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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten
Autoren: Dämonenkiller
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Flüßchens zu Fuß irgendwo einen sicheren Schlupfwinkel suchen."
    Bulevkin lachte polternd. „Der hat vielleicht Nerven!"
    „Wir bleiben zusammen", sagte Mr. Kiwibin. „Nicht wahr, Mr. Hunter?"
    „Von mir aus. Sie wissen ja am besten, was Sie den Secret-Service-Agenten erzählen können, wenn Sie auf sie treffen, oder?"
    Kiwibin lächelte. „Selbstverständlich werden wir Maynard's Castle aus angemessener Entfernung beobachten. Zunächst fahren wir aber gemeinsam zum Kastell."
    Sie stiegen ein, und der Kahn trug sie alle, ohne unterzugehen. Allerdings lag er tief im Wasser. Dorian ließ den Außenborder an. Don war in seine Jackentasche gestiegen, weil er fürchtete, von den nicht besonders rücksichtsvollen Russen getreten zu werden.
    Sie hatten ungefähr fünfzig Meter zurückgelegt, als die Befallenen die Mühle erreichten. Fluchend und kreischend schüttelten sie die Fäuste. Sie spuckten und warfen mit Steinen. Einer traf das Dollbord des Kahns. Matetic schrak zusammen und machte eine unbedachte Bewegung. Das Boot begann, bedrohlich zu schwanken. Don stieß einen entsetzten Schrei aus und kroch ganz in Dorians Jackentasche.
    „Fort oder ich schieße!" rief Bulevkin den Grüngesichtigen zu. Zur Bekräftigung riß er eine automatische Pistole aus der Schulterhalfter.
    Seine Warnung machte keinen Eindruck. Immer lauter schreiend rückten die Befallenen auf das Ufer des Flüßchens zu. Bulevkin schoß. Der Knall übertönte das Lärmen der Gegner. Einer wurde am Arm getroffen, stieß einen spitzen Laut aus und ließ sich zu Boden fallen.

    „Na bitte", sagte Bulevkin triumphierend. „Wußte ich's doch, daß wir den Burschen Respekt einjagen würden."
    „Ich bin da nicht so sicher", wandte Matetic ein.
    Mr. Kiwibin beobachtete die tobenden Befallenen und sagte: „Sie haben die Flinte noch nicht ins Korn geworfen, sie kommen wieder näher."
    „Es wird gefährlich", sagte der Dämonenkiller zu dem Puppenmann, der in der Tasche kauerte. „Halte dich gut fest. Ich sehe schwarz."
    Bulevkin schoß erneut, und jetzt zückte auch Matetic eine Pistole. Beide schossen, aber sie trafen keinen, weil die Befallenen nun nicht mehr liefen, sondern robbten. Wie Seehunde ließen sie sich ins Wasser gleiten und tauchten.
    Bulevkin machte seiner Wut Luft.
    „Verdammt doch mal! Diese raffinierten Halunken! Haben die denn überhaupt keine Angst?"
    „Es ist der Parasit in ihnen, der sie furchtlos und schlau macht", sagte Mr. Kiwibin.
    „Schneller!" feuerte Matetic Dorian an, der am Außenborder saß und das Ruder hielt. „Können Sie denn nicht mehr aufdrehen?"
    „Unmöglich. Wir fahren mit Vollgas."
    „Der Motor hat nur eine Pferdestärke" erläuterte Don aus dem Jackett heraus.
    „Wir schaffen es nicht", stellte Mr. Kiwibin fest. „Hoffen wir wenigstens, daß..."
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Plötzlich geriet das Boot ins Schlingern und kippte so weit nach Steuerbord und Backbord, daß Matetic unwillkürlich einen Schrei ausstieß. Alle Insassen versuchten, sich festzuhalten und das Gleichgewicht wiederherzustellen. Aber das war ein aussichtsloses Unterfangen - die tauchenden Befallenen hatten den Kahn von unten gepackt und setzten nun alles daran, ihn kentern zu lassen.
    Dann war es soweit. Das Boot schlug um. Dorian stieß sich rechtzeitig ab und landete im Wasser. Er sah noch, daß Mr. Kiwibin mit den Füßen voraus ins Wasser sprang und daß Bulevkin und Matetic fluchend in die Fluten purzelten. Dann schoß er pfeilgerade nach unten.
    Er war überrascht, wie tief das Gewässer war. Er gelangte nicht einmal bis auf den Grund. Neben und hinter ihm schwammen die Befallenen wie Fische.
    Dorian tauchte auf, und der Puppenmann, der die Tasche verlassen hatte, steckte neben ihm den Kopf aus dem Wasser. Don schwamm auf das Ufer zu, und er schaffte es auch, den Grüngesichtigen zu entkommen. Dorian jedoch wurde von unten festgehalten. Dann zerrten ihn die Gegner hinab, um ihn jämmerlich ertrinken zu lassen. Mr. Kiwibin und seinen beiden Angestellten erging es nicht anders.
    Zwei Befallene hielten den Dämonenkiller fest. Andere kamen herangepaddelt. Insgesamt mußten es dreißig bis vierzig sein, die jetzt in dem Flüßchen schwammen, und vom Ufer aus folgten immer mehr.
    Dorian holte die Gnostische Gemme hervor. Die Befallenen ließen von ihm ab - immer noch war der Respekt vor dem Talisman groß. Die Luft wurde ihm knapp. Verzweifelt kämpfte er sich frei, stieß nach oben und schnappte über dem Wasserspiegel
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