Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
noch.
    Wir müssen etwas tun, Toraschtyn, oder wir werden diese Galaxis niemals mehr verlassen."
    „Was können wir tun?" fragte Rhodan.
    „Geh hin zu Heltamosch", empfahl der Accalaurie. „Sprich mit ihm. Auf dich wird er hören."
    „Wenn du die Zeremonie störst, werden sie dich töten", warnte Gayt-Coor.
    „Es ist der einzige Weg, etwas zu erreichen", erwiderte Rhodan.
    „Wir müssen es riskieren."
    Er blickte sich um. Niemand schien bisher bemerkt zu haben, daß sie die Halle betreten hatten. Dabei waren sie kaum zu übersehen, da sie, sah man von dem Priester ab, die einzigen Personen waren, die standen.
    „Gib mir Deckung", bat Rhodan und deutete auf den Energiestrahler am Gürtel des Pejraczers.
    „Du kannst dich auf mich verlassen, Toraschtyn." Gayt-Coor nahm die Waffe in die Hand und überprüfte sie.
    Der Terraner schob sich an zwei Männern vorbei, die auf dem Boden hockten. Ihre Körper gaben widerstandslos nach. Sie schienen überhaupt nicht zu bemerken, daß etwas geschah, was nicht zu der Feier gehörte. Auch die nächsten Männer reagierten nicht. Sie hielten Rhodan nicht auf, und sie gaben auch keinen Laut von sich, als er einigen von ihnen versehentlich auf die Hände trat. Je weiter er kam, desto weniger Rücksicht nahm er.
    Er wollte schnell vorankommen, da er nicht wußte, wann der Priester das Ende einleitete.
    Rhodan war etwa dreißig Meter weit gekommen, als eine Hand nach seinem Fuß griff und ihn festhielt. Er stürzte zwischen zwei Männer, die ihn umklammerten und gegen den Boden preßten.
    Dabei blickten sie mit starren Gesichtern nach vorn, als hätten sie ihn überhaupt nicht wahrgenommen.
    Rhodan warf sich wütend hin und her, bis es ihm gelang, einen Arm freizubekommen. Mit kräftigen Faustschlägen verschaffte er sich Luft. Dabei schreckte er die Raytaner aus ihrer Meditation auf. Unruhe entstand. Gayt-Coor konnte nicht eingreifen, da er zu weit entfernt war.
    Rhodan sprang auf und schnellte sich über mehrere Männer hinweg, die auf dem Boden kauerten. Er stürzte abermals, kam jedoch sofort wieder hoch und lief weiter.
    Der Priester unterbrach sein Todeslied. Rhodan sah, daß seine Hand unter die Tücher glitt, die seinen Körper verhüllten.
    „Wenn der Priester schießt, dann werde ich ihn töten", rief Gayt-Coor mit mächtiger Stimme. Sie füllte die ganze Halle aus.
    Rhodan fuhr durch den Kopf, daß diese Drohung eigentlich niemanden schrecken konnte, da alle ohnehin bereit waren, sich das Leben zu nehmen. Doch er konnte beobachten, daß der Priester seine Hand von der verborgenen Waffe zurückzog.
    Heltamosch richtete sich auf.
    „Was geschieht?" fragte er in einem Ton, der deutlich erkennen ließ, wie weit er sich bereits in Todesträume zurückgezogen hatte. Er schien Schwierigkeiten zu haben, in die Wirklichkeit zurückzufinden.
    Die Unruhe wuchs.
    Mehr und mehr Männer und Frauen erwachten aus ihrer Starre.
    Der Bann schien bereits gebrochen zu sein.
    „Die Strafe der Unendlichkeit wird dich treffen, Toraschtyn", rief der Priester. „Niemals zuvor in der Geschichte unserer Völker hat es jemand gewagt, das Lied des Todes zu unterbrechen."
    Heltamosch strich sich mit den Händen über das Gesicht.
    Unwillig musterte er Rhodan.
    „Was willst du, Toraschtyn? Warum störst du uns?"
    Rhodan drängte sich bis zu dem Raytscha vor, ohne daß ihn jemand aufhielt.
    „Ich möchte wissen, was hier geschieht", sagte er mit harter Stimme.
    „Warum fragst du, Toraschtyn? Siehst du es nicht, und hörst du es nicht? Wir haben beschlossen, in den Tod zu gehen. Alle."
    Heltamosch erhob sich. Er blickte Rhodan fest in die Augen. „Ich hoffe, du wirst nicht versuchen, uns davon abzuhalten."
    „Warum sollte ich?" fragte Rhodan. „Es ist eure Sache, euer Leben wegzuwerfen. Nur ich möchte gern noch ein bißchen leben."
    „Du scheinst uns nicht ernst zu nehmen, Toraschtyn", sagte Heltamosch ruhig.
    „Ich gebe zu, daß mir das schwerfällt", erwiderte Rhodan in der Absicht, den Raytscha zu provozieren. „Ich sehe keinen Grund für ein Massensterben."
    „Das erinnert mich daran, daß du fremd bist in unserer Galaxis.
    Vielleicht wirst du uns niemals verstehen können."
    „Vielleicht", gab Rhodan zu. „Dennoch möchte ich dich bitten, Heltamosch, mir zu sagen, warum dies alles geschehen soll."
    „Kannst du es dir nicht denken?"
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Nein", sagte er. „Ich habe lange darüber nachgedacht, aber mir ist nach wie vor rätselhaft, warum ihr euch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher