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0640 - Hexentränen

0640 - Hexentränen

Titel: 0640 - Hexentränen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einst, jetzt und für alle Zeiten…
    Und Artos sollte noch ein weiteres Hilfsmittel bekommen.
    Das Medaillon der Macht.
    Fünf hatte Merlin inzwischen geschaffen. Fünf Sterne von Myrrian-ey-Llyrana. Er ging jetzt einen anderen Weg als damals. Er benutzte nicht mehr die Magie des Vollmonds. Es hatte lange gedauert, bis er begriffen hatte, daß jener Weg falsch war.
    Und so holte er Sterne vom Himmel und formte aus ihnen die Amulette.
    Aber noch keines von ihnen war das, was er dem neuen Herrscher, dem Anführer der zweiten Tafelrunde, zur Hand geben wollte.
    Sie alle trugen Macht in sich, und eines war stärker als das andere. Aber immer noch war Merlin nicht zufrieden. Die fünf entsprachen nicht seinen Vorstellungen. Sie waren noch nicht perfekt.
    Er mußte noch ein sechstes schaffen.
    Doch das würde noch eine Weile dauern. Die Zeit mußte günstig sein. Die Sterne mußten richtig stehen. Und Merlin mußte die Kraft dafür in sich fühlen.
    Dann mußte es gelingen.
    Dann würde Artos mit dem Amulett und mit dem Schwert ein Reich erobern und halten können, ein Bollwerk gegen die finstere Macht. Er würde die Dunkelheit bekämpfen können.
    Er würde es tun müssen.
    Er war der richtige dafür. Merlin wußte es. Zu lange hatte er schon an diesem Plan gearbeitet; alles war bestens vorbereitet.
    Ahnte dieser Elf etwas?
    Warum sonst hätte er solche Andeutungen machen sollen?
    Natürlich konnte im Zauberwald nicht sehr viel wirklich geheim bleiben. Es war sicher besser, wieder ins Land der Cornen zurückzukehren, wo immer noch die Burg des Uther Pendragon aufragte. Oder ins Land der Cymry, nach Caermardhin. Artos sollte die Mardhin-Grotte kennenlernen. Dort gab es noch viel für ihn zu sehen und zu lernen.
    Aber andererseits, hier in Aremorica konnte Artos wieder lachen. Hier zwischen all den Fabelwesen Broceliandes, die ihn als Freund aufgenommen hatten, blühte er regelrecht auf.
    Hier fühlte er sich wohl, nicht drüben auf der großen Insel.
    Merlin seufzte.
    Er hoffte, daß er eines Tages ernten konnte, was er jetzt säte.
    Und kehrte aus den Tiefen seiner Erinnerung in die Gegenwart zurück.
    ***
    Baba Yaga bewegte sich mühsam vorwärts. Ohne Hilfsmittel fiel es ihr schwer. Der Wald bekämpfte sie stärker denn je. Sie mußte jetzt immer wieder Magie anwenden, um sich freizukämpfen und weitergehen zu können.
    Mit dem Ofen wäre es wesentlich leichter gewesen.
    Aber sie wußte jetzt wenigstens, wohin sie sich wenden mußte. Das Feuer, des Ofens verriet es ihr, zeigte ihr die Richtung. Sie konnte es deutlich spüren.
    Dorthin wandte sie sich, kämpfte sich durch die ihr feindlich gesonnene Landschaft.
    Schließlich erreichte sie ihr Ziel.
    Sie sah ihre Gegner.
    Drei Menschenwesen, zwei davon waren Druiden vom Silbermond. Der andere… ihn konnte sie nicht recht einschätzen. Aber sie fühlte, daß er gefährlich war. Vielleicht gefährlicher als die beiden anderen zusammen -auf seine Weise…
    Beinahe hatte sie damit gerechnet, auf Zamorra zu treffen.
    Aber diese Begegnung blieb ihr erspart. Sie war froh darüber.
    Mit den drei anderen konnte sie durchaus fertig werden.
    Glaubte sie.
    Und ging zum Angriff über.
    ***
    Merlin lehnte sich gegen einen Baum, ließ sich langsam daran heruntersinken, bis er auf dem Boden saß.
    Artos… Artus oder auch Arthur, wie er später von anderen genannt worden war… der Jüngling, der das Schwert aus dem Stein zog und König wurde. Der zweite Versuch, eine ›Tafelrunde‹ zu schaffen mit Streitern gegen das Böse.
    Es war wieder fehlgeschlagen, zum zweiten Mal.
    Merlin hatte Artos das 6. Amulett gegeben. Doch Artos hatte es abgelehnt. Zu jenem Zeitpunkt hatte er bereits ganz andere Ansichten über Magie entwickelt als noch in seiner Jugendzeit, als Merlin ihm den Zauberwald zeigte. [3]
    Seither wußte Merlin, daß er nur noch einen dritten Versuch hatte; danach kam nichts mehr. Scheiterte auch dieser dritte Versuch, gewann das Böse endgültig die Oberhand.
    Zamorra sollte diese dritte Tafelrunde führen. Dafür hatte Merlin ihm das 7. Amulett gegeben. Das 7. und stärkste von allen, und zugleich das erste, mit dem Merlin endlich zufrieden war. Vielleicht war es das, was ihm Hoffnung gab, der Versuch könne diesmal endlich gelingen.
    Aber auch die Qualität derer, die mit zur dritten Tafelrunde gehörten, als Ritter…
    Zwölf mußten es sein, damals wie heute.
    Einmal wäre es schon fast gelungen. Da hatte nur noch einer gefehlt. Aber dann war der Rückschlag gekommen.
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