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0640 - Das Blut-Rätsel

0640 - Das Blut-Rätsel

Titel: 0640 - Das Blut-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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Friedhofsverwaltungen in Verbindung setzen und nachfragen.«
    »Viel Spaß dabei.« Er stand auf und tat so, als wolle er das Büro verlassen. An der Tür kehrte er seufzend um, schüttelte den Kopf und meinte ebenso seufzend: »Wie heißt es noch? Freunde sollen in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhalten. Also werde ich dir trotzdem helfen, obwohl du es nicht verdient hast.«
    »Ich danke dir für deine Großzügigkeit.«
    »0 bitte, bitte…«
    Um es vorwegzunehmen. Wir telefonierten, dass der Hörer fast heiß wurde. Einen Erfolg erreichten wir nicht. Es gab keinen Friedhof, wo eine Leiche mit dem Namen Cynthia Manson in den nächsten Tagen begraben werden sollte.
    »Und nun?«, fragte mein Freund grinsend, als wir auch den letzten Friedhof durchhatten.
    Ich blieb bei meiner Erwiderung todernst. »Ja, das waren die Friedhöfe innerhalb Londons…«
    »Du willst doch nicht die ganze Insel…«
    »Nein, nein, das tue ich dir nicht an. Außerdem ist Feierabend. Ich für meinen Teil gehe nach Hause.«
    »Ich drehe ein paar Runden.«
    »Joggen?«
    »Ich weiß nicht, ob man im Wasser joggen kann.«
    »Dann gut plantsch«, sagte ich, stand auf, schnappte das leichte Jackett und fühlte mich wie ein echter Beamter, der seinen Arbeitsplatz eine Minute nach Feierabend verließ.
    Wahrscheinlich deshalb schaute mir der Kollege am Empfang mit offenem Mund hinterher und sperrte ihn noch weiter auf, als er Suko sah, der ebenfalls pünktlich verschwand.
    »Neue Sitten, das sind ganz neue Sitten!« Der Kollege verstand die Welt nicht mehr…
    ***
    Am nächsten Tag geschah nichts. Ich muss zugeben, dass wir den Fall auch nicht halbherzig verfolgten, aber einen Tag später kam plötzlich alles zusammen.
    Ich war ziemlich früh aufgestanden, hatte wunderbar geduscht und fühlte mich wie ein kleiner King, als mich ein Anruf davon abhielt, den letzten Schluck Tee zu nehmen.
    Noch mit vollem Mund meldete ich mich. Das Wort verstand wohl niemand. Es war auch nicht nötig, denn der Anrufer sprach mit einer Flüsterstimme und riet mir, am Morgen mein Büro nicht zu verlassen.
    »Weshalb denn nicht?«
    »Bleib.«
    »He, wer sind Sie?«
    Er hatte aufgelegt. Ich wusste nicht einmal, ob es eine Frau oder ein Mann gewesen war, der angerufen hatte. Die Stimme hatte neutral geklungen.
    Weshalb sollte ich bleiben? Um was ging es überhaupt? Die Fragen stellte ich mir, als ich meine Teetasse leerte. Eine Antwort zu finden war nicht einfach, denn an einem aktuellen Fall arbeitete ich momentan nicht. Das heißt, mir lag noch immer der Fall der Cynthia Manson im Magen. Schwer und groß wie ein Klumpen aus Eisen.
    Suko informierte ich ebenfalls, als ich ihn abholte. Der Inspektor schnippte mit den Fingern. »Das kann nur die Manson-Sache sein. Davon bin ich überzeugt.«
    »Warum so geheimnisvoll?«
    »Keine Ahnung, wirklich nicht. Es hat auch geheimnisvoll angefangen. Hast du den Schädel?«
    »Im Büro.«
    »Dann vergiss ihn später nicht.«
    Ich blickte ihn skeptisch an. »Jetzt kommst du mir vor wie jemand, der genau Bescheid weiß.«
    »Ich kann nur eben besser denken und eins und eins zusammenzählen.«
    »Meinst du?«
    »Aber sicher.«
    »Dann mein mal weiter.«
    In den nächsten Minuten meinten wir, im Verkehr stecken zu bleiben. Es war schlimm. Da ich den Rover wahrscheinlich brauchte, hatte ich auf die U-Bahn verzichtet.
    Wir quälten uns voran, und es wurde kein Spaß, zudem meinte es die Sonne wieder einmal gut. Mir gefiel ihr Schein allerdings nicht, er war zu stechend. Es roch nach einem Gewitter, was gegen die Schwüle ideal gewesen wäre.
    Glenda Perkins war noch nicht im Büro, als wir eintrafen. Dafür lag ein Umschlag auf meiner Seite des Schreibtischs. Jemand hatte mit einem Filzstift den Namen John Sinclair darauf gepinselt. Am Umschlag erkannte ich, dass er zur Hauspost gehörte.
    »Wer schickt dir Liebesbriefe?«, fragte Suko.
    »Werden wir gleich haben.« Ich riss ihn auf. Ein amtlich aussehendes Schreiben rutschte hervor.
    Suko schaute mir zu, als ich es auseinander faltete.
    Es war der Laborbericht über das Blut, das an der Rückenlehne des Stuhls geklebt hatte. Ich hatte das Möbelstück zum Yard schaffen lassen. Wenn die Kollegen sich nicht irrten, hatten sie etwas herausgefunden, das uns für einen Moment den Atem stocken ließ.
    Altes Blut!
    »Verstehst du das?«, fragte Suko, als ich den Bogen sinken ließ.
    »Noch nicht.« Ich hielt den Hörer bereits in der Hand und rief im Keller an.
    Die Kollegen hatten schon
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