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0654 - Das Mondgehirn denkt anders

Titel: 0654 - Das Mondgehirn denkt anders
Autoren: Unbekannt
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Kiefer zum Halsansatz. Bei flüchtigem Hinsehen konnte man sie für Backenbärte halten, bei genauerem Hinsehen glichen sie eher den Kiemen kaltanischer Fischmenschen.
    Diese larischen Ohren erfüllten zwei Funktionen. Einmal ermöglichten sie ein normales akustisches Hören, zum anderen dienten sie als Sender und Empfänger für Schallschwingungen im Ultrabereich. Die Laren konnten sich also nach der Art und Weise terranischer Fledermäuse auch in völliger Dunkelheit ausgezeichnet orientieren.
    Als Hotrenor-Taak sich nach Perry umdrehte und dabei den breiten Mund zu einem Lächeln verzog, sah der Großadministrator die ungewöhnlich breiten Schneidezähne des Ober- und Unterkiefers.
    Rhodan erwiderte das Lächeln nicht. Eisig erklärte er: „Ich sollte Sie dafür bestrafen lassen, daß Sie meine Befugnisse als Erster Hetran der Milchstraße mißachteten und ohne mein Wissen einen Krieg gegen die Völker der Blues anzettelten !"
    Das Lächeln des Laren erlosch.
    „Es gehört nicht zu Ihren Befugnissen, den Abgesandten des Konzils der Sieben Galaxien zu maßregeln, Erster Hetran der Milchstraße. Die Aktion ist auch nicht vergleichbar mit der Eröffnung eines Krieges. Es handelte sich vielmehr um eine Strafaktion. Die Völker der Blues hatten eine Verstärkung ihrer Rüstung eingeleitet, die gegen die Interessen des Hetos der Sieben verstieß."
    Perry Rhodan merkte, daß er etwas zu weit gegangen war.
    Noch besaß er keine Möglichkeit, die Bevormundung durch den „Verkünder der Hetosonen" abzuschütteln. Folglich mußte er seine Rolle als Mann, der sich über die neugewonnene Machtfülle freut, weiterspielen. Er lenkte ein.
    „Sie hätten mich zumindest vorher unterrichten können", erwiderte er. „Wenn ich meine Funktion als Erster Hetran der Milchstraße zur Zufriedenheit des Konzils der Sieben Galaxien erfüllen soll, muß ich wissen, was in der Milchstraße vorgeht und welche Planungen von Seiten des Hetos der Sieben laufen."
    „Das klingt vernünftig", meinte Hotrenor-Taak jovial. Er schlenderte zu Rhodan, von den Blicken seiner drei Offiziere begleitet, die wie er eine enganliegende Raumfahrerkombination von dunkelroter Farbe trugen.
    Rhodan nahm die joviale Annäherung des Laren mit gemischten Gefühlen auf. Er ahnte, daß Hotrenor-Taak nichts Erfreuliches im Schilde führte.
    Und seine Ahnung trog ihn nicht, denn als der Lare ihn erreicht hatte, legte er ihm - ganz nach terranischer Manier - eine Hand auf die Schulter und sagte: „Es klingt so vernünftig, daß ich bereit bin, Sie über die nächsten Planungen des Hetos der Sieben zu unterrichten.
    Gemäß der neuesten Beschlüsse des Konzils der Sieben Galaxien muß ich Sie ersuchen, die Abrüstung der Solaren Flotte, der Flotten der drei großen, von Menschen beherrschten Sternenreiche sowie die Stillegung der Raumschiffswerften auf Luna einzuleiten."
    „Was?"
    Julian Tifflor und Dalaimoc Rorvic riefen es wie aus einem Mund. Sie waren herumgefahren und starrten Hotrenor-Taak fassungslos an. Der Lare lächelte nachsichtig. „Entschuldigen Sie meine schonungslose Offenheit, meine Herren", sagte er beinahe liebenswürdig, „aber der Bund der Sieben kann und darf nicht zulassen, daß Lebewesen, deren geistige Reife hinter dem technischen Entwicklungsstand leider weit zurückgeblieben ist, mit Instrumenten spielen, die ganze Sonnensysteme vernichten können. Sie sind weitaus klüger als die meisten Menschen auf der Erde und auf anderen Planeten, deshalb werden Sie einsehen, daß der Beschluß uneigennützig auf das Wohl aller Intelligenzen dieser Galaxis, auf den dauernden Frieden, gerichtet ist."
    Solarmarschall Tifflor musterte den Laren von oben bis unten, dann entgegnete er verächtlich: „Sicher werden Sie noch hinzufügen, daß Sie die 'Befriedung' der Milchstraße notfalls durch Krieg erzwingen wollen, nicht wahr?"
    „Wir sind Ihnen in wissenschaftlich-technischer Hinsicht so weit voraus, daß wir keinen Krieg führen müssen, um die Beschlüsse des Hetos der Sieben durchzusetzen", erklärte Hotrenor-Taak milde. „Aber ich bin sicher, daß Sie gar nicht erst versuchen, sich gegen die Konzilsbeschlüsse zu stellen."
    „Darüber zu reden, erübrigt sich", sagte Perry Rhodan. „Zur Zeit sind wir nämlich gar nicht in der Lage, diese Beschlüsse in die Tat umzusetzen."
    „Was meinen Sie damit?" erkundigte sich Hotrenor-Taak verwundert.
    „Sie müßten es eigentlich wissen", antwortete Perry. „Aber ich will es gern noch einmal erläutern.
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