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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seine schützende Hand über Eysenbeiß gehalten hatte. Jener, der sich lange unerkannt auf der Erde aufgehalten hatte, aber umkam, als der Großangriff zurückgeschlagen und das Sternenschiff zerstört wurde.
    Eysenbeiß war zur Erde gelangt, hatte Macht gewonnen. Er war zum Berater des Fürsten der Finsternis geworden, hatte schließlich Satans Ministerpräsidenten Lucifuge Rofocale von seinem Thron verjagt -bis ihn ein Tribunal der Dämonen des Verrats an der Hölle überführte und zum Tode verurteilte.
    Weil er nämlich insgeheim einen Pakt mit der DYNASTIE DER EWIGEN geschlossen hatte - die nicht nur Gegner der Menschen, sondern auch der Dämonen war. Schließlich stritten sie sich um die gleiche Beute…
    Aber irgendwie hatte Eysenbeißens Geist überlebt und hatte schließlich Besitz vom Körper des Ewigen Yared Salem ergriffen. Und in diesem Körper, den er komplett unter seine Kontrolle gebracht hatte, war er schließlich zum ERHABENEN geworden.
    Kein Ewiger hatte es geahnt; die Tarnung war perfekt gewesen.
    Bis Zamorra und Sid Amos dafür gesorgt hatten, daß diese Tarnung aufflog.
    Zamorra war absolut sicher, daß Eysenbeiß diesmal nicht überlebt haben konnte. Das Todesurteil war bereits gefällt, noch ehe ein Prozeß stattfinden konnte.
    Und selbst, wenn Eysenbeiß wider Erwarten noch ein weiteres Mal überlebt haben sollte, um heimlich einen anderen Wirtskörper zu unterjochen und in dessen Maske aufzutreten - er würde es nicht noch einmal schaffen, an die Spitze der Dynastie zu gelangen.
    Dazu fehlten ihm diesmal die Voraussetzungen.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Nein, es war unmöglich. Eysenbeiß war tot, mußte tot sein. Aber selbst wenn er es nicht war, war er nicht wieder der ERHABENE.
    Die beiden Menschen traten zwischen den Regenbogenblumen hervor.
    Bei Tendyke’s Home wuchsen sie im Freien in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses.
    Aber - »Das stimmt doch nicht!« entfuhr es Zamorra. »Verdammt, das ist nicht möglich! Das ist doch nicht…«
    Die ganze Umgebung war falsch.
    Es war nicht Nachmittag, und es war auch nicht Tendyke's Home, wo sie sich jetzt befanden.
    Es war… unmöglich…
    ***
    Taran hörte die Stimmen an der Wohnungstür.
    Er erkannte die Stimme der Frau. Er hatte die Aura dieses Wesens gespürt.
    Gefahr!
    Sie war ihm beinahe zuvorgekommen! Er mußte eingreifen, sofort.
    Er hatte eben zu lange gezögert, hatte Zeit damit vergeudet, seine Gestalt zu verändern, um die Zielperson nicht mit deren eigenem Aussehen zu schockieren!
    Er öffnete die Tür, die ihn vom Schlafzimmer in den Wohnraum führte. Er sah, wie die Zielperson herumwirbelte und ihm eine Jacke entgegenschleuderte. Unwillkürlich versuchte Taran sie abzufangen, war aber dadurch gehandicapt. Als er die Jacke wieder zur Seite warf, starrte er in die Mündung einer Pistole.
    »Vorsicht, nicht schießen«, sagte er. »Ich bin nicht Ihr Feind, Stefan. Ich bin hier, um Sie zu warnen.«
    »Ach, ja?« Stefan Kreis fixierte ihn über den Lauf der beidhändig gehaltenen Pistole hinweg. »Und deshalb schleichen Sie sich irgendwie in mein Schlafzimmer ein? Und ausgerechnet in diesem Moment, wo ich abgelenkt bin, weil draußen vor der Tür jemand auf mich wartet?«
    »Davor wollte ich Sie warnen«, sagte Taran. »Sie sind in Gefahr. Sie müssen hier fort, schnell. Diese Frau wird Sie…«
    »Wird was?« fuhr Kreis ihn an, als das Amulett-Wesen zögerte. »Los, reden Sie schon.«
    »Sie werden mir vermutlich nicht glauben«, sagte Taran.
    »Ja, wenn das so ist, Mann, dann brauchen wir ja weiter keine Zeit miteinander zu vergeuden. Ich werde jetzt die Polizei anrufen und Sie festnehmen lassen. Wissen Sie - eigentlich könnte ich Sie jetzt sogar ungestraft niederschießen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Taran. »Aber das werden Sie nicht tun. Sie sind kein Killer.«
    »Da wäre ich mir gar nicht so sicher, Freundchen. Sie bleiben genau da stehen, wo Sie jetzt sind, und rühren sich nicht vom Fleck.« Er ging zur Wohnungstür, die noch immer von der Sperrkette gesichert war, hakte die Kette aus und öffnete die Tür.
    »Nein!« schrie Taran auf, der ahnte, was nun kommen mußte. »Tun Sie das nicht! Hören Sie…«
    Da war die Tür bereits offen.
    Draußen stand die Frau im roten Overall.
    Sie versetzte der Tür einen wuchtigen Tritt, daß sie nach innen flog und Kreis traf. Der wurde zurückgeschleudert.
    »Taran!« schrie sie auf.
    Sie stieß eine Hand vor. Grelles Silberlicht flirrte zwischen ihren Fingern hervor und hüllte
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