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0654 - Das Mondgehirn denkt anders

Titel: 0654 - Das Mondgehirn denkt anders
Autoren: Unbekannt
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Die Ereignisse im Zusammenhang mit Ihrem Auftauchen, Verkünder der Hetosonen, wirkten so verwirrend, daß sich die meisten Schiffskommandanten der Solaren Flotte mitsamt ihren Schiffen und Besatzungen weit von der Erde abgesetzt haben. Versuche, Verbindung mit ihnen aufzunehmen, scheiterten bisher entweder an der Schwierigkeit, ungerichtete Hyperkomsendungen über weite Strecken ohne Relaisschiffe zu schicken, oder an dem psychischen Schock, unter dem die Kommandanten und Besatzungen stehen.
    Das ist aber noch nicht alles. Irgendwann werden die Schiffe der Flotte sich wieder melden und auch wieder zurückkehren, aber selbst dann wäre ich gegen eine Abrüstung. Wenn ich mein Amt als Erster Hetran der Milchstraße ausfüllen soll, dann benötige ich sowohl die gesamte Solare Flotte als auch die Neubau- und Reparaturwerften auf Luna, um eine Durchsetzung meiner Anweisungen gegen aufrührerische Elemente notfalls mit Gewalt zu erzwingen."
    Der Lare lächelte abermals jovial. „Aber, aber!" sagte er. „Sie wissen doch, daß die Bändigung solcher Elemente eine Sache meiner Flotten ist. Folglich wird Ihre Solare Flotte nicht mehr benötigt, und die Raumflotten der anderen drei Sternenreiche müssen natürlich ebenfalls abgerüstet werden, damit das militärische Gleichgewicht nicht gestört wird."
    Der Großadministrator blickte dem Laren in die Augen.
    „Sie wissen so gut wie ich, daß ich in der gegenwärtigen Situation nicht von den drei anderen Sternenreichen verlangen kann, sie sollten ihre Flotten abrüsten. Wir müssen diplomatisch vorgehen, um das Ansehen des Konzils und Ihr Ansehen, Verkünder der Hetosonen, nicht zu schädigen. Rüsten aber die drei anderen Sternenreiche nicht ab, werden die Menschen des Solaren Imperiums niemals mit unserer eigenen Abrüstung einverstanden sein. Vergessen Sie nicht, daß die drei anderen großen Sternenreiche in der Vergangenheit die Feinde des Solaren Imperiums waren. Nein, wir müssen geduldig und feinfühlig vorgehen, um ernste Schwierigkeiten zu vermeiden."
    Hotrenor-Taak überlegte, dann erwiderte er bedächtig: „Sie haben sich uns gegenüber bisher loyal verhalten, Erster Hetran. Deshalb wollen auch wir loyal Ihnen gegenüber sein. Die Beschlüsse des Konzils der Sieben Galaxien müssen durchgeführt werden. Ich bin jedoch bereit, um Ihnen unnötige Schwierigkeiten zu ersparen, beim Konzil um Aufschub nachzusuchen. Allerdings wird das Konzil keinen unbegrenzten Aufschub gewähren. Ich bitte Sie also, insgeheim schon mit den Vorbereitungen zu beginnen." Perry nickte.
    „Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Verkünder der Hetosonen", sagte er, obwohl es in ihm kochte. „Seien Sie versichert, daß ich alles tun werde, um dieser Milchstraße den Frieden zu geben, auf den sie ein Anrecht hat."
    Er winkte Tifflor und Rorvic und verließ mit ihnen das Hauptquartier, um sich an einen Ort zurückzuziehen, an dem noch keine larischen Ohren mithörten.
     
    *
     
    Einige Stunden später landete ein Schneller Kreuzer der USO auf einem kleinen Raumhafen des Erdmondes. Der Name des Schiffes war unwichtig, nicht aber der Name des Mannes, der darin von Quinto-Center zum Solsystem gereist war.
    Der Mann hieß Atlan.
    Allerdings nannte er sich nicht Atlan, sondern Douglas Gonovar, und er trug auf seiner Raumkombination die Rangabzeichen eines USO-Spezialisten im Range eines Obersten.
    Auch sonst waren einige Veränderungen an ihm zu erkennen.
    Sein sonst silberweißes schulterlanges Haar schimmerte in tiefem Schwarz. Dazu kamen ein dünner schwarzer Kinnbart, blaue Augen und eine rohlederfarbene Haut. Seinen Papieren nach stammte Oberst Douglas Gonovar von Ivenhoe, einem früheren terranischen Kolonialplaneten, der inzwischen die Autarkie erlangt hatte.
    Lordadmiral Atlan besaß mehrere gute Gründe, maskiert und unter falschem Namen auf Luna zu landen. Ein Grund war der, daß der Lare Hotrenor-Taak ihn - zu Recht - verdächtigte, nur mit aktiver Hilfe des Rebellenführers Roctin-Par aus dessen Raumschiff entkommen zu sein. Der zweite Grund wog für Atlan weitaus schwerer; er bestand in der Meldung eines Verbindungsmannes, nach der USO-Spezialisten und Mutanten des neuen Korps festgestellt haben wollten, daß die Laren beabsichtigten, das in der gigantischen Biopositronik Nathan verankerte Gesamtwissen der Menschheit sowie zahllose andere eminent wichtige Daten in ihren Besitz zu bringen.
    Diese Meldung wollte Atlan an Ort und Stelle nachprüfen.
    Deshalb war er persönlich von
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