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0649 - Killer-Vampire

0649 - Killer-Vampire

Titel: 0649 - Killer-Vampire
Autoren: Claudia Kern
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Verfolgung.
    Die Geschichte wurde immer undurchsichtiger. Wer war dieser Zamorra? Wieso war O'Neill mit ihm zu Hollister gefahren, und was hatte sich in dem Motelzimmer abgespielt? So sehr sie auch versuchte, die Puzzlestücke zusammenzufügen, sie ergaben einfach keinen Sinn. Ebensowenig begriff sie, weshalb O'Neill für einige Minuten in einer Tiefgarage gehalten hatte und dann weitergefahren war. Sein Verhalten warf Rätsel auf.
    Cathal wußte, daß sie spätestens nach dem Zwischenfall im Motel ihre Kollegen über O'Neills Schritte hätte informieren müssen, aber sie hatte es nicht getan. Rein rechtlich hatte sie sich damit strafbar gemacht, weil sie geholfen hatte, eine Straftat zu vertuschen. Auf der anderen Seite wollte sie O'Neill aber noch eine Chance geben, wollte zumindest versuchen, sein Verhalten zu verstehen. Allerdings durfte ihr Verständnis nicht so weit gehen, daß sie in den gleichen Strudel gerissen wurde, in dem er sich befand.
    Deshalb stellte sie sich selbst ein Ultimatum. Sie wollte dem Wagen weiter folgen, bis er sein Ziel erreichte. Dort würde sie entscheiden, wie sie sich weiter verhalten sollte: Zamorra und ihren Kollegen allein konfrontieren oder Verstärkung holen.
    Cathal tastete nach der Waffe an ihrem Gürtel. Sie hatte nie viel von Schußwaffen gehalten, aber jetzt war sie doch froh, den Revolver eingesteckt zu haben. Die Polizistin rechnete zwar nicht damit, daß O’Neill sie angreifen würde, aber wer konnte schon sagen, wie dieser Zamorra reagierte. Mit der Waffe, so glaubte Cathal zumindest, war sie auf alles vorbereitet.
    Was nicht stimmte.
    ***
    Nicole sah den Boden auf sich zu kommen, rollte sich zusammen und konnte den Aufprall so abmildern. Federnd kam sie wieder auf die Beine und sah nach oben.
    Am nachtschwarzen Himmel konnte sie keine Bewegung erkennen, aber im nächsten Moment spürte sie schon wieder den Lufthauch hinter sich.
    Dieses Mal war Nicole klüger und warf sich flach auf den Boden. Der Schlag zischte über sie hinweg. Sie hörte einen wütenden Aufschrei und das Knacken einiger Äste. Ihr Angreifer hatte seinen Sturzflug offensichtlich falsch berechnet und war in den Bäumen gelandet.
    Nicole sprang auf und sah in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Endlich sah sie den Vampir. Er hatte sich gerade aus den Ästen befreit und schwebte über einem der Bäume.
    Nicole streckte die Hand aus und rief das Amulett. Neben Zamorra war sie die einzige, die die Waffe auf diese Art zu sich holen konnte. Es landete ohne Verzögerung in ihrer Hand. Mit einem geübten Fingerdruck verschob die Französin die Hieroglyphen des Amuletts und aktivierte es damit. Die magische Waffe schwieg allerdings und ließ den Vampir über den Bäumen gewähren.
    Nicole murmelte eine Verwünschung. Ihr Angreifer war zu weit entfernt. Irgendwie mußte es ihr gelingen, den Vampir näher heranzuholen, ohne ihn dabei wieder aus den Augen zu verlieren.
    »Hey!« rief sie laut. »Für einen Vampir bist du aber nicht gerade geschickt.«
    Hoch über den Bäumen hörte Roberto mit seinen empfindlichen Ohren ihre Worte und knurrte wütend. Sie hatte recht. Es war für ihn wirklich nicht leicht, mit den breiten Fledermausflügeln seinen Flug zu steuern, aber das gab ihr noch lange nicht das Recht, sich über ihn lustig zu machen. Der Mexikaner griff mit beiden Händen in seinen Gürtel und zog die Pistolen heraus, die er als Mensch immer bei sich getragen hatte und die er auch als Vampir nicht ablegen wollte. Wenn er Nicole mit seinen neuen Fähigkeiten nicht töten konnte, mußten eben die alten genügen.
    Mit einem wütenden Aufschrei stürzte er sich erneut von den Baumkronen herunter - beidhändig feuernd!
    Nicole fuhr zusammen, als die erste Kugel neben ihr im Boden einschlug und den Dreck hochschleuderte. Im ersten Moment war sie so überrascht darüber, daß der Vampir sie mit Schußwaffen angriff, daß sie kurz nach einem zweiten, menschlichen Angreifer am Boden suchte.
    Doch dann sah sie das Mündungsfeuer über ihr in der Luft.
    Nicole drehte sich um und rannte.
    Links und rechts von ihr schlugen die Kugeln in den Boden und die Bäume, wurden zu Querschlägern, die von der Straße abprallten und pfeifend an ihr vorbeischossen. Nicole wußte, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis eine von ihnen traf.
    Sie schlug einen Haken vor dem Zaun und lief zurück zwischen die Bäume. Warum greift das Amulett nicht ein? fragte sie sich und duckte sich in der nächsten Sekunde, als eine Kugel
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