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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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denen eines liebeskranken Huhnes, und seine Stummelflügel waren auch viel zu kurz, sein Gewicht tragen zu können. Aber wenn es ernst wurde, wenn er fliegen mußte, dann konnte er es auch! Drachenmagie half ihm dabei. Er hatte es sogar schon einmal bis nach England geschafft…
    Und in ein paar Jahrhunderten, wenn er endlich erwachsen beziehungsweise ausgewachsen war, würde er noch viel besser und weiter fliegen können, wie es alle Drachen taten.
    Fooly breitete seine Stummelflügel aus.
    Nahm Anlauf.
    Im gleichen Moment bereute Zamorra sein rasches Einverständnis.
    »Halt!« schrie er. »Nicht - bleib hier, zum Teufel!«
    Es war zu spät.
    Fooly sauste durch das große Panoramafenster von Zamorras Arbeitszimmer. Klirrend flogen die Scherben nach draußen davon. Schlagartig drang ein kühler Hauch herein. Zamorra sah, wie der Drache wild flatternd zuerst absackte, sich dann aber wieder fing und in einen ruhigen Gleitflug überging, der gar nicht zu seiner plumpen Erscheinung paßte und ihn in Richtung Roanne davontrug.
    »Eines Tages«, murmelte Zamorra und ließ sich in seinen Drehsessel zurückfallen, »wird ihn einer erschlagen…«
    ***
    Die Nebelgeister erstatteten Stygia Bericht über ihren Vasallen Rico Calderone. Die Fürstin der Finsternis begann sich zu fragen, warum sie nicht herausfinden konnten, was er wirklich tat. Er bewegte sich neuerdings fast ständig in Florida. In seiner Unterkunft, die ihm Stygia in den Schwefelklüften zur Verfügung gestellt hatte, ließ er sich kaum noch sehen. Sicher, wenn sie ihn zu sich rief, erschien er sofort, aber…
    Ihr Mißtrauen ihm gegenüber wurde immer stärker. Was verbarg er vor ihr?
    Florida… der amerikanische Kontinent… das war doch das Einflußgebiet des Erzdämons Astaroth. Wollte Calderone sich etwa mit ihm verbünden? Ein absurder Verdacht; er hätte kaum das Joch des Lucifuge Rofocale abgestreift, wenn er in das eines anderen Dämons schlüpfen wollte. Und er war alles andere als dumm; er mußte wissen, daß kein Schwarz -blütiger einen Menschen jemals als gleichberechtigten Verhandlungsoder Bündnispartner anerkennen würde. Für Menschen gab es in der höllischen Hierarchie nur einen einzigen Platz: den des Dieners, des Sklaven, des Opfers.
    Also hatte er etwas anderes vor.
    Seine Unterkunft in den Höllentiefen zu durchsuchen, war überflüssig. Was er vor Stygia verbarg, würde er schwerlich dort versteckt halten. Hinweise gab es nur dort, wo er sich immer häufiger aufhielt.
    Florida, das war doch auch der Wohnsitz jenes Mannes, der sich in diesem Leben Robert Tendyke nannte und der ein Sohn des Asmodis war - geboren vor über 500 Jahren und seitdem in vielen Leben und vielen Rollen immer wieder unter den Menschen wandelnd.
    Und Stygia wußte, daß Calderone schon mehrfach versucht hatte, Tendyke zu töten. Sollte er wieder an so einem Vorhaben arbeiten?
    Vielleicht hielt er es geheim, um nicht schon wieder als Versager dazustehen, falls es zu einem erneuten Fehlschlag kam?
    Aber sie war nicht sicher, ob es das wirklich war. Vermutlich steckte mehr dahinter. Vielleicht eine Intrige gegen sie, Stygia? Sie wußte, daß er ihr zwar Dank schuldete dafür, daß sie ihn aus dem Gefängnis geholt und ihm Macht verliehen hatte, aber sie wußte auch, daß er sie trotzdem haßte.
    Also begab sie sich nach Florida.
    Nach Tallahassee und Miami. Dort war den Berichten der Nebelgeister zufolge Calderone zuletzt gewesen.
    Sie bewegte sich schnell, sehr schnell. Innerhalb kürzester Zeit wußte sie, daß sie Tallahassee vergessen konnte. Dort hatte Calderone sich nur für kurze Zeit aufgehalten. Und zwar, um Robert Tendyke zu beobachten, der dort längere Gespräche mit dem Gouverneur von Florida geführt hatte.
    Worum es bei diesen Gesprächen ging, interessierte die Fürstin der Finsternis weniger. Es schien irgendwie mit der fehlgeschlagenen Invasion der DYNASTIE DER EWIGEN zu tun zu haben, bei der es zu Zeitverschiebungen gekommen war, die zu entwirren Stygia gern anderen überließ; Lucifuge Rofocale vielleicht oder Merlin. Sie selbst wollte sich damit nicht belasten.
    Sie interessierte sich jetzt nur für Calderone.
    Sie stellte fest, daß er über einen Mittelsmann Verbindung mit Robert Tendyke aufgenommen hatte. Es ging um einen Auftrag, der Tendyke in die südpolare Region entsandte. Zusammen mit einigen recht merkwürdigen Personen…
    Südpol?
    Antarktis?
    Unwillkürlich furchte die Dämonin die Stirn. Was, bei LUZIFERs Hörnern, wollte Calderone
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