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0644 - Der Leichenfürst von Leipzig

0644 - Der Leichenfürst von Leipzig

Titel: 0644 - Der Leichenfürst von Leipzig
Autoren: Jason Dark
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gelangt? Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Er hat den Weg der Hölle eingeschlagen.«
    »Asmodis oder Baphomet?«
    »Nein, Asmodis.«
    »Ist er nicht ein Rivale Baphomets? Ich weiß, dass sich das absolut Böse, Luzifer, aus Asmodis, Baphomet und Beelzebub zusammensetzt, aber ich weiß auch, dass sich die drei Personen als Einzelne nicht besonders grün sind.«
    »In diesem Fall haben wir den Pakt geschlossen.«
    »Für immer?«
    »Wir sind zu zweit, wir haben das gemeinsame Ziel, wir werden es erreichen.«
    »Da gibt es noch ein Hindernis.«
    »Denkst du an dich?«
    »Nein, nein - ich meine…«
    Das Lachen unterbrach Suko. »Du hoffst doch nicht etwa auf deinen Freund John Sinclair?«
    »Ich dachte an ihn.«
    Van Akkeren nickte. »Er ist ebenfalls in Leipzig. Er turnt, wie man so schön sagt, durch die Stadt. Er sucht den Schattenkiller, der ihn beschäftigt, denn einige Zombies gibt es bereits. Keine Sorge, Chinese, wir sind allein, auf Sinclair brauchst du nicht zu rechnen. Und dass dein Tod für mich ebenfalls feststeht, ist klar.«
    »Wie hast du dir das vorgestellt?«
    Van Akkeren kam näher. Er hob die Arme an und verschränkte sie vor der Brust. »Das ist doch ganz einfach, Chinese.« Er senkte den Kopf und schaute Suko kalt lächelnd dabei an. Der Kerzenschein strahlte ihn von unten her an, in seinen Augen glitzerte dunkles Eis. Sie waren ohne Gefühl. Van Akkeren sah zwar aus wie ein Mensch, aber er dachte und handelte wie ein Dämon. »Ich werde meinem neuen Partner die Chance geben, dich zu vernichten. Er wird seinen Schatten auf dich hetzen. Und dieser Schatten wird sich über dich legen. Zunächst sehr langsam, fast streichelnd, aber das wird sich ändern, denn er wird dich umklammern und immer stärker zusammenpressen. Langsam wird das geschehen, sehr langsam. Du bekommst keine Chance, Chinese. Du wirst sterben und doch nicht tot sein. Wenn du nicht mehr atmest, werde ich dich von deinen Fesseln befreien und dich gehen lassen. Nicht als Mensch, sondern als eine Marionette des Wahnsinns.«
    »Noch bin ich kein Zombie!«, erklärte Suko.
    »Das weiß ich. Diese Nacht ist entscheidend. Ich habe mich hier mit meinem Freund Hoffmann verabredet. Er ist in alles eingeweiht. Er freut sich bereits auf die große Chance, einen seiner stärksten Gegner vernichten zu können.« Van Akkeren schüttelte den Kopf, als würde er sich amüsieren.
    »Jetzt schau dich mal an, Chinese. Dieses Brett, auf dem du liegst, habe ich hier gefunden. Es ist sehr alt, aber noch völlig in Ordnung. Es funktioniert noch ebenso gut wie damals. Du wirst keine Chance haben, deine Arme zu befreien. Auch deine Beine bleiben gefesselt. Das alles verdanke ich den Leuten, die sich einmal hier versteckt gehalten haben. Hoffmann kannte das Gewölbe. Er führte mich her. Wir haben es beide unter Kontrolle genommen.« Er winkelte den Arm an und schaute auf seine Uhr. Das Zifferblatt warf einen metallisch flirrenden Reflex, und van Akkeren nickte. »Draußen ist es mittlerweile dunkel geworden. Ich werde nachsehen, wo er bleibt.« Er nickte Suko zu, drehte sich um und ging davon, ohne noch ein Wort zu reden.
    Starr blieb Suko liegen. Es hatte keinen Sinn, an den Fesseln zu zerren. Er hätte alles geschafft, nur losreißen würde er sich nicht können.
    Gab es noch eine Chance?
    Wie es im Moment aussah, nicht…
    ***
    Was sollte ich tun?
    Mich um den Zombie kümmern, ihn mit einem blitzschnellen Schlag meines Kreuzes vernichten oder dem Kommissar zu Hilfe eilen, der sich unter der Schattenfessel wand, den Mund geöffnet hielt und dicht davor stand, das Bewusstsein zu verlieren. Von dort war es dann nicht mehr weit bis zum Tod.
    Ich ließ den Zombie hocken und jagte auf Hoffmann zu.
    Der stand da, ohne sich zu rühren. Noch immer war sein Gesicht nicht genau zu erkennen, weil es im Schatten der nach unten gezogenen Hutkrempe lag.
    Aber er war derjenige, auf den es ankam. An ihn musste ich mich halten. Erst als ich bei ihm war und ihn herumriss, ihm sofort den Arm in die Höhe bog und mein Kreuz dagegen presste, wusste Hoffmann, was die Stunde geschlagen hatte.
    Er wimmerte auf wie ein Tier, und dieser Laut übertönte selbst das Klappern der Bestecke und den Wirrwarr der Stimmen.
    Stille…
    Wieder wimmerte Hoffmann.
    Ich redete ihn an. »Ich breche dir den Arm, wenn du den Schatten nicht von ihm wegnimmst. Los, Hoffmann, weg mit dem Schatten! Ich warte nicht mehr lange.«
    An seinem Hals spürte er das Kreuz. Druckstellen entstanden,
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