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0663 - Das Unheil erwacht

0663 - Das Unheil erwacht

Titel: 0663 - Das Unheil erwacht
Autoren: Jason Dark
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fremd vorkommen. Sie hatten mich für einen normalen Kunden gehalten, nun aber wussten sie nicht, was sie davon halten sollten.
    »Las es lieber«, sagte der Anzugträger. »Du würdest immer den kürzeren ziehen. Weißt du überhaupt, wie du mit einer Kanone umgehen mußt?«
    »Ja klar. Außerdem hasse ich Schutzgeld-Erpresser. Diese Typen sind und waren mir ein Gräuel. Ich würde Ihnen vorschlagen, Mr. Strela, das Sie die Polizei anrufen. Ich halte unsere Freunde solange in Schach. Ist das ein Vorschlag?«
    Eine Antwort bekam ich nicht. Sie schauten sich nur an, ein jeder verließ sich auf den anderen. Selbst Marietta Strela traute sich nicht, den Mund aufzumachen.
    »Was ist?« fragte ich leise.
    »Nein, Mister.« Massimo schüttelte den Kopf. »Es ist ja nicht viel passiert.«
    »Aber es wird noch etwas passieren.« Der Kerl im Anzug lachte. Er schielte auf seine Messerklinge. »Passieren wird etwas«, wiederholte er, »davon bin ich überzeugt. Sogar sehr viel. Nicht wahr, Massimo?«
    »K… Kann sein…«
    »Ganz sicher sogar. Auch wenn hier einer den Helden spielen will.«
    »Von Heldentum kann keine Rede sein. Sie haben sich nur den Falschen ausgesucht. Hören Sie zu. Ich will Ihre Personalien haben. Sie werden mir die Ausweise zeigen und…«
    Plötzlich lachten beide. Sehr laut, sehr unnatürlich. Und dann war da noch ein dritter Kerl.
    Wie ein Phantom erschien er an der Tür. Leider ein bewaffnetes Phantom, denn der Kerl hatte sich mit einem dieser Schnellfeuergewehre bewaffnet, sprang über die Schwelle, sah mich, dann ging alles blitzschnell, und die Ereignisse überstürzten sich.
    Als Polizist hat man Erfahrung mit Gangstern. Man ahnt, man weiß, wann sie schießen würden, und dieser Typ besaß einen Augenausdruck, der mir bewies, dass er über Leichen gehen würde.
    Er schwang herum, die Waffe mit. Ich schaute in die Mündung, als ich abdrückte. Die Kugel warf den Bewaffneten zurück. Blut spritzte, dann peitschte die Salve aus der Mündung, aber sie richtete keinen Schaden an und perforierte nur die hell gestrichene Decke.
    Der Messerwerfer schleuderte seine Waffe. Ich lag längst am Boden, die Klinge verfehlte mich, Marietta und ihr Mann waren hinter der Theke in Deckung gegangen, beide hörte ich schreien, dann wischten die ersten beiden Gangster aus dem Geschäft, bevor ich mich aufrappeln und die Verfolgung übernehmen konnte.
    Sekunden später stand ich vor dem Laden, ohne sie zu entdecken. Sie mussten in einem der zahlreichen Häuser verschwunden sein. Ich hatte das Nachsehen.
    Natürlich waren die Schüsse gehört worden. Menschen kamen herbei, manche schnell, andere zögernd. In den Gesichtern standen stumme Fragen. Ich scheuchte die Leute fort, ging in den Laden zurück und schloss die Tür.
    Der Kerl mit dem Gewehr lag regungslos dicht hinter dem Eingang.
    Meine Kugel hatte ihn zweimal erwischt. Als Streifschuss an der Schulter und auch an der Wange, wo sie eine stark blutende Wunde hinterlassen hatte. Tot war er nicht.
    Er atmete röchelnd, starrte mich an und sah, wie ich den Kopf schüttelte.
    »So jung, Meister, und schon auf dem falschen Weg!«
    »Fahr zur Hölle!«
    »Das hatte ich nicht vor.« Ich winkte den Strelas zu. »Rufen Sie die Polizei an und einen Krankenwagen.«
    »Si, si…«
    Ich kümmerte mich um den Verletzten. Hinter der verschlossenen Tür drängten sich die Gaffer. Durch die Milchglasscheibe konnten sie kaum etwas erkennen.
    »Keine Sorge, man wird Sie zusammenflicken, damit Sie uns einige Fragen beantworten können.«
    Der Verletzte schaute mich starr an. »Nichts sage ich, nichts. Aber man wird mich rächen.«
    Ich tupfte ihm Schweiß und Blut von der Stirn, damit nichts in die Augen rann. »Das habt ihr vor, ich weiß, nur seid ihr vom Pech verfolgt. Sich mit dem Yard anzulegen…«
    »Wie?«
    »Ich bin Yardbeamter.« Er wollte es nicht glauben. Ich zeigte ihm meinen Ausweis, erst dann zuckten seine Lippen. »Aber auch das ist nicht schlimm. Ich bin… ich bin besser.«
    »Ach so?«
    »Ja, denn das hier bleibt nicht ungerächt, Bulle, das nicht. Ich habe mächtige Verbündete.«
    »Costello?« Bewusst hatte ich den Namen des großen Londoner Mafiapaten angesprochen, denn er war derjenige, der das organisierte Verbrechen in den Händen hielt und die Fäden zog. Oft genug waren wir zusammengerasselt, denn Costello hatte auch mit schwarzmagischen Kräften paktiert, wobei er sich später hatte zurückziehen müssen, weil er eingesehen hatte, dass der Teufel
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