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0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder
Autoren: Unbekannt
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ihn keineswegs, da er wußte, daß die ROTAP antriebslos durch den Raum glitt. Er stieß sich sanft ab und schwebte nach oben, bis er die nächste Querplatte erreichte. Um das nächste Deck erreichen zu können, mußte er den Schacht verlassen und über eine Notleiter hinaufsteigen. Danach konnte er in den Lift zurückkehren und zwei weitere Decks im schwerelosen Flug überwinden.
    Erregt eilte er über einen matt erleuchteten Gang auf die Kabine zu, in der Gayt-Coor, das Echsenwesen, untergebracht worden war. Die Tür zu dem Raum öffnete sich, kurz bevor Rhodan sie erreichte. Der Petraczer starrte ihn mit seinen großen Facettenaugen an. In seinem runden „Gesicht" war keine Regung zu erkennen. Er trug einen lindgrünen Anzug aus einem weichen Stoff, der sich um seinen Körper spannte und seine mächtigen Muskeln deutlich sichtbar machte.
    „Was ist passiert, Toraschtyn?" fragte er mit heiserer Stimme.
    Rhodan berichtete.
    „Wo ist Zeno?" erkundigte er sich.
    Der Petraczer ging quer über den Gang und legte seine Hand an eine Kontaktscheibe neben einer Tür. Sekunden später trat der Accalaurie heraus. Er wirkte sehr unruhig. Auch er hatte bemerkt, daß etwas anders war als sonst. Rhodan sagte ihm, was er vorgefunden hatte.
    „Wir steigen zur Hauptleitzentrale auf", erklärte der Terraner.
    „Ich will wissen, wie es dort aussieht. Von dort aus können wir uns über alle Vorgänge an Bord informieren."
    Die drei Freunde kehrten zum Antigravschacht zurück und stiegen in ihm auf. Die Querschotte, die aus Sicherheitsgründen ausgefahren waren, verhinderten, daß sie rasch vorankamen.
    Hin und wieder versuchte Rhodan, Heltamosch mit Hilfe seines Armbandfunkgerät zu erreichen, er bekam keine Antwort.
    Seine Unruhe wuchs.
    Der Aufstieg war mühsam und kräftezehrend. Nur Gayt-Coor schien keine Erholungspausen nötig zu haben.
    Den letzten Schachtabschnitt vor der Zentrale konnten sie nicht betreten. Die Leiche eines Raytaners schwebte in ihm. Der Mann hatte sich die Schlagadern geöffnet. Eine Wolke zu winzigen Tröpfchen geronnenen Blutes umgab ihn, so daß er nur durch einen Nebel zu erkennen war.
    „Es ist ein Wissenschaftler", stellte der Petraczer fest. „Ich kannte ihn. Er war einer von Heltamoschs besten Männern."
    Er wollte sich zu ihm begeben, aber Rhodan hielt ihn zurück.
    „Wir lassen ihn, wo er ist", bestimmte er. Er blickte Gayt-Coor und Zeno an und fragte: „Es gibt wohl keinen Zweifel daran, daß er Selbstmord verübt hat?"
    „Nein", entgegnete der Accalaurie. „Er hat sich selbst umgebracht."
    Sie wählten einen Umweg, auf dem sie mühsam bis vor die Hauptleitzentrale gelangten. Zögernd näherten sie sich dem Hauptschott. Sie alle fürchteten, Heltamosch, den neuen Raytscha des Naupaumschen Raytschats, dort ebenfalls tot vorzufinden.
    Rhodan spürte die Unsicherheit seiner beiden Freunde.
    Während er immer noch die Hoffnung hegte, daß vielleicht doch ein anderes, unerwartetes Ereignis für das seltsame Verhalten Heltamoschs verantwortlich sein könnte, schienen sie nunmehr fest davon überzeugt zu sein, daß bereits alles vorbei war.
    Er öffnete das Schott. Lautlos glitt es zur Seite und gab den Blick in die Zentrale frei.
    „Kein Wunder, daß niemand geantwortet hat", sagte er.
    „Sauerstoffversorgung, Umwälzanlagen, Wasserkreislauf, Energieversorgung, Gesamtschwerefeld, Innenstabilisation - alles in Ordnung", stellte Gayt-Coor fest.
    „Radar, Außenerfassung, Waffensysteme - alles, was über das Schiff hinausgeht,, mit Ausnahme des Bildschirms, ist tot. Alles ist abgeschaltet worden", fügte Zeno hinzu. Er zupfte sich an einem Ohr und schüttelte den Kopf. „Was soll das, Toraschtyn?"
    Rhodan wählte die Nummer für Heltamosch. Als er eine Taste drückte, wußte er, daß im gleichen Augenblick ein unüberhörbares Signal durch die Kabinen schrillte, die der Raytscha bewohnte. Wenn dort irgend jemand war, mußte er es hören. Doch niemand meldete sich.
    „Er ist nicht in seinen Räumen", sagte Gayt-Coor. '„Sieh nach", bat Rhodan. „Du bist am schnellsten von uns.
    Komm anschließend wieder hierher."
    „Ich bin schon unterwegs", erwiderte der Petraczer und rannte los. Er würde nur wenige Minuten brauchen, während Rhodan oder Zeno erheblich länger unterwegs gewesen wären. Der Terraner verzichtete bewußt darauf, die Antigravitatoren der Liftschächte wieder einzuschalten, da er nicht wußte, wie es darin aussah. Er vermutete, daß sich noch mehr als nur ein Toter darin
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