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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt
Autoren: Jason Dark
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Passagiere gibt es Hektik…«
    »Gehen wir!«, sagte Suko. Er öffnete für uns die Tür und verließ die Kabine als Letzter.
    Es war gar nicht schlecht, dass wir eine Besichtigung unternahmen. Dazu gingen wir nicht die bequemen Wege, Hindor kannte gewisse Abkürzungen und ließ es auch nicht zu, dass wir in die Lifts stiegen, die die einzelnen Decks miteinander verbanden.
    Die Wohnlichkeit verschwand natürlich in der Tiefe des Schiffes. Hier im Bauch wirkte alles grau in grau. Die gewaltigen Lagerräume waren durch Schotts voneinander abgetrennt, über Stege, Plattformen und Leitern näherten wir uns dem eigentlichen Ziel.
    Zum Glück hielt sich niemand hier unten auf. Die Ladung war festgezurrt worden und auch die in Bombay aufgenommenen Teile standen längst auf ihren Plätzen.
    Wir kamen uns klein vor im Vergleich zu den gewaltigen, hohen, containerähnlichen Kisten.
    Hindor war ein guter Führer. Schlangengleich huschte er voran und fand seinen Weg. An einigen Stellen brannte die Notbeleuchtung, sodass wir auf unsere Lampen verzichten konnten.
    Als er stehen blieb, stoppten auch wir unsere Schritte. »Ich gehe nicht mehr weiter.«
    »Sind wir denn da?«, fragte Suko.
    »Fast.«
    Wir standen im Schein einer Lampe. Das Licht floss auch auf Hindors Gesicht und ließ es rötlich erscheinen. Er deutete mit dem rechten Arm nach vorn. Etwas umständlich erklärte er uns den Ort, wo wir den schlafenden Gott finden konnten.
    »Warten Sie hier?«
    »Nein.« Er schüttelte hastig den Kopf. »Ich muss wieder zurück. Ich werde mich umziehen, denn ich habe Dienst im Maschinenraum. Es ist sowieso schon fast zu spät. Den Rückweg müssen Sie allein finden. Vielleicht sehen wir uns noch.« Er rannte weg, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her.
    Suko steckte voller Tatendrang. »Dann werden wir den Schläfer mal besuchen.«
    Jedenfalls hatte uns Hindor den Weg gut beschrieben. Wir fanden die Stelle auf Anhieb.
    Von drei Seiten war der schlafende Gott geschützt. Trennwände nahmen uns die Sicht. Allerdings war die Lücke zwischen ihnen groß genug, um uns beiden Platz zu geben.
    Wir hätten hier zwar die Beleuchtung einschalten können, verzichteten aber darauf und schalteten unsere Lampen an, deren dünne Strahlen sofort ein Ziel fanden.
    »Da ist er!«, flüsterte Suko. Der Sarkophag schimmerte in einem dunklen Goldton. Wenn die Figur den Gott darstellen sollte, dann musste er ein mächtiges Wesen sein mit einem gewaltigen Kopf versehen und einer ausgeprägten Gesichtsform.
    Seine Nase stach wie ein dicker Klumpen in die Höhe, der leicht gebogen war und mich an einen Hügelrücken erinnerte. Ein breiter Mund, beinahe schon ein Maul, nahm die untere Gesichtshälfte ein. Die Augen standen vor, als würden sie aus den Höhlen quellen. Diese Art von Figuren war eben typisch für die asiatische Kunst. Ähnliche fand man oft in den zahlreichen Tempeln, Pagoden und Gebetsstätten vor.
    Während ich stehen blieb, umrundete Suko den Sarkophag. Hin und wieder bückte er sich, wahrscheinlich suchte er nach einem Verschluss oder Schloss, was allerdings nicht zu sehen war, wie er mir beim Aufrichten bekannt gab.
    »Wenn, dann müssen wir den Deckel wohl zur Seite schieben.«
    Suko klopfte gegen ihn, es hörte sich dumpf an. »Oder einen Kran kommen lassen.«
    Ich enthielt mich einer Antwort und suchte nach Spuren. Auf dem Boden zeichneten sich welche ab, auch Shaos Abdrücke mussten dabei sein.
    »Jedenfalls haben wir ihn jetzt«, sagte ich. »Das Palmblatt ist auch vorhanden, fehlt uns nur noch der Weg, um ihn aus dem Schlaf zu holen.«
    Über die Länge des Sarkophags hinweg schaute mich Suko an. »Es wird nicht einfach sein. Ich glaube nicht, dass du hingehen und ihm sagen kannst: ›Los, steh auf!‹«
    »Stimmt.«
    Mein Freund lächelte. »Ich verlasse mich dabei auf Shao. Sie hat uns versprochen, einzugreifen, wenn wir nicht weiterkommen. Jedenfalls wissen wir jetzt, wo er steht.«
    »Versuch es mal.«
    »Was?«
    »Den Deckel zu schieben.«
    Suko runzelte die Stirn. Viel hielt er von meinem Vorschlag nicht. Auch ich glaubte nicht daran, dass wir einen Erfolg erzielen würden, doch wir ließen es darauf ankommen. Mein Freund stellte sich neben mich, dann schoben wir zugleich.
    Es war eine Quälerei. Wir setzten all unsere Kraft ein, wir stemmten uns mit den Schuhsohlen vom Boden ab, wir taten alles, um den Deckel in Bewegung zu setzen, doch es gelang nicht.
    Nur unser Kreislauf geriet in heftige Bewegung, aber den Gott bekamen
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