Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lieber zurückschrecken sollte.
    In der Nacht hatte sie nicht schlafen können. Wilde Träume und innerliche Aufregung verhinderten das. Im Haus war es auch nicht gerade still gewesen, später waren die anderen Mitglieder der Wohngemeinschaft gekommen, voll angetörnt, denn der Auftritt hatte sich gelohnt. Sie waren auch für die nächsten beiden Wochen engagiert worden, feierten diese Tatsache bis zum Hellwerden und fielen dann total betrunken in einen tiefen Schlaf wie auch Britta, die erst erwachte, als der Mittag schon vorbei war.
    Sie fühlte sich mies, musste aber immer an Rick denken und machte sich Sorgen, weil er sich noch nicht gemeldet hatte. Allerdings war abgemacht worden, dass er sie benachrichtigen würde, wenn alles geklappt hatte, und so würde sie bis zur Nacht oder bis zum nächsten Tag warten müssen.
    Dann erst kehrte Rick zurück.
    Britta hatte diesen Dutch Myer nie zuvor gesehen. Sie kannte ihn nur aus Beschreibungen. Er musste ein außergewöhnlicher Mensch sein, falls dieser Begriff überhaupt auf ihn passte. Doch er war bereit, immer wieder Experimente einzugehen, wie eben das Trinken des Schwarzen Blutes. Einen anderen hätten sie kaum gefunden.
    Britta kratzte ihre letzten Schillinge zusammen und besuchte ein öffentliches Bad. Danach fühlte sie sich besser.
    Den Hunger bekämpfte sie mit einem schnellen Hamburger und kehrte anschließend wieder in ihre Welt zurück.
    Die Band war dabei, sich zu verziehen. Allen ging es gut, sie luden Britta mit ein, die aber schüttelte nur den Kopf, denn sie wollte nicht. Von ihren Plänen hatten die anderen nichts erfahren, wohl aber wussten sie von dem gesammelten Blut.
    Wie andere Leute aus der Mietskaserne, denn bei Anbruch der Dämmerung klopfte es hart gegen die Tür.
    Britta, die auf einer Matratze im Nebenzimmer gehockt hatte, schreckte hoch aus ihren Gedanken, die sehr trübe gewesen waren. Sie war von einem schrecklichen Gefühl überfallen worden, denn irgendwie wusste sie, dass es ihr Freund nicht geschafft hatte.
    »Mach auf!«
    Das röhrende Organ kannte sie. Es gehörte Plattkopf. Der Mann wohnte einige Türen weiter, war als gewalttätig verschrien und spielte manchmal den Hausmeister, indem er andere verprügelte oder ihnen Arbeiten aufzwang, für die er zu faul war.
    »Was willst du?«
    »Mach auf, sonst rammen wir die Tür auf!«
    Es beruhigte Britta, dass sie zu mehreren gekommen waren. Sie öffnete und sah sich tatsächlich einigen Hausbewohnern gegenüber, die sie allesamt finster und misstrauisch anstarrten, natürlich Plattkopf an der Spitze. Er hatte tatsächlich einen sehr flachen Kopf, auf dem dünne Haare wie eine glänzende Schicht lagen und die helle Kopfhaut durchschimmern ließen. Das Gesicht erinnerte an die schiefen und kantigen Züge eines Nussknackers, wobei das Kinn besonders hart vorsprang.
    Böse starrte der Plattkopf sie an. Die anderen drängten sich hinter ihm. Männer und Frauen aus dem Flur und auch den anderen Etagen.
    »Was wollt ihr denn, verdammt?«
    »Mit dir reden!« Plattkopf roch nach Schnaps. Er trug eine alte Jeans und eine noch ältere Lederjacke. Darunter nur ein graues Unterhemd.
    »Ich aber nicht mit euch!«
    Plattkopf rammte seine flache Hand vor. Er klatschte sie gegen die Tür, und die wiederum erwischte das Mädchen, das sich mit Glück auf den Beinen halten konnte, als es ins Zimmer zurück stolperte.
    Plattkopf genoss seinen Auftritt. Er versperrte ihr den Weg zur Tür, verschränkte die Arme vor der Brust und spielte den großen Macker. »Jetzt will ich wissen, Süße, was los ist!«
    »Drück dich deutlicher aus, Mann!«
    »Du verstehst mich schon. Wir haben gesehen, dass du mit deinem Macker gestern Nacht im Keller verschwunden bist.«
    »Na und? Ist das strafbar?«
    »Bestimmt nicht. Aber es fehlt Blut, Süße. Hast du gehört? Es fehlt einfach Blut.«
    »Ach ja?«
    »Rede nicht so einen Mist! Wir haben nachgeschaut. Das Zeug ist weg. Was habt ihr damit gemacht?«
    »Vielleicht getrunken?«
    Als einer hinter dem Plattkopf lachte, lief der vor Wut rot an und trat gegen einen Stuhl, der umkippte. »Ich lasse mich nicht verarschen, verstanden?«
    Britta wusste, wie weit sie zu gehen hatte und wehrte ab. »Schon gut, schon gut, das ist ja alles klar. Ihr braucht euch keine Gedanken zu machen. Ich habe das Blut tatsächlich weggegeben.«
    »Wohin?«
    »Müll, Abfall oder so ähnlich. Ist doch Scheiße, dass es hier lagerte. War viel zu gefährlich. Ich wollte es nicht mehr in meinem Keller
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher