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0659 - Das Bio-Programm

Titel: 0659 - Das Bio-Programm
Autoren: Unbekannt
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den Ilt.
    „Bis jetzt habe ich nur wenige Informationen über ihn", antwortete er. „Auf jeden Fall war er ein wichtiger Mann, der über lange Jahre hinweg in der politischen Führungsspitze mitgearbeitet hat.
    Sein Sohn Ivec-Tanhor ist ein Mitarbeiter von Roctin-Par, fast schon ein Vertrauter."
    „Weiß er schon, was geschehen ist?"
    Irsac-Rar senkte den Kopf. „Ich habe mit ihm gesprochen.
    Er war entsetzt."
    „Er hat meinen Freund Ras verdächtigt", sagte Gucky empört.
    „Woher weißt du das?" fragte Irsac-Rar.
    „Du solltest wissen, Isaac, daß ich Telepath bin."
    Die Eröffnung rief keinerlei erkennbare Reaktion hervor.
    „Warum nennst du mich Isaac?" fragte Irsac-Rar.
    „Weil du so schöne rote Haare hast, Isaac."
    „Hat denn dieser Isaac, mit dem du mich vergleichst, auch rote Haare gehabt?"
    „Nein - warum?" Gucky blickte den Beamten unschuldig an.
    Irsac-Rar nahm es mit Humor. Seine Augen blitzten auf, und seine Lippen verzogen sich. Er wandte sich wieder Ras zu.
    „Der Fall ist erst durch die Bedeutung von Izal-Ronon so wichtig geworden", erklärte er. „Die Bevölkerung will genau wissen, was passiert ist. Sie hat ein Recht darauf."
    Das Gebäude der Ermittlungsbehörde lag mitten in der Hauptstadt. Es war ein architektonisch nicht sehr interessanter Rundbau, der auf Säulen ruhte. Das Dach, das als Parkplatz für die Flugmaschinen diente, trug das Symbol der Ermittlungsbehörde, ein riesiges, smaragdgrünes Auge.
    Auf einer schimmernden Energiescheibe sanken Ras Tschubai, Gucky und der Provconer in die Tiefe. Sie kamen direkt in der Pathologie heraus. Der Umfang der Untersuchungsräume und Labors ließ den Schluß zu, daß Verbrechen auf Gäa nicht unbekannt waren.
    Seltsam, dachte Ras, während sie über einen langen Gang auf ein blaues Schott zugingen. Viele Dinge und Erscheinungen wiederholen sich in allen Zivilisationen, auch wenn diese noch so verschieden voneinander sind. Gute und böse Wesen scheint es überall zu geben.
    Das Schott glitt zur Seite. Sie blieben vor einer transparenten Scheibe stehen und blickten in den Operationsraum, in dem Izal-Ronon untersucht wurde. Er lag auf einem Tisch, und ein Provconer stand bei ihm. Vorsichtig brachte er einige kleine Schnitte mit einem Skalpell an, um Proben von der Haut und dem Unterhautgewebe zu entnehmen. Dann trat er zurück, und eine metallische Haube senkte sich über den Toten herab.
    Ras Tschubai beobachtete ein rötliches Flimmern darunter.
    Zugleich leuchteten an einer Kontrolltafel zahlreiche Lichter auf.
    Das war alles. Nach einigen Sekunden war es vorbei. Die Haube hob sich wieder. Der Pathologe kehrte von einem Labortisch zurück, wo er die Proben in verschiedene Gerätschaften geschoben hatte. Er blieb vor der Scheibe stehen und wusch sich die Hände in einem Strahlenfeld.
    „Die Untersuchung ist abgeschlossen", sagte er. „Das Endergebnis liegt mir noch nicht vor. Jetzt aber schon steht fest: Der Tote ist erwürgt worden. Täter: das Massagegerät. Das ist die einzige Todesursache. Andere Verletzungen liegen nicht vor."
    Die Stimme kam so klar und deutlich durch die Scheibe, als sei diese gar nicht vorhanden. „Seltsam", murmelte Irsac-Rar. Der Pathologe hob beide Hände, um zu unterstreichen, wie überrascht auch er war.
    „Allerdings", entgegnete er. „Wer läßt sich schon erwürgen, ohne sich zu wehren?"
    Er ging zu dem Untersuchungsroboter und entnahm dem angeschlossenen Computer eine Folie. Er überflog die Aufzeichnungen des Gerätes, während er zur Scheibe zurückkehrte.
    „So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht", sagte er und blickte den Ermittlungsleiter an. „Das Opfer ist paralysiert worden. Es war also bewußtlos, als es unter das Massagegerät gelegt und gewürgt wurde."
    „Das bedeutet, daß es sich auf gar keinen Fall um einen Unglücksfall handeln kann, sondern um Mord", sagte Ras Tschubai. „Läßt sich feststellen, ob ein terranischer oder ein provconischer Paralysestrahler benutzt wurde?"
    Irsac-Rar und der Pathologe sahen den Terraner irritiert an.
    „Das ist völlig ausgeschlossen", erwiderte der Arzt. „Wir sind froh, daß wir die Paralysewirkung überhaupt noch nachweisen können. Immerhin ist dieser Mann tot."
    „Stellen Sie sich vor - das habe ich auch schon gemerkt", sagte Ras bissig.
    Irsac-Rar dankte dem Pathologen und sagte: „Wir gehen nach oben."
     
    *
     
    Das Arbeitszimmer des Ermittlungsleiters lag im obersten Stockwerk des Gebäudes direkt unter dem Parkdach.
    Irsac-Rar
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