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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten
Autoren: Dämonenkiller
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empfand sie die Zeit, in denen sie es nicht sehen konnte, als unsäglich lang. Oft nahm sie Verbindung mit ihm auf, was zwar an ihren übersinnlichen Kräften zehrte, sie aber mit großer Genugtuung erfüllte.
    Angst, kam es wieder eindringlich aus der Ferne. Gefahr zieht auf. Mutter - was lauert in der Finsternis? Es ist dunkel und groß und unheilverkündend. Ich fürchte mich. Ich habe Angst um dich, Mutter, und möchte dir beistehen. Aber ich kann es nicht.
    Coco fühlte, daß feine Schweißperlen auf ihre Stirn traten. Diesmal war sie nicht zufrieden. Sie wußte, daß sie seine Worte verstehen mußte. Gefahr zog auf. Für wen? Für ihn? Nein, sie glaubte ihn so verstanden zu haben, daß sie auf der Hut sein mußte, daß sich in Kürze etwas Furchtbares ereignen würde.
    Etwas Schweres fiel von außen auf die Türklinke. Dann, ganz allmählich, schwang die Tür auf. Eine Gestalt zeichnete sich in dem schwach erhellten Rechteck ab. Coco wandte sich stöhnend zur Seite und betätigte den Schalter der Nachttischlampe.
    Die Helligkeit durchflutete den Raum. Coco drehte sich wieder um und sah die Gestalt in allen schrecklichen Einzelheiten. Sie kam auf sie zugewankt, doch Coco konnte weder fliehen noch ausweichen. Dazu war es zu spät.
    Das Wesen trug eine Kutte, deren Kapuze in den Nacken geworfen war. Ein Totenschädel mit schlohweißem Haar krönte die Erscheinung, die nur aus einem Knochengerüst zu bestehen schien. Langsam hob der Unheimliche die Waffe, mit der er die Tür aufgebrochen hatte. Es war das Beil, das Coco im dunklen Flur des Kastells aufgefallen war ,Ein mörderisches Werkzeug mit schmalem Blatt und breiter Schneide.
    „Dorochow", sagte Coco. „Du bist Dorochow."
    Der Unheimliche stieß kehlige Laute aus, die nicht zu deuten waren.
    Der Parasit, tönte die Stimme ihres Sohnes in ihrem Geist, der Parasit will dich umbringen, Mutter! Hilfe...
    „Weiche zurück!" befahl Coco dem Dämon, der aus der Kälte gekommen war.
    Er stand leicht schwankend und hob das Beil höher. Sie fixierte ihn und versuchte, ihn in Hypnose zu versetzen. Doch es gelang ihr nicht. Der Kontakt mit ihrem Sohn schwächte sie, lenkte sie ab. Ausgerechnet in diesen Minuten ließen ihre magischen Fähigkeiten sie im Stich.
    Hilfe, Mutter, wir sterben beide! klagte ihr Kind.
    Ruhig, mein Kleiner, beschwichtigte sie ihn. Du mußt Vertrauen haben. Ich werde dich schützen. Dorochow, der ein Dämon der Hölle war, stieß einen brüllenden Ruf aus und holte aus. In diesem Augenblick erlangte Coco wenigstens einen Teil ihrer Kraft zurück und schaffte es, sich in einen anderen Zeitrhythmus zu versetzen.
    Der Unheimliche schlug wie in Zeitlupentempo zu. Coco hingegen fand die Kraft, von den Decken des Himmelbettes zu rutschen und zur Raumecke zu flüchten. Sie stand neben einem hohen Rundbogenfenster ihres Zimmers, als Dorochow in das Lager hieb. Die Schneide des Beils fuhr durch die Laken in die Matratze. Sie mußte rasiermesserscharf sein, denn das Material bot so wenig Widerstand wie Butter. Wütend grunzte der Befallene und riß sein Mordinstrument wieder an sich. Stofffetzen und Daunen wirbelten dabei hoch.
    Coco sah ihn wieder näher rücken.
    Fliehe, Mutter, flieh! drängte ihr Sohn. Und nimm mich mit dir, damit ich nicht mehr zu weinen brauche.
    Sie antwortete ihm: Wir werden es schaffen. Du brauchst dich nicht zu grämen. Bald ist es überstanden.
    Mit schaurigem Geschrei kam der Befallene heran und ließ seine Waffe durch die Luft sausen. Er hackte die Klinge in die Wand. Coco duckte sich und wich aus. Sie befand sich nun am Fenster.
    Der Unheimliche hatte seine Mühe, das Beil wieder aus der Wand zu ziehen. Da er den Weg zur Tür verstellte, öffnete Coco das Fenster. Aber sie kam nicht dazu, sich hinauszubeugen. Das gräßliche Gesicht eines weiteren Befallenen tauchte vor ihr auf. Er knurrte und griff nach ihr. Sie lief rückwärts davon.
    Draußen klommen mehr als ein Dutzend der Befallenen von Cluebury an den Mauern des Kastells empor. Diejenigen, die nicht vom Parasiten in den Keller gelenkt worden waren, suchten andere Wege, um den Bewohnern des Gebäudes Angst und Schrecken einzujagen.
    Wieder machte der Zerfressene, der einmal Dorochow gewesen war, einen Ausfall. Coco lief. Der Parasit kannte nur ein Ziel: Mord.
    Cocos Sohn meldete sich schreiend. Er erlebte das Grauen ungeschmälert mit. Sie befand sich in einer verzweifelten Lage. Niemand kam ihr zu Hilfe. Draußen auf dem Flur eilten Agenten des Secret Service
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