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0659 - Das Bio-Programm

Titel: 0659 - Das Bio-Programm
Autoren: Unbekannt
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dachte er. Die Wahrheit können sie auf gar keinen Fall erkennen.
    Er landete in dem Kapselgitter an der Seite eines Verwaltungsgebäudes von Aercto-Tanam. In zahlreichen offenen Boxen parkten andere Flugzeuge. Direkt neben der Tür, durch die er auf einen breiten Gang gelangte. Hier wimmelte es von Uniformierten. Die meisten von ihnen kannten ihn. Sie grüßten ihn respektvoll und ließen ihn passieren, ohne ihn zu kontrollieren.
    Ein gewisses Hochgefühl kam in ihm auf, und seine Sicherheit wuchs. Er wußte, daß Roctin-Par über die Vorfälle im Ermittlungszentrum informiert werden würde, aber auch er würde sein wahres Motiv kaum erkennen.
    Roctin-Par hielt sich in einem Büro auf, das ihm vorübergehend von einem hohen Beamten zur Verfügung gestellt wurde.
    Hier war die Zentrale einer Sondereinheit errichtet worden, die für die Koordination der Arbeit zwischen den Provconern und den Terranern verantwortlich war.
    Der Führer der Aufständischen kam Ivec-Tanhor entgegen.
    Er empfing ihn mit freundlichen und mitfühlenden Worten.
    „Ich hoffe, daß man den Täter sehr bald findet", sagte er.
    „Davon bin ich überzeugt", entgegnete Ivec-Tanhor. „Irsac-Rar ist ein Mann, von dem man sagt, daß ihm bisher kein Verbrecher entgangen ist.
    Er wird es auch dieses Mal schaffen."
    Die beiden Provconer setzten sich. Ein Adjutant brachte erfrischende Getränke. Ivec-Tanhor trank hastig. Er fühlte sich wie ausgetrocknet.
    „Wie sieht es aus?" fragte er. „Sind wir weitergekommen?"
    Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit Roctin-Par zu sprechen, seitdem dieser zurückgekehrt war.
    Ivec-Tanhor merkte, daß seine Finger zu zittern begannen.
    Bisher war er ein echter Freund Rhodans und der Terraner gewesen. Nun aber ließ allein der Gedanke an Rhodan schon Haßgefühle in ihm aufkommen. Sie drohten ihn zu überwältigen.
    Nur mühsam beherrschte er sich. Wenn er gewußt hätte, wie er gegen den Terraner hätte intrigieren können, er hätte es getan.
    Ihm war jedoch bis zur Stunde nichts eingefallen, was er gegen ihn sagen konnte. Wenn er Rhodan zu Fall bringen wollte, dann mußte er handfeste Beweise dafür bringen, daß der Mann von der Erde der Todfeind der Provconer war.
    Daß Rhodan das war, davon war Ivec-Tanhor felsenfest überzeugt. Er fragte nicht mehr, wie er zu dieser Ansicht gekommen war. Er akzeptierte, was mit ihm geschehen war.
    Irgend etwas hatte ihn völlig verändert und sein Innerstes nach außen gekehrt.
    Noch brachte er die Ereignisse nicht in einen Zusammenhang.
    „Wir sind mit Riesenschritten vorangekommen", antwortete Roctin-Par auf die Frage seines Mitarbeiters.
    „Was ist geschehen?" fragte Ivec-Tanhor. „Ich habe noch nichts gehört. Du bist recht schweigsam gewesen."
    „Ich habe angenommen, daß du mit privaten Dingen zu sehr belastet bist."
    Der Sohn des Ermordeten verzog das Gesicht.
    „Mein Vater war kein Jüngling mehr. Sein Leben neigte sich dem Ende zu."
    Roctin-Par war überrascht, aber er ließ es sich nicht anmerken.
    Verstohlen musterte er Ivec-Tanhor. Vater und Sohn hatten immer ein besonders herzliches Verhältnis miteinander verbunden.
    Wenn Ivec-Tanhor nun mit einer solchen Floskel antwortete, dann wollte er damit wahrscheinlich nur seine Trauer überdecken - glaubte der Führer der Provconer.
    „Was ist geschehen?" wiederholte er die Frage seines Vertrauten und Freundes. „Die Terraner haben eine Waffe - das sogenannte KPL-Gerät - mit der sie die Energieraumschiffe vernichten können. Sie unterbrechen die energetische Verbindung mit dem Hyperraum. Und damit bricht alles zusammen. Der Rest läßt sich mit den Bordgeschützen erledigen."
    „Ach", sagte Ivec-Tanhor tonlos.
    Ihm war, als habe er einen fürchterlichen Hieb in den Magen bekommen. Er war froh, daß in diesem Moment zwei hohe Offiziere eintraten. Roctin-Par erhob sich und begrüßte sie.
    Dadurch hatte Ivec-Tanhor genügend Zeit, sich zu erholen.
    Als die Offiziere sich ihm zuwandten, sah er wieder so aus wie vorher. Er verabschiedete sich.
    „Ich will dich nicht länger aufhalten als notwendig", sagte er.
    „Wir sehen uns später noch."
    Roctin-Par ließ ihn gehen. Das Gespräch mit den Offizieren erforderte seine ganze Konzentration.
    Er achtete nicht mehr auf Ivec-Tanhor.
    Dieser kehrte wie betäubt zu seinem Gleiter zurück. Vor seinen Augen flimmerte es, und sein Herz jagte. Der Pulsschlag dröhnte ihm in den Ohren, und wieder stellten sich Schmerzen ein.
    Der Haß gegen die Terraner wurde umfassend
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