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0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby
Autoren: Unbekannt
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merken zu lassen.
    „Es ist erstaunlich, wie degeneriert die heutige Jugend ist", erklärte ich, mehr an Gorda als an Rubin gewandt. „Sie braucht immer mehr Krücken zur Unterstützung ihres trägen Geistes."
    Zu meiner Verwunderung brauste Rubin nicht auf wie sonst, wenn ich ihn meine geistige Überlegenheit spüren ließ. Im Gegenteil, er lächelte provozierend, legte die Lichtdruckfolien neben sich und gab neue Werte in den Rechner.
    Etwas irritiert wände ich mich meinem Schaltpult zu und holte mittels einiger Schaltungen eine Serie von Berechnungs-Enddaten auf die Prüfschirme.
    Es waren recht komplizierte Daten, die noch vom Waringer-Team in mühevollen Berechnungen aus uralten lemurischen Unterlagen herausgefiltert, neu überdacht und zu dem von uns benötigten Zweck umgruppiert worden waren.
    Im Endeffekt lieferten sie die Werte, die erforderlich waren, um den Weißen Zwerg Kobold nach dem Durchgang durch den Sonnentransmitter Archimedes aus dem Hyperraum herauszuholen und im Solsystem rematerialisieren zu lassen -und zwar so, daß er eine relativ nahe Umlaufbahn um die Sonne einschlug.
    Alles mußte haargenau stimmen, um diesen Effekt zu erreichen. Die nahe Umlaufbahn war nicht nur deshalb erforderlich, weil Kobold als Transmitterpartner Sols dienen sollte, sondern auch, weil eine Umlaufbahn zwischen den Bahnen der solaren Planeten das gesamte interstrukturelle Gefüge des Solsystems so schwer erschüttert hätte, daß es zu Rupturen von Planeten, also zu Zerreißungen, kommen konnte.
    Dabei war schon allein die Angleichung des fünfdimensionalen paraphysikalischen Energiehaushalts von Kobold an den von Sol eine Aufgabe, die einen immens großen Aufwand an Berechnungen erforderte. Ohne diese Angleichung aber war die Wiederverstofflichung Kobolds in Sonnennähe nicht möglich.
    Darum waren wir mit der Enddurchprüfung aller diesbezüglichen Daten beauftragt worden, denn Professor Waringer befand sich bei Archi-Tritrans und besaß dort nicht die gleichen Rechnerkapazitäten wie wir in „Imperium Alpha."
    Selbstverständlich verfügte er bereits über die entsprechenden Daten. Was wir zu tun hatten, war lediglich eine letzte Überprüfung zur absoluten Sicherheit.
    Deshalb versetzte er mir einen gelinden Schock, als ich feststellte, daß innerhalb der Datenkolonne eine Disharmonie aufgetreten war. Etwas stimmte nicht mehr, wie mein geübter Blick mir verriet.
    Ich blickte Gorda an.
    Ihr fiel offenbar nichts auf.
    Mit einem Tastendruck hielt ich die betreffenden Daten fest.
    Dann sah ich mich verstohlen nach Rubin um, denn er sollte noch nicht merken, welche bedeutsame Entdeckung mir gelungen war.
    Aber Snug Rubin befand sich nicht mehr im Raum.
    Normalerweise hätte ich mich darüber empört, daß er gegangen war, ohne sich abzumelden. In diesem Fall war ich froh darüber.
    Doch auch Gorda sollte vorläufig nichts von meiner Entdeckung erfahren, denn dann hätte ich ihr auch meinen Verdacht mitteilen müssen.
    „Ach, Gorda, würden Sie wohl so nett sein und mir von Dr.
    Gentriss aus der Zentralabteilung eine positronische Überdeckungsschablone holen?" fragte ich.
    „Selbstverständlich, Mato", sagte Gorda freundlich.
    Als sie gegangen war, fertigte ich in aller Eile Lichtdruckkopien von der letzten Datenkolonne an. Ich schob die von dem Laserdrucker mit Daten versehenen Folien in einen flachen Aktenkoffer, sprach eine kurze Mitteilung für Gorda auf Speicherspule, in der ich ihr erklärte, daß ich dringend zur Sicherheitsabteilung gerufen worden sei, und verließ den Raum.
    Wenige Minuten später saß ich einem Major der Solaren Abwehr im Büro der internen Sicherheitsabteilung von „Imperium Alpha" gegenüber und trug mein Anliegen vor.
    Der Major blickte mich ausdruckslos an, als ich geendet hatte.
    „Sie verdächtigen also Ihren Assistenten Dr. Rubin der heimlichen Modifizierung der fünfdimensionalen paraphysikalischen Daten des Energiehaushalts von Sol", sagte er bedächtig. „Soviel ich weiß, haben Sie aber noch einen Assistenten, Porfessor Kelaua."
    „Dr. Nelson ist über jeden Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit und Loyalität erhaben, Major!" erwiderte ich.
    Der Major wölbte die Brauen.
    „An „ihrer" Zuverlässigkeit...? Dr. Nelson ist demnach eine Frau, Professor?"
    „Ja, natürlich", antwortete ich. „Aber was hat das zu sagen?"
    Der Major lächelte.
    „Vielleicht nichts, Professor Kelaua. Jedenfalls danke ich Ihnen.
    Ich werde veranlassen, daß die gesamten Projektunterlagen
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