Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
Vom Netzwerk:
mir keine klaren Bilder zeigen kannst, bist du wertlos für mich!«
    »Wirklich?« fragte Lamyron hastig. »Vielleicht gibt es noch einen Weg, sie deutlicher werden zu lassen. Wir benötigen etwas, das unsere gegenseitigen Sperren niederreißt. Das eine Brücke zwischen unseren unterschiedlichen Arten der Magie schlägt. Etwas - oder jemanden, der uns dabei helfen kann.«
    Atemlos wartete er auf die Antwort des anderen. Wenn der jetzt abermals zuschlug, gab es für Lamyron keine Rettung mehr. Er verfügte über keine weiteren Kraftreserven. Er war erschöpft, am Ende. Noch einmal konnte er das Feuer der Zeit nicht einsetzen, nicht jetzt. Er mußte sich erst einmal von der Anstrengung erholen, und dafür würde er geraume Zeit benötigen.
    Zeit, die ihm der Lord vielleicht nicht gab.
    Der war selbst bei besten Kräften. Denn für ihn gab es die verschiedenen Zeitebenen nicht mehr. Lamyron hatte sie aus seiner Existenz hinauskorrigiert. Nur Lamyron selbst wußte, was geschehen war…
    Er war dem Tod so nahe wie nie zuvor. Nicht einmal auf der lebensfeindlichen Welt Gash'ronn, auf die die Unsichtbaren ihn einst verbannt hatten, weil sie seine prophetische Gabe fürchteten, war er dermaßen in Gefahr geraten. Denn er hatte nie soviel von seiner Kraft freisetzen müssen wie jetzt, um - vielleicht! - zu überleben.
    Und er hatte einen großen Teil der gewonnenen Sekunden nun einfach verschenkt, weil er nach einer Idee suchte, der Sache noch eine Wende zu geben.
    »Etwas oder jemand?« spöttelte der Lord Er geht darauf ein, dachte Lamyron erleichtert. Das verschafft mir noch ein paar Sekunden… »Wen würdest du dafür benennen? Doch nicht etwa jenen Professor Zamorra?«
    Brüllendes Gelächter folgte.
    »An den habe ich nicht einmal gedacht«, erwiderte Lamyron wahrheitsgemäß. In der Tat suchte er ohnehin noch nach einer Idee. Er hatte seinen Vorschlag einfach nur so dahingesagt, um Zeit zu gewinnen. Zamorra? Nein, er kam nicht in Frage, aber warum sprach der Dunkle Lord gerade jetzt von dem Mann, der »Meister des Übersinnlichen« genannt wurde?
    Lamyron wartete, bis das Gelächter verstummte.
    »Merlin«, schlug er vor.
    Die sternenkalten Augen des Dunklen Lord verengten sich.
    »Narr!« sagte er dann. »Ich dachte nicht, daß du so dumm bist. Ich werde dich töten. Du bist nutzlos für mich.«
    Seine Hände woben ein Muster…
    ***
    Die kleine Runde stand um die Öffnung im Eis herum. Sie war mittlerweile wesentlich erweitert worden. Ray Corniche hatte mit einigen kleinen Sprengungen nachgeholfen. Er hatte damit die Eisschichten rund um den Bohrschacht schneller und weiträumiger abtragen wollen. Dabei war allerdings teilweise der Schacht selbst wieder zugeschüttet worden. Aber inzwischen gab es eine etwa zehn Meter durchmessende Öffnung, und mit einem Flaschenzug konnte ein großer Transportkorb nach unten gelassen werden, um Menschen und Material zu befördern.
    Es sah so aus, als hätten sie nicht nur an der richtigen Stelle gebohrt, sondern auch gleich eine Art Straße erwischt. Der Bohrkopf war zwischen zwei blauen Mauern in die Tiefe vorgedrungen; die tiefe, verbreiterte Öffnung setzte auf diesen Mauern auf.
    »Wenn wir noch etwas tiefer oder etwas zur Seite hin arbeiten, gelangen wir sicher in eines der Häuser hinein und damit in Hohlräume, durch die wir uns bewegen können. Schließlich können wir kaum die komplette Stadt in ihrer vollen Größe freilegen«, sagte Dr. Rolando Centavo.
    »Das hat auch die frühere Expedition nicht mal ansatzweise geschafft«, murmelte Tendyke. Er erinnerte sich an die Erzählungen Zamorras. Viel hatte er davon nicht behalten, aber es reichte seiner Ansicht nach hin…
    »Wir sind also nicht die ersten?« fragte Centavo.
    Tendyke sah ihn erstaunt an. »Haben Sie das ernsthaft geglaubt? Was denken Sie, woher unser ominöser Auftraggeber wußte, daß wir ausgerechnet hier fündig würden? Ich frage mich nur, woher er die Informationen hatte.«
    »Was alles wissen Sie?« drängte jetzt Dr. Cantor. »Oder spielen Sie sich nur wieder mal auf?«
    »Die Informationen sind nicht frei zugänglich«, erwiderte Tendyke. »Sie unterliegen höchster Geheimhaltungsstufe.«
    »Aber Sie sind informiert, Großmaul, wie?« knurrte Cantor.
    Tendyke wandte sich ab. Er ließ sich auf den Streit nicht ein, den der selbsternannte Anführer des Archäologenteams einmal mehr vom Zaun brechen wollte. Aber Cantor folgte ihm, bekam ihn am Arm zu fassen und riß ihn herum.
    »Raus mit der Sprache,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher