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0668 - Silva auf dem Höllenthron

0668 - Silva auf dem Höllenthron

Titel: 0668 - Silva auf dem Höllenthron
Autoren: Jason Dark
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Branche noch so stark mit Glamour und Glitzer behaftet sein, in Wirklichkeit war das Geschäft knallhart.
    Wenn es um die Kohle ging, nahm keiner Rücksicht auf den anderen. Nicht grundlos hörte sie oft genug die Warnungen ihres Agenten. Sie durfte nicht zunehmen, sie mußte unheimlich aufpassen, was sie aß und trank. Sie führte praktisch ein Leben nach Plan.
    Das mochte sie überhaupt nicht, aber sie besaß eine eiserne Disziplin und widerstand dem Genuß von Süßigkeiten.
    Einen festen Freund hatte sie nicht. Es gab da wohl einen Deutschen, mit dem sie hin und wieder ausging, wobei sich Silva nicht klar war, ob sich dieser Mensch mehr mit ihr schmücken wollte oder sie tatsächlich mochte.
    Es gab Tage, da dachte sie oft darüber nach und fand sich und ihre Lage gar nicht mal so beneidenswert. In den Hotels hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, Bücher zu lesen.
    Sehr oft saß sie im Zimmer und wälzte die dicken Schinken, die sich zumeist mit demselben Thema beschäftigten: Okkultismus und Magie. Hexenwerk und Teufelskunde. Alte Schriften, neu verlegt, geheimnisvolle Folianten, die man in gewissen Buchläden kaufen konnte.
    Auch in der Wohnung hatte sie die Bücher verteilt. Sie standen aufgestapelt neben ihrem Bett, wo sie einen regelrechten Turm bildeten, den sie auch als Ablage für ihre Gläser waren, die zumeist mit Mineralwasser und Obstsäften gefüllt waren.
    Silva ließ sich von dieser anderen Welt gefangennehmen und hatte es tatsächlich geschafft, einer Schwarzen Messe beizuwohnen. Das war in Paris gewesen, wo ein Guru lebte, der eine neue, angeblich erlösende Religion predigte, tatsächlich aber zu denjenigen Personen gehörte, die dem Teufel zugetan waren.
    Erst hatte sie Furcht vor der Schwarzen Messe gehabt. Im nachhinein hatte sie zugeben müssen, daß sie von den Ritualen fasziniert gewesen war. Sobald es ihre Zeit erlaubte, würde sie wieder eine dieser Feiern mitmachen.
    An diesem Tag gratulierte sich Silva dazu, wieder in der Wohnung bleiben zu können. Es war bereits Vormittag, aber es wollte einfach nicht richtig hell werden.
    Wie ein großer Vorhang lag die Düsternis des letzten Novembertages vor den Fenstern. Von der Weihnachtsbeleuchtung, die in den Städten brannte, hatte Silvia nicht viel gesehen. Sie blieb lieber in ihrer Wohnung, las oder hing ihren Gedanken nach, die sich um metaphysische Kriterien drehten.
    Ein Buch faszinierte sie besonders. Es befaßte sich mit der Hölle. Der Autor hatte versucht, sie zu beschreiben und ein Kapitel dem Höllenthron gewidmet, auf dem der Teufel angeblich saß und die Welt des Bösen regierte.
    Dieser Platz hatte sie nicht losgelassen und sich in ihre Gedanken festgefressen. Zudem erklärte der Verfasser, daß es dieses Gebiet und auch den Thron tatsächlich gab, aber das herauszufinden, war ihr noch nicht gelungen.
    Silva hatte sich vorgenommen, an diesem langen Tag mehr darüber zu lesen. Als besonders günstige Zeit sah sie stets den Abend an, da machte es ihr Spaß, mehr über diese Dinge zu erfahren und sich danach eigene Gedanken zu machen.
    Sie dachte auch über Termine nach. Vor Weihnachten hatte sie noch zwei.
    Einen in London - kein Problem - und einen zweiten in Rio. Allerdings auch nur drei Tage. Eine große Firma hatte sie gewinnen können, die neue Bademode für den Sommer vorzuführen. Eine sehr gute Kollektion, wie Silvia fand, keine Zweiteiler mehr, sondern perfekt sitzende Einteiler, die aussahen, als wären sie auf die Haut der Frau gemalt worden.
    Da wirkte man angezogen wie ausgezogen. So etwas liebte Silva natürlich, und bei ihrer wirklich perfekten Figur konnte sie sich so etwas erlauben.
    Das Telefon meldete sich. Es war ein altmodischer, schwarzer Apparat, der jetzt wieder in Mode gekommen war. Sie hatte ihn neben dem Sofa auf die Couch gestellt, brauchte nur den Arm auszustrecken, um den Hörer abzunehmen.
    Die Geste wirkte wie einstudiert. Nach dem dritten Läuten nahm sie den Hörer ab, warf dabei ihre blonde Mähne zurück, an der nichts gegelt oder gestylt war, und meldete sich mit einem leicht rauchig klingenden »Hallo…«
    Sie hörte ein Lachen und erstarrte. Das Geräusch schnitt wie ein Messerstich in ihre Seele. Plötzlich wußte sie, wer dieser Anrufer war, obwohl sie ihn noch niemals zuvor gesehen hatte.
    Der Mann bereitete ihr Furcht. Seine Stimme war so kalt und grausam, und er hatte ihr Dinge versprochen, über die sie nicht länger nachdenken wollte.
    Das Lachen klang aus. Dafür hörte sie die
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