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0655 - Der Fund

0655 - Der Fund

Titel: 0655 - Der Fund
Autoren: Jason Dark
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Hand und drückte die Klinke. Einen Moment später war das Tor offen und die Bahn für den Unheimlichen frei…
    ***
    Der Mann mit dem Fischgesicht war in seinem Element. Er kam mir vor, als hätte er sich endlich einen alten Traum erfüllen können. Seine Lippen hatte er noch weiter vorgeschoben und er schwenkte die Waffe leicht von einer Seite zur anderen.
    »Wohin willst du die Kugel haben, Bulle?«
    »Nirgends.«
    Fischgesicht Leconte lachte hohl. »Es ist schon etwas Besonderes, von der eigenen Waffe erschossen zu werden, das stimmt. Würde mir auch nicht gefallen, aber du hast dich in Dinge eingemischt, die dich nichts angehen. Das Skelett ist für uns, wir haben es gesucht und wir werden es auch mitnehmen.«
    »Wohin? Für wen?«
    »Es gibt da einen Mann, der ganz scharf darauf ist. Er sammelt so etwas, verstehst du?«
    »Skelette?«
    »Nicht nur. Er ist Historiker und Magier. Du wirst ihn nicht kennen, er lebt auch nicht hier.«
    »Wo dann?«
    »In Portugal.«
    »Das ist tatsächlich weit weg.«
    »Für dich unerreichbar. Wenn wir unseren Freund haben, werden wir ihn ihm bringen. Das ist alles.«
    »Wie heißt denn euer Chef?«
    »Nando Morcote!«
    »Kenne ich nicht.« Da hatte ich nicht gelogen, denn dieser Name sagte mir nichts, noch nichts. Sollte ich aus dieser Lage mit heiler Haut herauskommen, würde alles ganz anders aussehen. Dann bekam auch das Fischgesicht von mir die Quittung.
    »Ich habe es dir gesagt, Bulle, weil du sowieso keine Chance mehr hast, dein Wissen zu nutzen. Du wirst durch eine Kugel sterben, dein Freund ist verbrannt. Ich hätte dich auch gern angezündet, aber…«, er leckte über seine Lippe. »Wie bist du eigentlich entkommen?«
    »Glück.«
    Leconte nickte. »Es passiert nur selten, dass jemand dem Strick entgeht. Ich glaube, es wird…«
    Um Himmels willen. Ich begann, zu schwitzen. Ich wollte nicht, dass er schoss. Nicht nur ich würde mein Leben verlieren. Er konnte die Frau im Haus auch nicht mehr am Leben lassen, denn sie war eine Zeugin.
    Dann war da noch Suko. Ich konnte nur beten und hoffen, dass ihm etwas aufgefallen war.
    »Noch einen Moment«, bat ich. »Wie wollt ihr das Skelett oder was immer es auch ist, finden? Es hat das Grab verlassen und ist jetzt unterwegs. Allerdings weiß niemand, wohin…«
    »Irrtum, Bulle. Nicht wir werden es finden. Es findet uns. Es hat eine Botschaft empfangen. Eine bestimmte Botschaft. Deshalb kam es aus dem Grab. Wir sind nur für den gut organisierten Transport zuständig. Morgen um diese Zeit wird es seinen Zielort längst erreicht haben.«
    »Das kann ich mir denken. Eine Frage hätte ich trotzdem noch. Was hat das Skelett mit den Templern zu tun?«
    »Vielleicht war es selbst mal ein Templer, der im Wald verscharrt wurde. Ich weiß es nicht genau, mein Boss ist da besser, das kannst du mir glauben, Bulle.« Er wollte noch etwas sagen, doch ein Geräusch vom gekippten Fenster her irritierte ihn. Er überlegte einen Moment, dann zogen sich die Lippen abermals in die Breite. »Schade um die Kleine. Sie werden wir nach dir umlegen. Unser Chef will keine Zeugen. Wer große Dinge vorhat, kann keine Störungen gebrauchen. Auch du bist ein Störfaktor, Bulle. Deshalb mache ich jetzt Schluss.«
    Mir brach der Schweiß aus. Die letzten Worte des Budd Leconte hatten sich verdammt endgültig angehört. Der verfolgte gnadenlos sein Ziel, er ging über Leichen.
    »Dann schöne Höllen…«
    »He, Budd!«
    Die zischende Stimme eines seiner Kumpane irritierte ihn und ließ ihn zögern. Ohne mich aus den Augen zu lassen, fragte er: »Was ist denn los, verdammt?«
    »Da kommt jemand.«
    »Wer?«
    »Weiß nicht. Ich habe nur das Quietschen am Tor gehört. Auch die anderen sind der Meinung…«
    Suko, dachte ich. Das konnte nur Suko sein - oder?
    »Sieh nach.«
    »Gut.« Der Kerl verschwand.
    Ich wusste jetzt, dass die Männer gedungene Killer waren. Möglicherweise Söldner, die für Geld alles taten.
    Leconte nickte mir zu. »Eine Gnadenfrist, Bulle. Aber nur eine sehr kurze. Sprich dein letztes Gebet, die Zeit hast du noch.«
    »Mal sehen.«
    Hastige Schritte ließen uns beide aufhorchen. Der Mann kehrte zurück. Er war aufgeregt. »Das ist das ist…«
    »Scheiße, Jules, rede!«
    »Er - er kommt. Er ist schon im Garten. Er hat uns gefunden, Budd. Er hat uns gefunden!«
    ***
    Nicht nur Leconte war überrascht worden, auch die anderen Männer konnten es kaum fassen.
    Für einen Moment war Leconte abgelenkt und ich nutzte diese winzige
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