch den Hörer. »Oh, da muß ich mich aber entschuldigen, daß ich Sie nicht erkannt habe. Aber wer rechnet schon mit einer so prominenten Anruferin.«
    »Nein, sagen Sie das nicht. Wissen Sie, Mrs. Conolly, ich habe Sie zwar nur zweimal gesehen, doch Sie und die Unterhaltung mit Ihnen sind mir im Gedächtnis geblieben.«
    »Das freut mich.«
    »Wir unterhielten uns über Magie und so weiter…«
    Sheila dachte nach. »Ja«, sagte sie dann, »ich erinnere mich. Es war ein außergewöhnliches Gespräch, wenn man es im Vergleich zum Anlaß unseres Treffens setzt.«
    »Das können Sie wohl sagen, und es hat mich auch nicht in Ruhe gelassen. Ich habe oft darüber nachgedacht, an Ihre Warnungen, zum Beispiel, aber ich habe trotzdem nicht von den anderen Dingen lassen können. Bisher ist das alles Theorie gewesen, doch vorhin ist mir etwas passiert, das ich nicht fassen kann.«
    »Bitte, erzählen Sie.«
    »Haben Sie denn Zeit?«
    »Dafür immer.«
    »Ich sah den Teufel in meinen Augen, Mrs. Conolly!«
    Mit diesem Satz begann Silva ihren Bericht, konnte hören, daß Sheila geschockt war, worauf sie keine Rücksicht nahm, denn es mußte einfach aus ihr heraus.
    Und so redete sie sehr schnell und erzählte manches auch zweimal, was der Realität der Ereignisse aber keinen Abbruch tat. »Haben Sie alles genau verstanden, Mrs. Conolly?«
    »Das habe ich in der Tat. Dann möchte ich Sie fragen, was Sie sich gedacht haben.«
    »Ich möchte, daß Sie mir helfen. Ich habe eine schreckliche Angst bekommen, weil ich das Faß überlaufen ließ. Nun werde ich die Geister nicht mehr los.«
    »Wie soll ich Ihnen helfen?«
    »Können Sie mich nicht besuchen?«
    »Hm, das kommt ein wenig plötzlich.«
    »Bitte, Mrs. Conolly.«
    Sheila wurde weich. »Eine Frage, Silva. Wo wohnen Sie denn?«
    »Ich rufe aus London an. Ich halte mich hier in meiner Wohnung auf. Warten Sie, ich gebe Ihnen die Anschrift durch.«
    »Ja, ich schreibe mit.« Sheila war zufrieden, denn die Wohnung lag nicht zu weit von ihrem eigenen Haus entfernt. »Das ist eigentlich schnell zu schaffen«, sagte sie. »Ich werde so rasch wie möglich bei Ihnen sein und hoffe auch, Ihnen helfen zu können. Zumindest Ratschläge habe ich parat.«
    Dem Model fiel ein Stein vom Herzen. »Da tun Sie mir wirklich einen großen Gefallen, Mrs. Conolly.«
    »Okay, bis gleich dann. Und sagen Sie nicht immer Mrs. Conolly, das hört sich so alt an. Sheila klingt besser.«
    »Okay, Sheila, bis dann.«
    Viel beruhigter legte sie den Hörer auf die Gabel. Sie atmete tief aus und sackte dabei in sich zusammen. Das wäre geschafft, obwohl sie sich vor dem Anruf ein wenig gefürchtet hatte. Aber sie hatten die Frau richtig eingeschätzt. Sheila gehörte nicht zu den Schwätzerinnen und Schaumachern, mit denen sie als Model leider oft genug zu tun hatte. Sie war eine Person, auf die man sich hundertprozentig verlassen konnte.
    Silva stand auf und ging in die Küche. Sehr modern eingerichtet, die Farben der Möbel in einem leichten Bleu gehalten, das wie ein Schatten über die Fläche hinweghuschte.
    Der Kühlschrank besaß die Größe eines ausgewachsenen Menschen. Silva öffnete die Tür, schaute hinein, wobei ihr Blick besonders über die Getränke glitt.
    Champagner war vorhanden, auch der französische Wein aus dem Dorf Chablis. Silva entschied sich für ein Glas Champagner. Sie bevorzugte eine bestimmte Marke. Es war nicht der teuerste, aber der, der ihr am besten schmeckte.
    Mit einem leisen Knall flog der Korken schräg in die Höhe. Rasch ließ sie den Schaum in das bereitstehende Glas strömen und schaute zu, wie das
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