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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
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keinen Aktivator mehr besitzt, heilt auch die Schußwunde auf seiner Brust schlecht. Ich glaube, daß er ein paar Stunden früher zum Sterben verurteilt ist, als wir jetzt noch annehmen."
    „Ich lasse mich nicht drängen", erwiderte Rhodan. „Wenn wir ihn zu früh nach Pamur bringen, war alles umsonst. Er hatte schon immer eine gute Konstitution. Wenn nur noch ein Funken Leben in ihm ist, wird er sich seinen Aktivator umhängen und in kurzer Zeit genesen."
    „Die Aufmerksamkeit der Laren hat nachgelassen", bemerkte Roi Danton. „Wäre es unter den gegenwärtigen Umständen nicht klüger, die Mutanten einzusetzen?"
    „In Pamur!"
    Danton machte eine unwillige Bewegung.
    „In Pamur sollen die Mutanten nur einen Scheinangriff durchführen, um die Laren abzulenken. Ich dachte an einen richtigen Versuch."
    „Nein", sagte Rhodan. „Allmählich solltest auch du gemerkt haben, daß ich damit nicht einverstanden bin."
    „Du spielst eiskalt mit seinem Leben."
    „Ich spiele nicht, und ich bin auch nicht eiskalt", erwiderte Rhodan geduldig. „Das weißt du genau. Es kommt einfach darauf an, daß wir jetzt die Nerven behalten. Es ist besonders schlimm, daß sich keiner von uns mit der Situation abfinden will. Wer immer einen Mutanteneinsatz zur Rettung Atlans vorschlägt, will in Wirklichkeit, daß wir die Laren treffen und ihnen endlich eine Niederlage beibringen, der sie sich auch bewußt werden."
    „Ist das so falsch?"
    „Nein, natürlich nicht. Aber darauf kommt es jetzt nicht an."
    Rhodan spürte, daß sich die Fronten zwischen ihm und Michael verhärtet hatten. In ein paar Stunden würde alles vorüber sein - so oder so.
    „Laß mich jetzt allein", bat er Danton. „Ich muß mich auf die entscheidende Begegnung mit Hotrenor-Taak vorbereiten."
    Die Schmerzen der Brustwunde hatten nachgelassen, aber Atlans Allgemeinzustand verschlechterte sich zusehends. Er lag auf dem Rücken und spürte, wie die Kraft aus seinem Körper strömte. Das Fehlen des Zell-aktivators zeigte die ersten verhängnisvollen Folgen. Atlan ahnte, daß er erst den Anfang des Zerfalls registrierte. Es würde schlimmer werden, viel schlimmer. Noch immer befand er sich in der Energiezelle. Er erhielt keine Nahrung mehr. Niemand hatte sich um seine Verletzung gekümmert. Wenn er den Kopf hob, sah er, daß der Gerichtssaal bis auf ein paar larische Wächter verlassen war. Nur zwei Fernsehkameras von TTV kreisten ständig um das Gefängnis. Man filmte seinen Tod und übertrug dieses Programm in alle Teile der Galaxis.
    Wenigstens trage ich auf diese Weise noch einmal zur Unterhaltung aller bei, dachte Atlan sarkastisch.
    Dabei war seine Stimmung verzweifelt Vergeblich hatte er bisher auf eine Rettungsaktion durch die Terraner gewartet.
    Warum unternahm Perry Rhodan nichts?
    Allmählich begann der Arkonide jede Hoffnung zu verlieren.
    Man hatte ihn offenbar aufgegeben, geopfert für eine fragwürdige Sicherheit der Menschen.
    Er richtete den Oberkörper auf. Das bereitete ihm große Schmerzen.
    Die Laren, die sich noch im Gerichtssaal aufhielten, beachteten ihn nicht. Sie waren nur hier, um bei eventuellen Befreiungsversuchen sofort eingreifen zu können.
    Atlan fragte sich, ob es einen Sinn hatte, wenn er versuchte, die Laren in ein Streitgespräch zu verwickeln. Sollte er ihnen verraten, daß Rhodan einen Ersatzaktivator zerschossen hatte?
    Atlan sah keinen Sinn darin.
    Du mußt dich schonen, du Narr!. meldete sich sein Extrahirn.
    Noch besteht Hoffnung.
    Schonen? wiederholte Atlan spöttisch.
    Wenn es zu einer Befreiungsaktion kommt, brauchst du deine Kräfte. Bleib liegen und ruh dich aus. Das ist jetzt am vernünftigsten.
    Also gut! dachte Atlan. Ich werde mich danach richten.
    Er ließ sich zurücksinken und versuchte sich zu entspannen.
    Das gelang ihm nur unvollkommen. Sein immer schneller alternder Körper bereitete ihm große Schwierigkeiten. Hinzu kamen die Schmerzen der Brandwunde und Hunger und Durst, die ihn quälten.
    So wollte ich niemals enden! dachte er bitter. Nicht auf diese Weise.
    Du lebst noch! widersprach sein Extrasinn. Das ist jetzt alles, was zählt.
    Hotrenor-Taak hielt sich nicht mehr im Gerichtssaal auf, sondern im SVE-Schiff, das auf dem freien Platz vor Terrania-Hall gelandet war und dort noch immer stand. Wie immer, wenn Perry Rhodan um eine Unterredung mit dem Larenführer bat, wurde er sofort vorgelassen. Rhodan war allein gekommen, denn er war nicht sicher, ob sich seine Freunde in dieser kritischen Situation
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