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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aufwand.«
    Fehler, dachte Ted. Er wird die Straße der Götter angreifen, und ich kann es nicht verhindern. Ich hätte auf diesen Ratschlag verzichten sollen. Er macht ihn höchstens mißtrauisch. Ich darf erst aktiv werden, wenn der Zeitpunkt der ersten Zeitkorrektur überschritten ist.
    Langsam erhob sich Salem.
    »Richtig«, sagte er. »Das ist Ihre Pflicht, Sta-Mene. Um Ausreden sind Sie niemals verlegen, nicht wahr? Dennoch werden wir angreifen. Und Ihnen sollte klar sein, warum. Es geht um mehr als um diesen Zamorra. Es geht um Tradition.«
    Ted schwieg.
    »In der Straße der Götter gibt es einen ehemaligen ERHABENEN, der noch lebt und dessen Machtkristall nie vernichtet wurde«, sagte Salem. »Und auch auf Gaia gibt es einen ehemaligen ERHABENEN. Ich bin nicht gewillt, das zu dulden, auch wenn meine Vorgänger auf die Einhaltung der alten Gesetze anscheinend recht wenig Wert legten. Die alten Traditionen und Gesetze haben ihren Sinn. Sie halten das Universum im Gleichgewicht. Ich werde dafür sorgen, daß das auch künftig der Fall ist. Das bedeutet, daß ich diese beiden ehemaligen ERHABENEN, Zeus und Ewigk, auslöschen werde. Ich werde ein Exempel statuieren, damit niemals jemand auf die Idee kommt, noch einmal gegen die Gesetze zu verstoßen und sich seinem Schicksal und seiner Bestimmung entziehen zu wollen. Wer den Rang des ERHABENEN anstrebt, muß wissen, daß er einst von einem anderen herausgefordert wird, und nur das Ende der körperlichen Existenz kann ihn aus der Verantwortung der Herrschaft entlassen.«
    »ERHABENER, Ihr wißt, daß das auch für Euch selbst zutrifft?«
    Salem nickte.
    »Dessen bin ich mir bewußt. Eines Tages, zu einem Zeitpunkt, den niemand kennt, wird ein Alpha kommen, mir seinen Machtkristall vorweisen und mich herausfordern. Und einer von uns wird hinübergehen, er oder ich, und einer der Machtkristalle wird zerstört werden, seiner oder meiner. Das ist die Ordnung der Dinge. Und um das jedem klar zu machen, werde ich nicht nur die beiden einstigen ERHABENEN, sondern auch die Welten vernichten, auf denen sie sich verkrochen haben. Das sind die Straße der Götter und Gaia.«
    Ewigk neigte stumm den behelmten Kopf.
    »Sie sind ein Mann voller Widersprüche, Sta-Mene«, sagte Salem unvermittelt. »Ich habe Sie in meinen Beraterstab aufgenommen, dabei kenne ich nicht einmal Ihr Gesicht. Vielleicht hilft es mir, Sie zu verstehen, wenn ich es sehe. Nehmen Sie Ihren Helm ab.«
    »Warum verlangt Ihr mir das ab, ERHABENER?« fragte Ted.
    »Vielleicht einfach nur so, zum Spaß? Das ist ein Befehl, Alpha Sta-Mene. Nehmen Sie Ihren Helm ab. Ich will Ihr Gesicht sehen. Jetzt, sofort.«
    Er benötigte nicht einmal seinen Machtkristall, um seiner Autorität Geltung zu verschaffen. Hinter einem Wandschirm trat ein halbes Dutzend schwarzgekleideter Cyborgs hervor. Sie hielten ihre Waffen bereits in den Händen und richteten sie auf Ted Ewigk.
    »Ich höre und gehorche«, murmelte der Mann, den Salem vernichten wollte.
    ***
    Gegenwart:
    Als Zamorra und Nicole das Büro betraten, saß Rob Tendyke an seiner Kommunikationsanlage. Ted stand hinter ihm und betrachtete ebenso angestrengt den Monitor des Computers, der auf Visofon-Modus geschaltet war; er war mit El Paso in Texas verbunden.
    Im dortigen »Tendyke-Building« gab es nicht nur die Hauptverwaltung seines weltumspannenden Konzerns, sondern auch eine Überwachungszentrale. Natürlich drehten sich keine Radarschirme auf dem Dach des Hochhauses und tasteten Luftraum und Weltraum ab, aber von hier aus gab es Zugriff auf unzählige astronomische Beobachtungsstationen und auch auf die Radaranlagen des Militärs.
    Wovon selbiges wohl kaum eine Ahnung hatte.
    Rhet Riker, der Geschäftsführer der Tendyke Industries, hatte es einmal spöttisch so umschrieben, daß der Unterschied zwischen »uniformiert« und »uninformiert« in einem einzigen Buchstaben bestände…
    »Wie sieht es aus?« fragte Zamorra.
    Tendyke lehnte sich zurück. Er blickte weiterhin auf den Monitor, der die Zentrale zeigte. »Offenbar bremst das Sternenschiff ab. Dadurch muß die errechnete Ankunftszeit korrigiert werden. Wir haben vielleicht zehn, fünfzehn Minuten gewonnen, wenn die negative Beschleunigung konstant bleibt. Der Hubschrauber mit Monica und Uschi ist übrigens wieder auf dem Weg hierher. Sie bringen den Staub mit, der von Thor von Asgaard übriggeblieben ist, als er starb. Ich habe vor, diesem Staub hier auf meinem Grund und Boden eine würdige Grabstätte
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