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0648 - Der Tod, der Ninja und ich

0648 - Der Tod, der Ninja und ich

Titel: 0648 - Der Tod, der Ninja und ich
Autoren: Jason Dark
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formte.
    Aber blieb es nur dabei?
    Mich irritierten diejenigen Dinge, die sich hoch über der eigentlichen Szenerie abspielten. Dort war nicht nur Nebel zu sehen. Das Gesicht des Alten, sowieso nur noch ein Schatten, verschwand völlig, weil es einem anderen Platz schaffen musste.
    Einem fast verhüllten Gesicht, in dem nur die dunkelblauen und eisigen Augen auffielen.
    Shimada war da!
    Nicht nur er. Wenn ich genau hinschaute, dann war zu sehen, dass der Nebel und das Gesicht eine Einheit bildeten. Sie waren eine Symbiose eingegangen, die den gesamten Komplex des ehemaligen Klosters mit einschloss.
    Ich wollte es nicht glauben, es fiel mir schwer, die Tatsache zuzugeben, aber ich kam nicht daran vorbei.
    Alles lag auf der Hand, alles war perfekt.
    Das Kloster war nicht nur zu einem Teil Shimadas geworden, sondern eines mit der blauen Festung.
    Shimada hatte die endgültige Kontrolle!
    ***
    So weit dachte Suko nicht. Denn er musste sich auf die Gestalten konzentrieren, die eine gespenstische Kette gebildet hatten, eine kleine Armee von lebenden Leichen.
    Ein Opfer lag bereits tot am Boden, und Suko nahm keine Rücksicht mehr, als er Skip fortstieß und nach seiner Waffe hechtete. Er hatte sich den Weg genau ausgerechnet und rammte mit seiner Schulter die langsam vorgehende lebende Leiche aus dem Weg. Sie kippte zu Boden. Suko gelangte an seine Waffe und schoss im Liegen.
    Die Kugel zerblies den Schädel des Untoten. Er würde keinen mehr angreifen können.
    Suko stand längst wieder auf den Beinen. Die Rowdies, zuvor mit einer großen Klappe versehen, begriffen die Welt nicht mehr und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Instinktiv waren sie vor der Meute zurückgewichen und hatten sich so etwas wie eine Galgenfrist verschafft. Wegfahren konnten sie nicht, denn die Untoten wussten irgendwie Bescheid, wie sie es verhindern konnten.
    Sie kümmerten sich um die Maschinen und bewiesen, mit welchen Kräften sie ausgestattet waren.
    Sie hoben die schweren Feuerstühle hoch, als wären die aus Pappe.
    Mit locker anmutenden Bewegungen warfen sie die Zweiräder einfach fort. Die Maschinen krachten zu Boden und auch übereinander, bildeten sehr schnell einen Wirrwarr aus Stahl.
    Kein Rocker griff ein, um die Leichen zu stoppen. Skip wurde von Suko herangezerrt. »Jetzt pass mal auf, mein Junge, und mache dir nicht in die Hose.«
    Skips Gesicht zeigte die blanke Angst. »Was sollen wir denn tun, verflucht?«
    »Die Nerven behalten und den Standort wechseln.«
    »Wohin?«
    »Sie dürfen nicht in unseren Rücken gelangen. Los, an die Mauer!«
    »Warum können wir nicht weglaufen?«
    Sukos Arm schnellte nach vorn. »Deshalb!«
    So wie er starrte auch Skip in das blaue Licht. Es umgab die gesamte Umgebung, war wie ein Vorhang, der keinen anderen und erst recht keinen Fremden mehr durchließ.
    »Das ist ein Gefängnis. Wir kommen hier nicht weg. Hier hat ein anderer die Kontrolle übernommen.«
    »Und was machst du?«
    »Ich stelle mich der Meute!«
    Skip sagte nichts. Jedenfalls gehorchte er jetzt und gab auch den anderen Bescheid.
    Mit angstbleichen Gesichtern flohen die Rowdies vor der Horde der untoten Leichen. Es gab nur eine Mauer, die noch stand, dort sollten sie sich versammeln, denn so konnten die Zombies nicht ungesehen in ihren Rücken gelangen.
    Es war eigentlich ein Glück, dass sich die ehemaligen Kämpfer nicht so schnell und flink bewegen konnten wie normale Menschen.
    Ihre Bewegungen glichen denen von mühsam ferngelenkten Puppen, wenn sie über die Steine krochen, sich danach aufstellten und nach ihren Waffen griffen.
    Genau das war fatal.
    Shimada hatte nicht nur die Körper der ehemaligen Klosterschüler in Besitz genommen, sondern ihre Waffen gleich mit. So waren einige von ihnen mit Wurfsternen, Schwertern und auch Würgeketten bewaffnet, die sie einsetzen wollten.
    Sie stiegen vor Suko hoch, als wären sie soeben über die Kuppe eines Berges gelaufen. In einem großen Halbkreis und nur wenig Lücken zwischen sich, geisterten sie heran.
    Sie gingen, sie schwankten, sie stießen sich gegenseitig an, und Suko musste sich etwas einfallen lassen, wenn er die Meute stoppen wollte. Er hatte die Untoten nicht gezählt, und zu viele Kugeln wollte er auch nicht vergeuden.
    Deshalb zog er die Dämonenpeitsche hervor, schlug den Kreis und sah die drei Riemen hervorrutschen.
    Und dann erschien das Gesicht.
    Suko nahm es aus den Augenwinkeln wahr, als er in die Höhe schaute. Es stand über ihm, umgeben von dem
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