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0663 - Leticron, der Überschwere

Titel: 0663 - Leticron, der Überschwere
Autoren: Unbekannt
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haben Spanger ein Vibratormesser zur Verfügung gestellt, um die körperlichen Nachteile auszugleichen, die er Ihnen gegenüber hat."
    Leticrons Augen weiteten sich, als Spanger das Messer hinter dem Rücken hervorzog. Es war einen halben Meter lang und hatte eine doppelte Schneide. Jede noch so geringe Berührung würde tiefe Wunden in Leticrons Körper schlagen. Ein einziger Treffer konnte den Tod des Überschweren bedeuten.
    Leticron wollte protestieren, denn durch die Bewaffnung des Antis waren die Kräfte alles andere als gerecht verteilt. Dann sah er das erwartungsvolle Lächeln im Gesicht des Laren und erkannte, daß alle Einwände sinnlos sein würden.
    „Kämpfen Sie!" rief der Lare. „Hier und jetzt. Die Zentrale steht Ihnen zur Verfügung."
    Spanger packte das Messer fester, duckte sich und stürmte auf Leticron zu.
     
    10.
     
    Hotrenor-Taak, die Laren und die Hyptons hörten auf zu existieren. Die Umgebung versank im Nebel. Da war nur noch der heranstürmende Mann mit dem unglaublich schnell vibrierenden Todesmesser. Leticron zwang sich zum Stehenbleiben. Vielleicht war das seine letzte Chance, die Bewegungen des Gegners zu studieren. Er sah, daß Spanger schnell und beweglich war, in diesem eckig wirkenden Körper steckte sogar viel Geschmeidigkeit.
    So, wie Spanger die Waffe hielt, verriet er, daß er kein geübter Messerkämpfer war. Das machte die Waffe nicht weniger gefährlich, aber es erhöhte Leticrons Abwehrchancen.
    Leticron speicherte diese Erkenntnisse in seinem Gehirn und formte sie blitzartig zu einem Verteidigungsplan um.
    Spanger gab einen triumphierenden Ruf von sich, offenbar wähnte er Leticron noch immer unter dem Einfluß des Schocks.
    Aber als der Anti zustieß, traf er ins Leere. Der Gegner, der tödlich getroffen werden sollte, lag am Boden und rollte seitwärts aus der Reichweite des Messers.
    Spanger hielt überrascht inne, er fragte sich, wie ein so großer und schwerer Mann eine fast katzenhafte Gewandtheit entwickeln konnte. Der Anti trat einen Schritt zurück und beobachtete abschätzend, daß Leticron wieder auf die Beine kam.
    In der Zentrale des SVE-Raumers war Stille eingetreten, nur das schwere Atmen der beiden Kämpfer war zu hören.
    Spanger war gewarnt, er führte den zweiten Angriff nicht mehr so blindlings aus wie den ersten. Diesmal hielt er das Messer in Hüfthöhe, um einen Stoß von unten zu führen.
    Seine Blicke kreuzten sich mit denen Leticrons und obwohl er den parapsychischen Kräften des anderen gewachsen war, spürte er etwas von der Entschlossenheit und der psychischen Kraft, die in seinem Widersacher steckte.
    Sie begannen sich zu umkreisen, wobei sich ihre Blicke nicht losließen.
    Spanger wußte, daß Leticron dir geringste Unaufmerksamkeit zu einem Angriff nutzen würde.
    Spanger deutete einen Ausfall an indem er sein Körpergewicht auf den. linken Fuß verlagerte und das Messer etwas anhob.
    Leticron blieb plötzlich stehen.
    Spanger schleuderte das Messer von der rechten in die linke Hand. Ein Fehlgriff, und er hätte sich die Hand zerschnitten.
    Doch er bekam den Schaft zu fassen und warf sich auf Leticron.
    Der Überschwere zog den Körper weg, ohne die Fußstellung zu verlagern.
    Das Messer schlitzte seinen rechten Arm oberhalb des Ellenbogens auf. Blut lief über die Raumfahrerkombination des Überschweren. Spanger wirbelte auf die andere Seite, riß das Messer hoch und holte zum tödlichen Schlag aus. Leticron kippte nach hinten, entging knapp dem verheerenden Schlag und kroch blitzschnell auf allen Vieren davon. Der wuchtige Hieb hatte Spanger das Gleichgewicht gekostet, deshalb konnte er Leticron nicht sofort folgen.
    Der Mutant kam auf die Beine. Geduckt und mit ausgebreiteten Armen stand er da und erwartete den nächsten Angriff. Sein verletzter Arm hing etwas herab. Spanger registrierte das zufrieden, obwohl er ahnte, daß dieser Gegner angeschlagen noch gefährlicher war.
    Die vibrierende Schneide zuckte durch die Luft. Spanger holte aus, hieb links-rechts, auf Leticron ein. Der Überschwere wich zurück, die Spitze des Messers berührte seine Kombination.
    Dann kamen beide Männer wie auf ein verabredetes Zeichen zum Stehen. Keuchend standen sie sich gegenüber.
    Wieder trafen sich ihre Blicke. Vergeblich suchte Spanger beim Gegner nach Anzeichen von Resignation oder Müdigkeit.
    Leticrons schwarze Augen schienen zu brennen.
    „Stirb!" flüsterte Spanger und warf sich nach vorn. Das Messer hielt er stoßbereit von sich gestreckt.
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