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0662 - Jagd auf einen Toten

Titel: 0662 - Jagd auf einen Toten
Autoren: Unbekannt
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man konnte schon froh sein, kurzfristig einen Landeplatz für eine Space-Jet zu ergattern.
    Für Werbot kam aber noch eine andere Schwierigkeit hinzu.
    Er benötigte für die Walzenraumer Landequadrate, die am Innenrand der Raumhäfen lagen, um die in der Transmitterstation gelagerten Container schnell und unkompliziert löschen zu können.
    Werbot ließ seine Beziehungen spielen, und so schaffte er es auch, zweiundfünfzig der günstigsten Landeplätze reserviert zu bekommen. Das bedeutete, daß die Transportflotte in sechs Flottillen unterteilt werden mußte und nur etappenweise beladen werden konnte.
    Das kostete Zeit, aber es hätte auch noch viel schlimmer kommen können. Zum Beispiel, wenn die Laren die Werbot Spedition überprüft hätten - dann wäre es ihnen aufgefallen, daß alle 312 Walzenraumschiffe unter ihrer Patronanz standen. Und das hätte sie mißtrauisch gemacht.
    Die Laren hätten die Maschinen genauer unter die Lupe genommen und auch das Begleitpersonal überprüft. Das wiederum hätte zu dem Zeitverlust auch noch Schwierigkeiten erbringen können.
    Denn das sogenannte „Begleitpersonal das offiziell von Terra für die Pionierwelten zur Verfügung gestellt worden war, die als Empfänger der Maschinen galten, bestand keineswegs aus Entwicklungshelfern, sondern aus qualifizierten Wissenschaftlern und Technikern. Und es waren durchwegs Spitzenkönner auf ihren jeweiligen Fachgebieten.
    Am Abend des 1. Juli 3459 hatte Satago Werbot die Formalitäten zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigen können.
    Zweiundfünfzig der Walzenraumschiffe waren bereits gelandet, und die Mannschaften standen bereit, das Frachtgut zu übernehmen.
    Werbot hatte vorher schon längst Alarmbereitschaft für sein dreihundertköpfiges Sonderkommando gegeben und Ephron Halmashi aufgetragen, die Männer und Frauen zu bewaffnen.
    „Waffen?" erkundigte sich Halmashi verwundert. „Ich dachte, daß es sich um ein völlig legales Unternehmen handelt. Warum dann die Bewaffnung? Von wem erwarten Sie eigentlich Widerstand, Satago?"
    „Man kann nie wissen", sagte Werbot ausweichend. „Unsere Frachtpapiere sind in Ordnung. Davon haben Sie sich inzwischen ja überzeugen können. Aber es könnte Schwierigkeiten geben - etwa mit rivalisierenden Transportunternehmen. Es gibt auch Springer-Sippen, die meinem Clan diesen Auftrag mißgönnen.
    Besser, wir sind auf alles vorbereitet."
    „Und die Laren?" fragte Halmashi lauernd.
    Werbot tat erbost - und er übertrieb absichtlich etwas.
    „Würden Sie es etwa wagen, Schußwaffen gegen die Laren einzusetzen!"
    Mit diesen Worten ließ er Halmashi stehen und suchte sein Büro auf - den einzigen Ort in diesem Gebäudekomplex, wo er vor Beobachtung sicher war.
    Es wurde Zeit, daß er seine Maske erneuerte.
    Kaum in dem kathedraleähnlichen Raum auf Sub-Stufe 11 angekommen, drückte er eine Taste an der Armaturenleiste seines Arbeitstisches. Die Wand hinter ihm glitt zur Seite und gab den Weg in eine Schaltstation frei, die neben Ortungsgeräten, einem Hyperfunksender und einem Waffenarsenal auch eine Nische mit einer Biomolplast-Klinik aufwies. Dort schwammen in einem Behälter mit Nährlösung ein Dutzend Satago-Werbot-Masken.
    Noch während er in den Geheimraum schritt, zog er sich die Biomolplast-Maske vom Gesicht. Vor dem Spiegel angekommen, wusch er sich die letzten Reste der synthetischen Bio-Substanz vom Gesicht.
    Dann blickte ihm ein schmales Gesicht mit arkonidischem Einschlag und Albinoaugen entgegen. Nur das rote Haar wirkte noch störend.
    Er schnitt eine Weile lang Grimassen, um die Durchblutung seines Gesichts zu fördern. Gerade als er in die Nährlösung greifen wollte, um sich eine neue Werbot-Maske herauszuholen, bemerkte er im Spiegel hinter sich eine Bewegung.
    Blitzschnell wirbelte er herum und brachte dabei seinen Strahler in Anschlag.
    „Nicht schießen, du Narr!" rief eine ihm vertraute Stimme hastig.
    „Sehe ich denn aus wie ein Lare?"
    In der Tat, der überraschende Besucher sah einem Laren nicht im mindesten ähnlich. Er war kleiner, hatte einen Körperpelz und besaß als hervorstechendes Merkmal einen aus dem Mund herausragenden Nagezahn. Kurzum, es war einer aus dem Volk der Ilts.
    „Gucky!" sagte der Mann, der sich Satago Werbot nannte, mit einer Mischung aus Ärger und Verwunderung. „Wo kommst denn du her?"
    „Hast du vergessen, daß ich Teleporter bin, Atlan?"
    „Laß diese Spitzfindigkeiten", sagte Atlan unwirsch. „Du weißt schon, was ich meine. Was
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